Ellen (Niederzier)

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Ellen
Gemeinde Niederzier
Koordinaten: 50° 51′ 31″ N, 6° 29′ 51″ O
Höhe: 122 m ü. NHN
Fläche: 7,18 km²
Einwohner: 2089 (1. Jan. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 291 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 52382
Vorwahl: 02428
Torbogen des ehemaligen Prämonstratenserinnenklosters

Ellen (Dürener Platt Elle) ist ein südöstlicher Ortsteil von Niederzier im Kreis Düren.

Geographie

Ellen liegt zwischen Oberzier und Düren-Arnoldsweiler. Westlich fließt der Ellebach am Ort vorbei, unmittelbar östlich liegt der Braunkohle-Tagebau Hambach. Nach heutiger Planung wird dort nach 2090 Deutschlands tiefster See entstehen, dessen Volumen nur noch vom Bodensee übertroffen würde.

Geschichte

Von 1190 bis 1802 bestand in Ellen ein Kloster der Prämonstratenserinnen. Hier war Leonhard Goffiné als Kaplan tätig. Ab 1794 stand das linke Rheinufer und somit auch Ellen unter französischer Herrschaft.[2] Zwischen 1798 und 1814 gehörte Ellen zur Mairie Arnoldsweiler im Département de la Roer.[3] In der Bevölkerungsliste des Jahres 1799 werden für Ellen 285 Einwohner und ein Bestand von 72 Häusern ausgewiesen.[4]

Von 1961 bis zur Eingemeindung 1972 lautete die Postleitzahl „5161 Ellen (über Düren)“, von 1972 bis 1993 „5162 Niederzier 3“, seitdem „52382 Niederzier“.

Am 1. Januar 1972 wurde Ellen nach Niederzier eingemeindet.[5]

Bürgewald

Ellen gehört zu den so genannten Bürgewaldgemeinden, die Rechte am Bürgewald besaßen. Dies ist der Legende nach dem heiligen Arnold von Arnoldsweiler zu verdanken, durch den legendären „Ritt um den Bürgewald“. Hauptort der Bürgewaldgemeinden ist Arnoldsweiler.[6]

Kirche

St. Thomas von Canterbury in Ellen

St. Thomas von Canterbury ist die römisch-katholische Pfarrkirche von Ellen.

Verkehr

Die nächste Autobahn-Anschlussstelle ist Merzenich/Niederzier an der A 4.

Die nächsten Bahnhöfe sind Düren an der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen, Huchem-Stammeln an der Bahnstrecke Jülich–Düren und die Haltestelle Merzenich der S 12/S 13 (Düren-Köln/Düren-Flughafen Köln/Bonn).

Rurtalbus verbindet den Ort durch die AVV-Buslinien 209, 234, 236, 238 und SB 35 mit den Nachbarorten sowie mit Niederzier, Düren und Jülich. Bis zum 31. Dezember 2019 wurde der Busverkehr von der Dürener Kreisbahn und vom BVR Busverkehr Rheinland betrieben.

Linie Verlauf
209 Düren Kaiserplatz – StadtCenter – Bahnhof/ZOB – Birkesdorf – Arnoldsweiler – Ellen (← Merzenich Poolplatz ← Valdersweg)
234 (Ellen – Oberzier – Niederzier – Hambach) / (Huchem-Stammeln – Selhausen) – Krauthausen (– Schophoven) – Merken – Inden/Altdorf (– Lucherberg)
236 Düren Kaiserplatz – StadtCenter – Bahnhof/ZOB – Birkesdorf – Huchem-Stammeln – Oberzier – Niederzier – Ellen – Arnoldsweiler – Merzenich Poolplatz – Merzenich Schule
238 Düren Bf/ZOB – StadtCenter – Arnoldsweiler – Ellen – Oberzier – Niederzier (– Berg) – Hambach – Stetternich – Jülich Bf/ZOB – Jülich Neues Rathaus – Walramplatz
SB35 Schnellbus:
Merzenich Bf – Ellen – Oberzier – Niederzier – Hambach – Forschungszentrum Jülich

Vereine

  • KG Grieläächer Ellen 1956 e. V.
  • Sankt-Thomas-Schützenbruderschaft 1550 Ellen e. V.
  • Maigesellschaft „Lustige Buben“ Ellen e. V. gegr. 1923
  • Theaterverein Frohsinn Ellen
  • Kapellenbauverein Ellen
  • SV Viktoria Ellen 1925 e. V.
  • Ellener Dorfmusik – Bläsergruppe Ellen 1982 e. V.
  • Dorfforum Ellen

Werner Thummermuth

(* 16. Jahrhundert in Ellen; † 3. Februar 1636 im Kloster Tönisstein)

Der Kölner Advokat und Franziskanermönch[7], Werner Thummermuth (Dommermoidt), geboren in Ellen[8], veröffentlichte 1622 das Buch: Krumstab schleußt niemand aus.[9] Wegen der darin geäußerten Kritik, wurde das Buch sofort beschlagnahmt. 1718 und 1738 erfolgte in Köln, von Johann Paul Kress, ein Nachdruck des Buches unter dem Titel: Krummstab schleust niemand auß, hoc est votiva relatio compromissi feudalis inter reverendissimum et serenissimum illustrissi mumque principem et dominum Ferdinandum Archi-Episcopum Coloniensem. Hauptwerk und 7 Anhänge in 1 Band.[10]

Weblinks

Commons: Ellen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen 2020. (PDF) In: sdnetrim.kdvz-frechen.de. Gemeinde Niederzier, 1. Januar 2020, abgerufen am 22. Januar 2021.
  2. Sabine Graumann: Aufbruch in die Moderne – Die Franzosenzeit (1794–1814). Landschaftsverband Rheinland, 8. März 2010, abgerufen am 14. Dezember 2011.
  3. Gemeinde Niederzier - Geschichte. Gemeinde Niederzier, Juli 2005, abgerufen am 18. April 2010.
  4. Heinz Kaulen: Die Bevölkerungs- und Sozialstruktur der Orte der heutigen Gemeinde Niederzier im Jahre 1799: Wiedergabe und Auswertung der Bevölkerungslisten aus französischer Zeit (= Stadt Düren und Dürener Geschichtsverein [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes. Band 26). Dürener Geschichtsverein, Düren 2006, DNB 982405936, S. 17, 20.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 306.
  6. Urkunde von 1360 zur Bestätigung des Wachszinses, durch den Herzog von Jülich.
  7. Edouard-Marie Oettinger: Moniteur des Dates, Biographisch-genealogisch-historisches Welt-Register, Ludwig Dennicke, Leipzig 1869, S. 117
  8. Joseph Strange: Beiträge zur Genealogie adliger Geschlechter, Erstes Heft, Cöln 1864, bei J.M. Heberle (Heinrich Lempertz), Druck: J.S. Steven in Cöln, S. 22/23
  9. Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon: Darinne die Gelehrten aller Stände, Leipzig 1751, Teil 4, S. 1183
  10. Christian von Stramberg: Denkwürdiger und Nützlicher rheinischer antiquarius: welcher ..., Band 5,Teil 3, S. 374