Elftraud von Kalckreuth

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Elftraud „Elfi“ Marie Elisabeth Wilhelmina Ulrike von Kalckreuth (* 22. Mai 1937 in Breslau, Provinz Niederschlesien)[1] ist eine deutsche Autorin sowie ehemalige Fernsehansagerin und Schauspielerin (unter dem Künstlernamen Eva Anthes).

Leben

Von Kalckreuth ist die Tochter eines Fregattenkapitäns und Diplom-Landwirts und entstammt dem niederschlesischen Uradel. Nach der Vertreibung aus Schlesien wuchs sie in Württemberg auf.[2]

Nach dem Abitur studierte sie sechs Semester Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Tübingen und München.[3] In München wurde sie Funk- und Synchronsprecherin und arbeitete als Regieassistentin und Schauspielerin.[1] So wirkte sie zwischen 1959 und 1960 unter dem Künstlernamen Eva Anthes in vier Spielfilmen mit, darunter an der Seite von Joachim Fuchsberger in der Edgar-Wallace-Verfilmung Der Frosch mit der Maske. Unzufrieden mit der Schauspielbranche, die ihr als leichtfüßig und unseriös erschien, kündigte von Kalckreuth vorzeitig ihren Schauspielvertrag mit der Produktionsfirma und nahm dafür eine Konventionalstrafe in Kauf. Da sie sich für helfende Berufe interessierte, brach sie nach England auf, um sich als Krankenschwester ausbilden zu lassen. Vor dem Abschluss der Ausbildung kehrte sie aus privaten Gründen nach Deutschland zurück.[4]

1957 hatte von Kalckreuth bereits ein halbes Jahr beim Bayerischen Rundfunk Erfahrungen als Ansagerin gesammelt, nach der Rückkehr nach Deutschland griff sie auf diese Erfahrungen zurück und begann im April 1965 beim ZDF in freier Mitarbeiterschaft als Fernsehansagerin zu arbeiten. Daneben war sie Redaktionsassistentin in der Redaktion „Dokumentation Inland“. Am 1. April 1982[5] wurde sie feste Mitarbeiterin des ZDF mit erweitertem Aufgabenfeld, u. a. als Leiterin vom Dienst und Redakteurin. Dem breiten Publikum war von Kalckreuth aber weiterhin vor allem als Ansagerin bekannt; daneben moderierte sie Musiksendungen und das frühsonntägliche ZDF-Sonntagskonzert. In ihren letzten Jahren beim ZDF war sie nach dem Ende ihrer Ansagerinnenlaufbahn noch bis 1993 Redakteurin in der Redaktion „Schauspiel“.[1] Parallel dazu griff sie ihre Ausbildung im pflegerischen Bereich wieder auf, sodass sie, als sie im Alter von 56 Jahren aus dem ZDF ausschied und in den Vorruhestand ging, eine neue Beschäftigung fand, die ihren früh entdeckten Neigungen besonders entsprach.[4]

Noch beim ZDF angestellt, absolvierte von Kalckreuth in ihrer Freizeit in den USA eine Ausbildung in Gestalttherapie und ließ sich 1998 in Tübingen und Wien in Existenzanalyse und Logotherapie ausbilden. Seit 1992 arbeitet sie ehrenamtlich für die Hospizbewegung und seit 1998 als Therapeutin für Existenzanalyse und Logotherapie. In diesen Bereichen gibt sie auch Workshops und Seminare.

Ihre Erfahrungen in der Hospizbewegung fasste von Kalckreuth in dem Buch Auf dem Weg mit Sterbenden zusammen. Sie gibt u. a. mit den Büchern Angst als Freund, Engel für Andere Anregungen, sich vor allem mit schwierigen Lebenssituationen positiv auseinanderzusetzen. Darüber hinaus veröffentlichte die gläubige Katholikin von Kalckreuth mehrere Bücher zum christlichen Leben und Meditations-CDs. 2014 wurde ihr Buch "Der Weg der 24 Steine" im Mainzer Verlag "Salonlöwe" veröffentlicht. Seit Juni 2015 verfasst sie den Blog "Schreckgespenst Alzheimer", in dem sie sich auf für das Thema ungewohnt heitere Weise mit ihren Ängsten vor der Alzheimer-Krankheit auseinandersetzt.[6]

Werke

Bücher

  • Auf dem Weg mit Sterbenden. Alles hat seine Zeit, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2001, ISBN 3-7867-2298-6
  • Engel für andere: Auf Rafaels Spuren, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2002, ISBN 978-3-7867-2393-6 (auch als Hörbuch)
  • Neu Oasen: Gedanken-Bilder, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2003, ISBN 978-3-7867-2393-6
  • Angst als Freund: Alltäglichen Ängsten mit Vertrauen begegnen, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2004, ISBN 3-7867-2500-4 (Neuauflage Anfang 2016 im Verlag Gegenüber, Mainz)
  • Vom Staunen und Wundern: Fundstücke und Geschichten, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2005, ISBN 978-3-7867-2542-8
  • Liebe ist die Antwort. Gespräche mit der Mystikerin Julian von Norwich, Matthias-Grünewald-Verlag, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7867-2644-9
  • Ein Stundenbuch vom Himmelreich, Mainz 2009.
  • Reni und ihr seltsamer Freund mit seinen Geschichten vom Jenseits, Mainz 2012.
  • "24 Tage mit einem Engel", Steinbrenner Verlag, 2012. Mit Illustrationen von Theo Steinbrenner.
  • "Briefe zur Weihnachtszeit an Henriette", Mainz 2012.
  • "Der Weg der 24 Steine", Mainz 2014.
  • Blog: www.schreckgespenst-alzheimer.de

Hörbücher und CDs

  • Der selbstsüchtige Riese, Hospiz Wattenscheid 1998
  • Der glückliche Prinz, Mainz (Schott) 1999
  • Engel für Andere, Hörbuch, Mainz (Grünewald) 2003
  • Neu Oasen – Gedankenbilder und Musik, Mainz (Grünewald) 2004
  • Neun Verwandlungen. Meditationen in Wort und Musik, Mainz (Grünewald) 2005
  • Ich bin dabei gewesen: Ein kleiner Engel erzählt die Weihnachtsgeschichte, Mainz (Benefiz-CD für Hospiz-Mainspitze e.V.), zu erwerben über die Hospiz-Mainspitze e.V.

Filme

Siehe auch

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Anonymus: Elfi von Kalckreuth. Das Mainzelmännchen mit der dunklen Stimme. (Beruf: Fernsehansagerin (21)). Funk Uhr, Heft 6/1972, S. 64.
  2. Internationales Biographisches Archiv 04/2003 vom 13. Januar 2003
  3. Internationales Biographisches Archiv 04/2003 vom 13. Januar 2003
  4. a b Bayerischer Runfunk: Elfi von Kalkreuth, Fernsehansagerin - Erlebte Geschichten. Abgerufen am 3. April 2021.
  5. https://picclick.de/Elfi-von-Kalckreuth-schwarz-weiß-Foto-DPA-Bestand-162829240490.html#&gid=1&pid=3.
  6. Schreckgespenst Alzheimer (Memento vom 23. Januar 2018 im Internet Archive)
  7. Bundespräsidialamt