Eremaeozetidae

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Eremaeozetidae

Eremaeozetes capensis

Systematik
Unterklasse: Milben (Acari)
Überordnung: Acariformes
Ordnung: Sarcoptiformes
Unterordnung: Hornmilben (Oribatida)
Überfamilie: Eremaeozetoidea
Familie: Eremaeozetidae
Wissenschaftlicher Name
Eremaeozetidae
Piffl, 1972

Die Eremaeozetidae sind eine Familie der Milben. Sie gehören zur Unterordnung der Hornmilben in der Ordnung Sarcoptiformes.

Merkmale

Die meisten Arten der Familie Eremaeozetidae sind mit einem dicken Cerotegument bedeckt, das meist nur die Beine frei lässt. Sie werden bis zu einem halben Millimeter lang. Die Arten der Gattung Eremaeozetes haben bis zu 10 Paar Setae auf dem Notogaster, dem sklerotisierten dorsalen Teil des Opisthosomas, die Gattung Mahunkaia besitzt 11 Paar.

Verbreitung

Die Arten der Familie Eremaeozetidae sind hauptsächlich in den tropischen, teilweise auch in den subtropischen Zonen rund um den Globus verbreitet. Bisher sind sie aus Südamerika, Afrika und dem südlichen Asien bekannt. Viele Arten sind auf einzelnen Inseln Südost- und Ostasiens sowie der Karibik endemisch. Auch auf den Galápagos-Inseln und auf Hawaii wurden Arten dieser Familie entdeckt.

Lebensraum

Vertreter der Eremaeozetidae leben wie die meisten anderen Hornmilben im Boden und im abgefallenen Laub, wo sie als Saprobionten an der Bodenbildung beteiligt sind. Auch auf epiphytischen Moosen wurden sie gefunden. Sie kommen aber nicht nur in den feuchten Regenwäldern der Tropen, sondern auch in ariden Gebieten vor.[1] Sie wurden auch auf verschiedenen Höhenstufen des Himalaya gefunden.[2]

Taxonomie und Systematik

Der Name Eremaeozetidae wurde im Jahr 1972 zwei Mal für die Familie vorgeschlagen, einerseits von Eduard Piffl[2] von der Universität Wien und andererseits von János Balogh[3] von der Loránd-Eötvös-Universität in Budapest. Piffl wurde vor der endgültigen Klärung der Priorität meist der Vorzug gegeben, da seine Beschreibung ausführlicher ist.

Typusart der Gattung Eremaeozetes ist Eremaeozetes tuberculatus, eine Milbe, die schon 1913 von Antonio Berlese beschrieben worden war. 2002 wurde von Heinrich Schatz von der Universität Innsbruck die Gattung Mahunkaia,[4] benannt nach dem ungarischen Acarologen Sándor Mahunka, als dritte Gattung neben Eremaeozetes und der monotypischen Gattung Seteremaeozetes beschrieben.

Die Eremaeozetidae wurden 1972 von János Balogh in die Überfamilie Polypterozetoidea und später (1992) in die Überfamilie Cepheoidea gestellt. 2004 wurden sie von Subías zusammen mit den Idiozetidae und den Unduloribatidae zur Überfamilie Unduloribatoidea zusammengefasst.[5] Das Manual of Acarology (2009) folgte dieser Zusammenstellung nicht und begründete für die Eremaeozetidae und Idiozetidae die Überfamilie Eremaeozetoidea.[1]

Gattungen und Arten

Im Jahr 2010 waren innerhalb der Familie Eremaeozetidae drei Gattungen mit insgesamt 38 Arten beschrieben:[5]

Einzelnachweise

  1. a b G. W. Krantz und D. E. Walter (Hrsg.): A Manual of Acarology. Third edition, Texas Tech University Press, 2009, S. 464
  2. a b Eduard Piffl: Zur Systematik der Oribatiden (Acari). Kumbu Himal, 4, S. 269–314, 1972, S. 313
  3. János Balogh: The oribatid genera of the world. Akademiai Kiado, Budapest 1972, S. 148
  4. Heinrich Schatz: Mahunkaia n. gen. (Acari Oribatida Eremaeozetidae) from Africa. Tropical Zoology, 15, S. 105–120, 2002
  5. a b Luis Santos Subías: Listado sistemático, sinonímico y biogeográfico de los ácaros oribátidos (Acariformes: Oribatida) del mundo (Excepto fósiles) (Publicado originalmente en Graellsia, 60 (número extraordinario), S. 3–305, 2004; PDF; 3,8 MB). Aktualisiert im Juni 2006, April 2007, Mai 2008, April 2009, Juli 2010 und Februar 2011. (Abgerufen am 23. März 2011)
  6. Nestor A. Fernandez: A new species of Eremaeozetes (Acari, Oribatida, Eremaeozetidae) from Madagascar Eremaeozetes betschi n.sp. Acarologia, 49, 1-2, Paris 2009
  7. Heinrich Schatz: Eremaeozetes capensis n. sp. (Acari: Oribatida: Eremaeozetidae) from South Africa. International Journal of Acarology, 27, 2, S. 101–106, Juni 2001
  8. Sándor Mahunka: More oribatids from Thailand (Acari: Oribatida). Revue Suisse de Zoologie, 115, 4, S. 623–649, 2008, S. 644

Literatur

  • G. W. Krantz und D. E. Walter (Hrsg.): A Manual of Acarology. Third edition, Texas Tech University Press, 2009, S. 464 ISBN 978-089672-620-8