Erich Baron
Erich Baron (* 20. Juli 1881 in Berlin; † 26. April 1933 ebenda) war ein deutscher Jurist,[1] Journalist, Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus[2] jüdischer Herkunft.[3]
Leben
Erich Baron studierte zwischen 1900 und 1904 Rechtswissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Seit 1907 war er bei der Brandenburger Zeitung in Brandenburg an der Havel deren verantwortlicher Redakteur. Zwischen 1910 und Februar 1919 war er Mitglied der Brandenburger Stadtverordnetenversammlung. Nach seinem Militärdienst von 1916 bis 1918 wurde Baron, der inzwischen Mitglied der USPD geworden war, am 10. November 1918 der Vorsitzende des Zentralen Arbeiter- und Soldatenrats in Brandenburg an der Havel. Seit dem Frühjahr 1921 war Baron zudem Inlandsredakteur im Pressebüro der KPD.
Am 1. Februar 1924 wurde er Generalsekretär der Gesellschaft der Freunde des neuen Rußland,[1] eines Kreises aufgeschlossener und unvoreingenommener Intellektueller bürgerlicher Herkunft, sowie Herausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift Das neue Rußland, die ihr Büro in der Kavalierstraße 22 in Berlin-Pankow hatte. Baron lebte in diesem Haus gemeinsam mit seiner Familie von 1919 bis zu seiner Inhaftierung in der Nacht des Reichstagsbrands im Februar 1933. Baron starb nach schwerer Folter, vermutlich durch Selbstmord, am 26. April 1933, wo man ihn erhängt in seiner Zelle im Gefängnis in der Lehrter Straße (Berlin) fand.[4]
Würdigungen
- Die Deutsche Post der DDR gab 1981 zu seinen Ehren eine Sondermarke in der Serie Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung heraus.
- In der Kavalierstraße 22 in Berlin-Pankow findet sich eine 2005 eingeweihte Gedenktafel. Eine 1981 an gleicher Stelle eingeweihte und von Heinz Worner gestaltete Gedenktafel war 1991/1992 von Unbekannten gestohlen worden.[1]
- In der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde ist sein Name auf einem Porphyr-Gedenkstein genannt.
- Der Erich-Baron-Weg in Berlin-Mahlsdorf wurde am 24. Mai 1951 nach dem Widerstandskämpfer benannt.[5] In Brandenburg an der Havel gibt es im Ortsteil Kirchmöser-Dorf eine Erich-Baron-Straße.
- Der Polytechnischen Oberschule (POS) „Erich Baron“ in Berlin-Pankow (heute Elizabeth-Shaw-Grundschule, Grunowstraße) wurde 1991 der Name entzogen. Die POS „Erich Baron“ in Brandenburg-Kirchmöser Ost existiert nicht mehr.
- In der Gravensteinstraße in Berlin-Pankow wird die Feuerwache Berlin Bucholz 1988 nach seinen Namen benannt
Literatur
- Luise Kraushaar: Deutsche Widerstandskämpfer 1933 bis 1945. Band 1. Berlin 1970, S. 75 ff.
Weblinks
- Literatur von und über Erich Baron im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Erich Baron: Aufbau In: Taut, Bruno: Die Stadtkrone. Jena: Eugen Diederichs, 1919
- Eberhard Butter: Erich Baron - ermordet am 26. April 1933, Mitteilungen der Kommunistischen Plattform vom April 2012.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Pressemitteilung (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) des Bezirksamtes Pankow zur Einweihung einer Gedenktafel für Erich Baron, 6. Juni 2005
- ↑ Erich Baron im Ehrungsverzeichnis des Luisenstädtischen Bildungsvereins
- ↑ Ausstellung „Jüdisches Leben in Pankow“ (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ Johannes Tuchel: … und ihrer aller wartete der Strick. Das Zellengefängnis Lehrter Straße 3 nach dem 20. Juli 1944. Lukas Verlag Berlin 2014, S. 25. Tuchel bezieht sich u. a. auf das Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung 2002/II, S. 127ff.
- ↑ Erich-Baron-Weg (Berlin-Mahlsdorf). In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
Personendaten | |
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NAME | Baron, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 20. Juli 1881 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 26. April 1933 |
STERBEORT | Berlin |