Entecavir

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Strukturformel
Allgemeines
Freiname Entecavir
Andere Namen

(1S,3R,4S)-2-Amino-1,9-dihydro-9-[4-hydroxy-3-hydroxymethyl-2-methylencyclopentyl]-6H-purin-6-on

Summenformel C12H15N5O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 604-279-5
ECHA-InfoCard 100.111.234
PubChem 153941
ChemSpider 135679
DrugBank DB00442
Arzneistoffangaben
ATC-Code

J05AF10

Wirkstoffklasse

Virostatikum

Eigenschaften
Molare Masse 277,28 g·mol−1
Schmelzpunkt

> 220 °C (Entecavir·Monohydrat) [1]

Löslichkeit

wenig löslich in Wasser (2,4 mg·ml−1 bei 25 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Entecavir ist ein chemisches Analogon des Nukleosids Guanosin. Es ist ein Virustatikum aus der Gruppe der Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) und wird als Arzneistoff (Handelsname Baraclude®, Bristol-Myers Squibb) zur Behandlung von Hepatitis B eingesetzt.

Pharmakologie

Das Nukleosid Entecavir wird in der Zelle zu einem Nukleotid phosphoryliert. In Konkurrenz mit dem natürlichen Nukleotid Desoxyguanosintriphosphat (dGTP) wird Entecavir-triphosphat in die DNA eingebaut. Das führt zur Hemmung der viralen reversen Transkriptase:

Handelsnamen

Entecavir ist in Deutschland,[4] Österreich und der Schweiz unter dem Namen Baraclude im Handel erhältlich.

Literatur

  • William E. Delaney, Huiling Yang, Michael D. Miller, Craig S. Gibbs, Shelly Xiong. In: Antimicrobial Agents and Chemotherapy, 2004, S. 3702–3710.
  • S. F. Innaimo et al. In: Antimicrob. Agents & Chemother., 1997, S. 1444–1448.
  • T.-T. Chang, et al. In: N. Engl. J. Med., 2006, S. 1001–1010.

Einzelnachweise

  1. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, ISBN 978-0-911910-00-1, S. 613.
  2. Eintrag zu Entecavir in der DrugBank der University of Alberta, abgerufen am 28. November 2018.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Rote Liste 2017 – Arzneimittelverzeichnis für Deutschland (einschließlich EU-Zulassungen und bestimmter Medizinprodukte). 57. Auflage. Rote Liste Service, Frankfurt/Main 2017, ISBN 978-3-946057-10-9, S. 180.