Elisa und Marcela

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Film
Deutscher Titel Elisa und Marcela
Originaltitel Elisa y Marcela
Produktionsland Spanien
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 2019
Länge 113 Minuten
Stab
Regie Isabel Coixet
Drehbuch Isabel Coixet
Produktion Joaquín Padró,
Mar Targarona,
Zaza Ceballos,
José Carmona
Musik Sofia Oriana
Kamera Jennifer Cox
Schnitt Bernat Aragonés
Besetzung

Elisa und Marcela (Originaltitel: Elisa y Marcela, englischsprachiger Titel: Elisa & Marcela) ist ein spanischer Spielfilm von Isabel Coixet aus dem Jahr 2019. Der Film dramatisiert die wahre Geschichte um die erste geschlossene gleichgeschlechtliche Ehe in Spanien zwischen den Grundschullehrerinnen Elisa Sánchez Loriga und Marcela Gracia Ibeas am 8. Juni 1901 in A Coruña.[1]

Das Melodram wurde am 13. Februar 2019 im Wettbewerb der 69. Berlinale uraufgeführt.[2]

Handlung

Natalia de Molina übernimmt im Film den Part der Elisa

Spanien, im 19. Jahrhundert: Marcela freundet sich an ihrem ersten Tag auf dem Gymnasium mit Elisa an. Aus der engen Freundschaft entwickelt sich bald eine romantische Beziehung zwischen den beiden. Marcelas Eltern werden aber misstrauisch und beschließen, ihre Tochter auf ein Internat zu schicken. Jahre später haben sich Elisa und Marcela zu Lehrerinnen ausbilden lassen und treffen wieder aufeinander. Die alten Gefühle flammen wieder auf und beide beschließen, ein gemeinsames Leben zu führen. Um dem sozialen Druck und dem Gerede ihrer katholischen Mitmenschen zu entgehen, schmieden Elisa und Marcela einen Plan. Elisa will die Stadt für einige Zeit verlassen, um als Mann verkleidet wiederzukommen und Marcela zu heiraten. Tatsächlich heiraten beide 1901 in der Kirche von San Jorge in A Coruña.[3][4]

Hintergrund

Original-Hochzeitsfoto von Marcela und Elisa (1901)

Verfilmt wurde Elisa und Marcela in Schwarz-Weiß-Bildern und in Form von Briefwechseln an Drehorten zwischen Katalonien und Galicien. Für Isabel Coixet sei der Film ein langgehegtes Projekt gewesen: „Als ich die Geschichte zwischen diesen beiden Frauen entdeckte, die zu dieser Zeit nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Kirche und den Konventionalismus mit solchem Mut und unglaublicher Leidenschaft herausforderten, wusste ich, dass es eine Geschichte war, die ich erzählen wollte und musste“, so die Filmemacherin.[4]

Bei dem Film handelt es sich um eine Produktion von Rodar y Rodar in Zusammenarbeit mit Film Factory. Elisa und Marcela wurde 2019 über den Streaming-Dienst Netflix veröffentlicht.[4]

Rezeption

Noch vor der Premiere von Elisa und Marcela auf der Berlinale unterschrieben laut Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater ca. 160 Kinobetreiber einen an Festivaldirektor Dieter Kosslick und Kulturstaatsministerin Monika Grütters adressierten Aufruf, der zum Ausschluss von Coixets Film aus dem Wettbewerb aufforderte. Die Befürchtung ist, dass der Film nicht regulär im Kino startet, sondern von der Streamingplattformen Netflix, die die Vertriebsrechte hält, online vermarktet wird. Nach Angaben der Berlinale sei aber ein regulärer Kinostart in Spanien geplant.[5]

Der Film erhielt im internationalen Kritikenspiegel der britischen Fachzeitschrift Screen International 1,4 von vier möglichen Sternen und belegte damit den letzten Platz unter allen 16 Berlinale-Wettbewerbsfilmen. Emin Alpers Eine Geschichte von drei Schwestern und Nadav Lapids Synonymes (je 3,0) führten die Rangliste an.[6]

Auszeichnungen

Mit Elisa und Marcela konkurrierte Isabel Coixet zum vierten Mal nach 2003, 2008 und 2015 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin um den Goldenen Bären, den Hauptpreis des Festivals. Der Film befand sich auch in der Auswahl für den Teddy Award[7], blieb aber jeweils unprämiert.

Literatur

  • Narciso de Gabriel: Elisa e Marcela : alén dos homes. Vigo : Nigra Trea, 2009 (Libros da Brétema 13). – ISBN 9788495364753.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Narciso de Gabriel, Francisco Vázquez García, Renée DePalma: Defining desire: (Re)storying a “fraudulent” marriage in 1901 Spain. In: Sexualities 0(0) 2018, S. 1–20. DOI: 10.1177/1363460718817159.
  2. Wettbewerb und Berlinale Special: Agnès Varda, Agnieszka Holland, Hans Petter Moland, Isabel Coixet und Wang Quan'an im Wettbewerbsprogramm / Regiedebüt von Chiwetel Ejiofor im Berlinale Special. In: berlinale.de, 10. Januar 2019 (abgerufen am 10. Januar 2019).
  3. Profil bei berlinale.de (abgerufen am 12. Februar 2019).
  4. a b c ELISA & MARCELA WRITTEN AND DIRECTED BY ISABEL COIXET, SET TO BE NEXT SPANISH NETFLIX ORIGINAL FILM. In: media.netflix.com, 7. Mai 2018 (abgerufen am 12. Februar 2019).
  5. Kinobetreiber fordern Ausschluss von Netflix-Film auf der Berlinale. In: spiegel.de, 12. Februar 2019 (abgerufen am 12. Februar 2019).
  6. Dalton, Ben: Two films tie for top spot on Screen's final Berlin jury grid. In: screendaily.com, 15. Februar 2019 (abgerufen am 16. Februar 2019).
  7. Spielfilmauswahl der Berlinale 2019 bei blog.teddyaward.tv (abgerufen am 12. Februar 2019).