Emil Cauer der Jüngere

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„Wasserschöpferin“ (1903)
(Erstes Original in Marmor heute in der Berliner Nationalgalerie)
Datei:SiegfriedWagenlenkerPx800.jpg
Siegfried-Brunnen am Rüdesheimer Platz
(Teilansicht)
Hans Georg von Arnim-Denkmal auf dem Görlitzer Platz in Wuppertal. 1912 von Cauer gefertigt, 1962 von Harald Schmahl restauriert.[1]

Emil Cauer der Jüngere (* 6. August 1867 in Kreuznach; † 13. Februar 1946 in Gersfeld, Hessen) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Emil Cauer d. J. war Sohn des Bildhauers Karl Cauer (1828–1885) und dessen Frau Elisabeth Magdalene Schmidt. Sein gleichnamiger Großvater Emil Cauer (1800–1867) war der Stammvater der Bildhauer-Dynastie Cauer.

Zunächst erlernte Cauer die Bildhauerei im Atelier seines Vaters, danach in den Jahren 1886/87 im Atelier seines Onkels Robert Cauer (1831–1893) in Rom. Im Jahr 1888 ging er nach Berlin und studierte bei Otto Lessing (1846–1912) an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin.

Zehn Jahre später (1898) gründete Cauer ein eigenes Atelier in Berlin. Er schuf zahlreiche Porträt-Arbeiten, aber auch Kleinplastiken und Denkmäler im offiziellen Auftrag zur Aufstellung im öffentlichen Raum, wie beispielsweise für die Städte Hagen (Westfalen) und Berlin.

Werke

Für die Stadt Hagen entwarf er im Jahr 1899 das sechs Meter hohe Bronze-Denkmal Kaiser Friedrich III. (Eilperstraße) und 1902 den sieben Meter hohen „Drei-Kaiser-Brunnen“ aus Stein und Bronze auf dem Bodelschwinghplatz in Wehringhausen.

Für die Gemeinde Altenessen entwarf er im Jahr 1899 das Doppelstandbild eines Bergmanns und eines Hüttenarbeiters als Teil des Kaiserbrunnens im Kaiser-Wilhelm-Park.

Für Berlin entwarf und modellierte Cauer den 1,20 Meter großen bronzenen Erika-Brunnen auf dem Adam-Kuckhoff-Platz (Südwestkorso) in Wilmersdorf (1911 erbaut und 1943 zerstört, von Heinz Spilker im Jahr 1982 am selben Standort nach Fotos neu gestaltet), den neubarocken Siegfried-Brunnen (auch: Rhein-Brunnen; Siegfried als Rosslenker, flankiert von Rhein und Mosel in menschlicher Gestalt) aus Sandstein auf dem Rüdesheimer Platz in Wilmersdorf (1911) und das bronzene Kriegerdenkmal für gefallene Feldeisenbahner in der Invalidenstraße auf dem Hof des ehemaligen Verkehrs- und Baumuseums[2] (1928 vor dem alten Hamburger Bahnhof aufgestellt, nach dem Umbau zum Museum abgebaut und seitdem im Außenlager der Nationalgalerie Berlin deponiert). Außerdem fertigte er zahlreiche Grabdenkmäler.

Das erste Exemplar seiner Wasserschöpferin in Marmor war 1903 auf der Großen Berliner Kunstausstellung ausgestellt. Dort wurde sie von Kaiser Wilhelm II. persönlich beim Künstler gekauft und befindet sich heute in der Berliner Nationalgalerie.

Preise und Auszeichnungen

  • 1888: Erster Preis bei der Berliner Bismarck-Denkmal-Konkurrenz, zusammen mit seinem Bruder Ludwig Cauer (1866–1947)

Literatur

  • Elisabeth Heimpel: Cauer. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 178 (Digitalisat). (Familienartikel)
  • Elke Masa: Die Bildhauerfamilie Cauer im 19. und 20. Jahrhundert. Neun Bildhauer aus vier Generationen – Emil Cauer d. Ä., Carl Cauer, Robert Cauer d. Ä., Robert Cauer d. J., Hugo Cauer, Ludwig Cauer, Emil Cauer d. J., Stanislaus Cauer, Hanna Cauer. Gebr. Mann, Berlin 1989, ISBN 3-7861-1582-6 (Zugleich: Berlin, Freie Univ., Diss., 1983).
  • Anne Tesch: Die Bildhauerfamilie Cauer. 2. erweiterte Auflage. Harrach, Bad Kreuznach 1977, ISBN 3-88161-039-1 (früherer Titel: Kunstberühmte Hände. Biographie der Bildhauerfamilie Cauer. ebenda 1967).
  • Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft – Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Erster Band, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, ISBN 3-598-30664-4
  • Emil Cauer, in: Internationales Biographisches Archiv 21/1947 vom 12. Mai 1947, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Weblinks

Commons: Emil Cauer der Jüngere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jan Niko Kirschbaum: Hans Georg von Arnim-Denkmal vom 13. November 2011
  2. Die Weihe des Eisenbahner-Denkmals in Berlin. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen, 68. Jahrgang, Nr. 47 (22. November 1928), S. 1264.