Eliyahu Koren

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Eliyahu Koren אליהו קורן, ursprünglich Elias Korngold[1] (geb. 23. Juli 1907 in Nürnberg; gest. 17. Februar 2001 in Jerusalem) war ein israelischer Verleger und Schriftdesigner.

Leben und Werk

Koren, ein Absolvent der Nürnberger Kunstschule, wurde nach seiner Einwanderung nach Palästina (1933) vom Jewish National Fund mit der Leitung seiner graphischen Abteilung betraut und hatte diese Aufgabe 21 Jahre inne. Auf seine Entwürfe gehen viele bekannte Motive des Staates Israel zurück, z. B. die erste israelische Briefmarke und das Stadtwappen von Jerusalem.

Anfang der 1940er Jahre fragte Judah Magnes, der Präsident der Hebräischen Universität, Koren an, ob er eine neue Schriftart für eine geplante Edition der Hebräischen Bibel entwickeln könne. Umberto Cassuto war damit beschäftigt, die beste Textfassung für diese Bibel zu ermitteln. Aber sowohl Magnes als auch Cassuto verstarben, und die Druckerei der Hebräischen Universität druckte schließlich eine Edition des 19. Jahrhunderts mit Korrekturen nach. Eliyahu Koren jedoch verfolgte das Projekt selbständig weiter. Er entwickelte in seinem kleinen Jerusalemer Verlag (Koren Publishers Jerusalem Ltd.) eine hebräische Schriftart, die auf mittelalterlichen sefardischen Buchstabenformen beruhte und diese modernisierte.

Als Korens Hebräische Bibel schließlich 1962 im Druck erschien, war dies ein öffentliches Ereignis. Seit der Zeit der Inkunabeln war der Koren Tanach die erste von Juden gedruckte Bibelausgabe. Die Präsidenten des Staates Israel werden auf diese Bibel vereidigt; sie gilt als der wichtigste Beitrag des Zionismus zur Geschichte der Bibel.[2] Es gibt zweisprachige hebräisch-englische Ausgaben mit dem offiziellen Namen The Jerusalem Bible, bekannt als The Koren Bible.

Für den Koren Siddur, ein Gebetbuch mit ebenfalls zionistischer Ausrichtung (Gebete für Staat und Armee), entwarf Eliyahu Koren eine neue, eigene Schriftart.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Who's who in Israel and Jewish Personalities from All Over the World. Bronfman, Tel Aviv 1985, S. 186.
  2. David Stern: The Jewish Bible: A Material History, Seattle / London 2017, S. 196.
  3. Jeremy Stolow: Orthodox by Design: Judaism, Print Politics, and the ArtScroll Revolution, Berkeley u. a. 2010, S. 214 f.