Graue Eminenz

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Père Joseph, die „Graue Eminenz“ (im Hintergrund das Wappen von Kardinal Richelieu), Bild von Jean-Léon Gérôme (1824–1904)

Als graue Eminenz (französisch: éminence grise) wird eine einflussreiche Person verstanden, die nach außen nicht oder kaum in Erscheinung tritt. Meist ziehen diese Personen im Hintergrund die Fäden, indem sie Ratschläge geben und Meinungen bilden.

Geschichte

Die Bezeichnung geht auf den Beinamen des Kapuziners Père Joseph (François Leclerc du Tremblay, 1577–1638), Beichtvater und enger Berater von Kardinal Richelieu, zurück.[1] Richelieu wurde als Kardinal mit Eminenz angesprochen und da die Kapuziner einen graubraunen Habit trugen, wurde „graue Eminenz“ zum Synonym für einen mächtigen Berater im Hintergrund.

Beispiele

Weitere Beispiele für Personen, denen die Bezeichnung beigelegt wurde, sind:

Joachim Fest nannte in Analogie Martin Bormann, Chef der Parteikanzlei der NSDAP und einflussreichster Mitarbeiter Adolf Hitlers seit 1941, die braune Eminenz.[3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Art. Graue Eminenz. In: Konrad Fuchs, Heribert Raab: dtv-Wörterbuch zur Geschichte, Bd. 1: A – Konv. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München, 2. Aufl. 1975, ISBN 3-423-03036-4, S. 318.
  2. Lilo Millitz-Stoica: Rumäniens umstrittener Ministerpräsident: Ponta klammert sich an die Macht, tagesspiegel.de, 19. Juli 2012, abgerufen am 25. Juli 2012.
  3. Vgl. Das Gesicht des Dritten Reiches, München 1993, S. 175.