Erinnerungszeichen für die Ritter vom Goldenen Sporn (Ungarn)
Das Erinnerungszeichen für die Ritter vom Goldenen Sporn wurde am 21. April 1918 durch Kaiser Karl von Österreich, Apostolischem König von Ungarn, gestiftet und war ein Erinnerungszeichen für die 47 durch den neuen König von Ungarn bei dessen Krönung am 30. Dezember 1916 zum Ritter geschlagenen Männer[1]. Eine Parallele zu einem anderen europäischen Orden ist der Päpstliche Orden vom Goldenen Sporn.
Historischer Hintergrund
Im Mittelalter galten goldene Sporen als Abzeichen des zum Ritter geschlagenen Mannen. Man nannte sie daher oft Ritter vom güldenen Sporn. Im Heiligen Römischen Reich erfolgte ein solcher Ritterschlag durch den Kaiser oder König oder dessen Bevollmächtigten. Wer hingegen den Ritterschlag vom Papst persönlich erhalten hatte, legte ein besonderes Abzeichen in Form eines Ordenskreuzes mit anhängendem Sporn an. Aus dieser Tradition entwickelte sich schließlich der päpstliche Orden vom goldenen Sporn. Die in Ungarn bei der Krönungsfeier von Karl I. im Jahre 1916 geschlagenen Ritter erhielten in dieser Zeremonie erstmals dieses Erinnerungszeichen, das am Band des Königlich-Ungarischen Sankt Stephans-Ordens am Hals getragen wird. Das Erinnerungszeichen selbst ist kein Orden.
Aussehen
Das Erinnerungszeichen zeigt auf seiner Vorderseite mittig das erhaben dargestellte und weiß emaillierte ungarische Doppelkreuz, auf dessen unterem Kreuzungspunkt ein K zu sehen ist, das für Karoly steht. Hinter dem weißen Kreuz windet sich ein grün emaillierter golden gehaltener Drache, der die Anlehnung des Erinnerungszeichens an den alten Drachenorden aus dem 15. Jahrhundert symbolisiert und seinerzeit in Ungarn sehr weit verbreitet war. Der dargestellte Drachen wird dabei von einem goldenen Sporn umschlossen, dessen Spornstachel nach unten gekehrt ist. Das ganze Erinnerungszeichen wird dabei von der obigen ungarischen Stephanskrone überstrahlt. Die Rückseite des Erinnerungszeichens ist im Gegensatz zu der prunkvollen Vorderseite eher schlicht gehalten und zeigt nur die Formen des Drachen, welche ziseliert dargestellt wurden.[2]
Trageweise
Das Erinnerungszeichen der Ritter vom Goldenen Sporn wurde am Band des Königlich-Ungarischen Sankt Stephans-Ordens um den Hals getragen.
Siehe auch
Literatur
- Georg Ludwigsdorff, Johann Stolzer, Christian Steeb (Hrsg.): Österreichs Orden vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1996, ISBN 3-201-01649-7, S. 197–202.
- Václav Měřička: Orden und Ehrenzeichen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Schroll, Wien/München 1974
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Georg Ludwigsdorff
- ↑ Ottfried Neubecker: Die Orden des Königreichs Ungarn. In: Uniform Markt. Jahrgang 1943, Heft 3.