Epson
Seiko Epson Corporation
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Rechtsform | kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft) |
ISIN | JP3414750004 |
Gründung | 18. Mai 1942[1] |
Sitz | Suwa, Nagano, Japan |
Leitung | Yasunori Ogawa[2] |
Mitarbeiterzahl | 79.805 (30. September 2021)[2] |
Umsatz | 995,9 Bio. Yen (2021)[2] |
Branche | Elektronik |
Website | global.epson.com |
Die Seiko Epson K.K. (jap.
, Seikō Epuson Kabushiki-gaisha, engl. Seiko Epson Corporation) ist ein japanisches Unternehmen, das weltweit zu den größten Herstellern von Druckern, Scannern, digitalen Fotoapparaten, integrierten Schaltkreisen, Projektoren, Registrierkassen, Industrierobotern und LCD-Komponenten zählt.
Die Epson-Gruppe
Epson ist ein Unternehmen im Bereich bildverarbeitender Technologie. Die Produktpalette reicht von Druckern und LCD-Projektoren bis zu Sensoren und anderen Mikrobauelementen. Für den Handel und die Industrie werden Produkte für den Großformat-, Kassen-, Etiketten- und Ticketdruck, sowie Robotersysteme für Montage und Handhabung hergestellt.
Die Epson-Gruppe wird von der japanischen Seiko Epson Corporation geführt und beschäftigt weltweit mehr als 79.000 Mitarbeiter in 85 Tochtergesellschaften[3]. Epson erzielte im Geschäftsjahr 2016/2017 einen Umsatz von insgesamt 9,1 Mrd. US-Dollar.[4]
Die Epson Deutschland GmbH wurde 1979 als Tochter der japanischen Seiko Epson Corporation gegründet. Das in Meerbusch, Nordrhein-Westfalen, ansässige Unternehmen beschäftigt über 200 Mitarbeiter und betreut die Vertriebsgebiete Deutschland, Österreich und die Schweiz. In Meerbusch betreibt Epson zudem ein Industrie Solutions Center, in dem Büro- und Industrieanwendungen im Einsatz präsentiert werden. Im Frühjahr 2023 ist der Umzug des Unternehmens von Meerbusch nach Düsseldorf geplant.[5]
Geschichte
Die heutige Seiko Epson Corporation entstand durch Fusion zweier Unternehmen:
Suwa Seikosha
Der Uhrenhersteller Daiwa Kogyo Ltd. wurde am 18. Mai 1942 gegründet. Diese schloss sich im Dezember 1959 mit dem ausgegliederten Werk Suwa der Daini Seikosha Co., Ltd. (heute Seiko Instruments) zur Suwa Seikosha Co., Ltd. zusammen.
Shinshu Seiki (später: Epson Corporation)
1961 wurde das Unternehmen unter dem Namen Shinshu Seiki Co. gegründet. Geschäftsziel war die Herstellung von Teilen für Präzisionsuhren der Suwa Seikōsha Co. Ltd.
Suwa Seikosha stellte die Uhren für die Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio her. Dazu benötigte man Drucker für die Ergebnisse. Dies war der Beginn der Produktion von Druckern durch die Shinshu Seiki Co.
Im September 1968 stellte das Unternehmen den ersten Kleinstdrucker der Welt her, das Modell EP-101. Er wurde schon bald in viele Tischrechner eingebaut. Im Juni 1975 wurde das Nachfolgemodell des EP-101 als „Son of EP-101“ (Sohn des EP-101) vorgestellt. Aus diesem Namen entwickelte sich bald die Marke „Epson“.[6] Im April 1975 wurde die US-amerikanische Tochtergesellschaft Epson America, Inc. gegründet, vier Jahre später folgte auch die deutsche Epson Deutschland GmbH.
Im Juni 1978 kam der 8-Nadel-Drucker TX-80 auf den Markt. Er wurde hauptsächlich für Commodore-PET-Computer verwendet. Zwei Jahre später kam das Nachfolgemodell MX-80, das in den USA schnell zum meistgekauften Drucker wurde. Auf diesem Modell basierte die LX-Serie als 9-Nadeldrucker, die 1984 auf den Markt kam. Zur Ansteuerung der Drucker entwickelte Seiko Epson die Befehlssprache ESC/P (Epson Standard Code for Printers).
Im Juli 1982 wurde die Firma offiziell in Epson Corporation umbenannt. Im selben Jahr wurde von Epson der Welt erster mobiler Computer, HC-20 (HX-20) vorgestellt. Es folgten die Modelle PX-4 und PX-8 und schließlich der PX-16, den man auch mit einem Touch-Key-Panel ausstatten konnte. Als Desktop-Geräte waren QX-10 und QX-16 im Angebot.
Im Mai 1983 stellte man den ersten LCD-Farbfernseher vor. Weitere Innovationen waren 1984 der erste Farb-Nadeldrucker (JX-80) und der erste DIN-A3-Tintenstrahldrucker (SQ-2000). Epson arbeitete bei den Tintendruckern anders als Canon und HP mit Piezotechnik (Micro Piezo).[7]
9-Nadel-Drucker Epson MX 80 F/T, Baujahr 1982 (damaliger Preis 2.000,- DM; entspricht heute etwa 2.000 EUR[8])
24-Nadel-Drucker Epson LQ-850+, kompatibel mit dem Drucker LQ-1050+, Druckgeschwindigkeit bis 300 Zeichen/s, Endlospapier und Einzelblätter, eingeführt 1989
Epson LX-300+ Nadeldrucker, für Farbdruck erweiterbar[9]
Stylus Photo R2000 (A3-Tintenfotodrucker, seit 2012[10])
Fusion und Folgejahre
Im November 1985 fusionierten die Suwa Seikosha Co., Ltd. und die Epson Corporation zur Seiko Epson Corporation.
1988 wurde der erste 48-Nadel-Drucker (TLQ-4800) vorgestellt. Im Jahr 1990 eröffnete man den Europahauptsitz in Amsterdam. 1994 erschien der erste Farb-Tintenstrahldrucker mit einer Auflösung von 720 dpi (Epson Stylus Color).[11] Es folgten zahlreiche Innovationen im Bereich der Fotodruckertechnologie; 1993 entstand der mikro-piezoelektrische Druckkopf.[12]
Im Juni 2003 ging das Unternehmen an die Tokioter Börse.
2004 wurde die erste digitale Messsucherkamera (Epson R-D1) und der erste mobile Fotodrucker (EPSON PictureMate) vorgestellt.
2014 präsentierte Epson eine neue Generation von Piezo-Druckköpfen PrecisionCore, die zwei- bis dreimal höhere Düsendichte haben. Sie arbeiten mit Flüssigkeiten unterschiedlichster Viskosität; dazu zählt Dyetinte (bei Epson Claria), harzummantelte Pigmenttinte (bei Epson Durabrite, Ultrachrome), UV-härtende Tinte oder Lösungsmitteltinte. Die Tropfengröße beträgt 1,5 bis 32,5 Pikoliter.[13]
Epson hatte zwischenzeitlich auch Laserdrucker im Programm. Der damalige Chef Minoru Usui, der im Februar 2020 in den Verwaltungsrat wechselte,[14] setzte aber eine Besinnung auf die eigene Piezo-Tintenstrahldrucktechnik durch. Aufgrund zahlreicher Patente wurden Epson-Tintenstrahldrucker schnell, günstig und dokumentenecht wie Laserdrucker. Zudem ist der Strombedarf der Tintendrucker geringer und sie benötigen keine Bildtrommeln. Usui verkaufte auch die Epson-Bildschirmwerke in China.[12]
Etwa seit 2015 hat Epson auch Smartglasses im Sortiment (Moverio)[12][15]
2016 stellte Epson mit dem SureColor SC-P10000 seinen zweiten SureColor-Großformatdrucker vor; er druckt mit Tinte in zehn Farben in einer Breite bis zu 1,11 m (44 Zoll).[16] In diesem Marktbereich stand Epson 2015 mit einem Marktanteil von 18,5 % auf dem dritten Platz.[17]
Im dritten Quartal 2019 lag Epson bei den weltweiten Druckerverkäufen mit 19,3 Prozent Anteil recht dicht hinter Canon (20,7 Prozent) auf Platz 3, HP ist mit 39,5 Prozent deutlicher Marktführer.[18] Und Epson gehört zu den wichtigsten Herstellern von Druckköpfen.[19]
Kritik
2015 wurde bekannt, dass Epson-Drucker die Druckerpatrone als leer melden, wenn noch 15–20 % Tinte enthalten ist.[20]
Die Software von Epson-Druckern schaltet die Duckfähigkeit nach einer bestimmten Seitenzahl ab, auch wenn der Drucker voll funktionsfähig ist. Ein angebliches Risiko durch volle Tintenschwämme ist für Epson aber Grund, die Geräte zu deaktivieren. Die Firma liefert keine Ersatzschwämme. Betroffen sind unter anderem die Druckermodelle L130, L220, L310, L360 und L365.[21][22]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Weltweite Firmenwebsite
- ↑ a b c Epson, About Epson, abgerufen am 26. März 2022.
- ↑ About Epson. Abgerufen am 16. Januar 2021.
- ↑ Seiko Epson Corporation, Zahlen 2017 (PDF, 1,7 MB), abrufbar am 14. November 2020.
- ↑ Epson verläßt den Standort Meerbusch und zieht nach Düsseldorf-Heerdt Bericht der Tageszeitung Rheinische Post am 22. April 2022, abgerufen am 23. April 2022
- ↑ EP-101. Epson. Archiviert vom Original am 29. September 2011. Abgerufen am 10. Juli 2017.
- ↑ druckerchannel.de vom 6. September 2017, Wer hat's erfunden?, abgerufen am 14. November 2020.
- ↑ Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 100 EUR gerundet und bezieht sich auf den zurückliegenden Januar.
- ↑ Service manual Epson LX-300+, 2000, Seite 25.
- ↑ PC Magazin vom 5. Mai 2012, Druck mit Glanz: Epson Stylus Photo R2000, abgerufen am 21. November 2020.
- ↑ Epson Stylus Color - The world's first 720 dpi color inkjet printer. Epson. Abgerufen am 10. Juli 2017.
- ↑ a b c wiwo.de vom 26. Januar 2015, Warum Epson die Börse begeistert – und Sony nicht, abgerufen am 22. November 2020.
- ↑ druckerchannel.de vom 28. Februar 2014, Neue Epson-Druckköpfe mit höherer Düsendichte, abgerufen am 21. November 2020.
- ↑ druckerchannel.de vom 24. Februar 2020, Epson wechselt Präsident aus, abgerufen am 16. Januar 2021.
- ↑ HandelsblattJournal Sonderveröffentlichung Oktober 2015, Smartglasses in der industriellen Automobilfertigung (Seite 22; PDF 4,9 MB), abgerufen am 22. November 2020.
- ↑ fotointern.ch März 2016, Epson SureColor SC-P10000 schneller grossformatiger Fotodrucker, abgerufen am 21. November 2020.
- ↑ it-markt.ch vom 3. Dezember 2015, Produktionsdrucker florieren, Grossformatdrucker serbeln, abgerufen am 22. November 2020.
- ↑ druckerchannel.de vom 13. Dezember 2019, HP auf Platz 1 gefolgt von Canon und Epson, abgerufen am 22. November 2020.
- ↑ Hans Böckler Stiftung 2020, Branchenanalyse Druckmaschinenindustrie (Seite 78; PDF, 2,4 MB), abgerufen am 22. November 2020.
- ↑ Michael Zhang: This is How Much Ink the Epson 9900 Printer Wastes. In: PetaPixel . 11. September 2015. Abgerufen am 22. November 2020.
- ↑ https://www.golem.de/news/geplante-obsoleszenz-epson-schaltet-drucker-wegen-voller-schwaemme-ab-2208-167439.html
- ↑ https://www.giga.de/news/kunden-sollen-zahlen-epson-nimmt-eigene-drucker-in-geiselhaft/