Ewald Löwe

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Ewald Löwe

Ewald Karl August Erdmann Löwe (* 8. Januar 1837 in Militsch, Landkreis Militsch, Provinz Schlesien; † 1. Januar 1896) war ein deutscher Richter.

Leben

Ewald Löwe studierte zunächst an der Universität Breslau und dann in Halle (Saale) Rechtswissenschaft. In seiner Breslauer Zeit wurde er auch Mitglied des Corps Lusatia Breslau.[1] Er war Freimaurer und Mitglied der „Vereinigten Loge“ in Breslau.[2] Nach dem Abschluss des Studiums wurde Löwe 1866 Staatsanwalt; zugleich wurde er in das preußische Justizministerium abgeordnet und mit Arbeiten an der Strafprozessordnung für den Norddeutschen Bund und später für das Deutsche Reich betraut. 1881 wurde er Dr. iur. h. c. der Juristischen Fakultät der Universität Leipzig.[3] 1889 wurde Löwe als Strafrichter und Senatspräsident an das Reichsgericht versetzt.

Löwe war der Verfasser des ersten juristischen Kommentars zur Strafprozessordnung, dem heute noch nach ihm und seinem Folgeautor Werner Rosenberg benannten Löwe-Rosenberg. Aus seiner Feder erschien das Werk erstmals 1879 mit bereits über 1000 Seiten Umfang unter dem Titel Die Strafprozessordnung für das Deutsche Reich, nebst dem Gerichtsverfassungsgesetz und den das Strafverfahren betreffenden Bestimmungen der übrigen Reichsgesetze. Das Werk gilt als Standardwerk und wird als ältester deutschsprachiger juristischer Kommentar überhaupt bis heute regelmäßig mehrbänding neu aufgelegt.

Werke

  • Die Strafprozeßordnung, 1. Aufl. 1879, zuletzt unter dem Titel Die Strafprozessordnung und das Gerichtsverfassungsgesetz: StPO[4], 27. Aufl., 2016 ff.

Literatur

Weblinks

Commons: Ewald Löwe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 19, 165 (Eintrag unter dem Vornamen Erdmann)
  2. Willem Smitt: Katechismus der Freimaurerei, 2. Auflage Leipzig 1899, S. 152.
  3. Webseite des Universitätsarchiv Leipzig: Universitätsgeschichte / Personen / Doktorbücher / Leipziger Ehrentitel (Memento vom 26. Februar 2012 im Internet Archive), abgerufen am 31. Oktober 2012.
  4. Seite des Verlages C.H. Beck