Erasmus von Teufel

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Erasmus von Teu(f)fel, Freiherr von Gundersdorff († um 1552 in Konstantinopel) war ein Offizier in Habsburger Diensten. Er war zuletzt Befehlshaber im Türkenkrieg von 1552.

Leben

Epitaph des Erasmus Teufel † 1552 in der Filialkirche Winzendorf

Erasmus stammte aus dem alten Geschlecht der Teuffel, Freiherrn zu Guntersdorf.[1] Er stand seit frühen Jahren im militärischen Dienst der Habsburger. Während der ersten Belagerung Wiens im Jahr 1529 war er Obrist in der belagerten Stadt. Im Zuge dieses Krieges brannte auch sein Elternhaus, der Krottenhof in Frohsdorf südlich von Wiener Neustadt fast vollständig ab und wurde von seinem Vater Matthias Teufel 1547–1550 als bewehrtes Renaissanceschloss mit Wassergraben (heute Schloss Frohsdorf) wieder aufgebaut.[2] Später war er eine Zeit lang Kommandant in Győr. Im Jahr 1552 ernannte ihn Ferdinand I. im neu ausgebrochenen Türkenkrieg zum Befehlshaber. Nach einigen Angaben stand er dabei im Rang eines Generalfeldmarschall. Anstatt auf die Ankunft von 7000 Mann Verstärkung zu warten, griff er die Osmanen mit seinen 10.000 Mann an und wurde im August 1552 bei Plášťovce vernichtend geschlagen. Mit 4.000 anderen Soldaten geriet er in Gefangenschaft. Während andere hochrangige Gefangene gegen hohes Lösegeld ausgetauscht wurden, brachte man von Teufel nach Konstantinopel. Nachdem er sich geweigert hatte, Informationen preiszugeben, wurde er hingerichtet.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Teuffel von Gundersdorf. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 42, Leipzig 1744, Sp. 1627–1629.
  2. History | Château Petit Versailles. Frohsdorf Immobilien AG., abgerufen am 21. April 2022 (englisch).