Ernst Friedrich Wilhelm Bödeker

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Ernst Friedrich Wilhelm Bödeker[1] (auch: Ernst Friedrich Wilhelm Boedecker und Ernst Friedrich Wilhelm Bödecker sowie Ernst Boedeker und Ernst Bödeker;[2] * 23. März 1779[3] oder 24. August 1779[4] in Kirchdorf (bei Sulingen);[3][Anm. 1]26. August 1826[1] in Hannover) war ein deutscher Pädagoge, Dichter und Schriftsteller.[5]

Leben

Ernst Friedrich Wilhelm Bödeker war ein Sohn des in der Grafschaft Hoya tätigen Predigers[3] Conrad Friedrich Bödeker (1739–1809) und dessen zweiter Ehefrau Elisabeth Maria Hagemann (1747–1824), Tochter des zuvor in Landringhausen tätigen Predigers Henrich August Hagemann (1704–1771) und Enkelin Theophilus Andreas Hagemanns. Er hatte mehrere Stief- und leibliche Geschwister.[6]

Nachdem er zunächst von seinem Vater unterrichtet worden war, ging Bödeker als Vierzehnjähriger um das Jahr 1793 nach Hannover zu seinem Oheim, dem dort tätigen Pastor Andreas Wilhelm Hagemann (1745–1824). Unter Hagemanns Obhut besuchte Bödeker fünfeinhalb Jahre das hannoversche Lyceum, bevor er ab 1798 für drei Jahre auf die Universität Göttingen ging.[3]

Um 1801 ging Bödeker zurück nach Hannover, wo er am städtischen Lyceum zunächst als Lehrer der kombinierten vierten und fünften Schulklasse tätig wurde. In der sogenannten „Franzosenzeit“ erhielt er 1807 die Aufgaben eines Subrektors überwiesen und wurde zu Beginn des Königreichs Hannover im Jahr 1817 zum Konrektor seiner Schule ernannt.[3] Er gründete unter der Bezeichnung Hagemann's Andenken eine Witwenkasse für die Hinterbliebenen von Stadtschullehrern, deren Grundstock der Ertrag einer Gedenkschrift für seinen verstorbenen Onkel war.

Nebenamtlich arbeitete Bödeker als Lehrer an der Generalstabsakademie.[4] Er wurde auch als Schriftsteller und Dichter bekannt[5] und verfasste als Freimaurer unter anderem das 1826 erschienene Werk Maurer Reden und Gesänge.[4]

Ernst Friedrich Wilhelm Bödeker starb in Hannover im Alter von 47 Jahren in der Nacht vom 26. auf den 27. August 1826.[5]

Schriften (Auswahl)

  • Die Worte der Hoffnung. Am Geburtsfeste Ihrer Majestät Der Königin Gesprochen Auf Dem Lyceum Zu Hannover, in: Lyzeum, Schulprogramm, Hannover: Hahn 1814
  • Die Guelfen für immer! Ein poetischer Versuch am 12. Aug. 1814, dem Tage der Säcularfeier der Brittischen Krone im Hause Churbraunschweig ... auf dem Lyceo zu Hannover gesprochen / von Ernst Boedeker. Angehängt ist: Die Befreiung Hannovers am 25. Oct. 1813 ..., Hannover, 1814
  • Rede und Epilog, am Reformations-Jubelfeste und bei seiner Einführung als Conrector, am 1sten November 1817, auf dem Lyceum gesprochen. Zum Besten eines 108jährigen Greises, von Ernst Boedeker, Conrector am Lyceum, in Lyzeum, Schulprogramm, 1817, Hannover: Carl Friedrich Kius, 1817
  • Todten-Feyer, zum dankbaren Andenken, an den zur Ewigkeit übergegangenen vielgeliebten und hochverehrten König, Georg den Dritten, in der Loge Friedrich zum weißen Pferde zu Hannover am 7ten März 1820, mit einem Vorwort von Johann Carl Fürchtegott Schlegel, einer Cantate verfasst Ernst Friedrich Wilhelm Boedeker, komponiert von Wilhelm Sutor und einer Rede von Philipp Heinrich Friedrich Sievers, [Hannover]: gedruckt bei G. C. Schlüter, [1820]; Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (SBB) aus der Provenienz der Johannis-Loge Teutonia zur Weisheit im Orient Potsdam
  • Die Georgs-Feier und Mein Blümchen auf meines Königs Grab. Dem Andenken Georgs III. geweiht, Hannover: Hahn, 1820
  • Hagemanns Andenken. Enthaltend biographische Nachrichten, die Beschreibung der Jubelfeier nebst der Jubelpredigt und den übrigen, durch diese Feier, wie späterhin durch das Begräbniß des Verstorbenen veranlaßten Reden und Gedichten. Zum Beßten eines Wittwen-Fond's, herausgegeben von E. F. W. Boedeker, Conrector am Lyceum, Hannover: Gebrüder Hahn, 1826
  • E. Boedeker: Über den Glauben an Unsterblichkeit. Rede in der Trauer L. 1825, Hannover, 1826[7]

Literatur

  • Friedrich Ernst Ruhkopf: Ankündigung der dritten Jubelfeier des Reformationsfestes auf dem Altstädter Lyceum zu Hannover, nebst Anzeige der Einführung des Hrn Conrectors Bödeker, des Hrn Subconrectors Ruperti und des Hrn Collaborators Hohmann; welche beide Feierlichkeiten auf den 1sten November 1817 im großen Hörsaale der ersten Classe des Lyceums festgesetzt sind; wozu gehorsamst einladet D. Friedrich Ernst Ruhkopf, Director des Lyceums, Hannover Schlüter 1817
  • Wilhelm Blumenhagen: Ernst Bödeker's maurerischer Nachlaß. Für Brüder Freimaurer gedruckt und herausgegeben zum Besten seiner Nachgebliebenen, Hannover: gedruckt in der Berenbergschen Buchdruckerei, „Im Orient von Hannover“, 1828
  • Heinrich Wilhelm Rotermund: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen Band, Schünemann, Bremen 1823, S. 669[1]

Anmerkungen

  1. Abweichend wurde in die Datenbank Niedersächsische Personen der Geburtsort Kirchdorf (Barsinghausen) am Deister eingepflegt; siehe hier (Neueingabe erforderlich) [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 4. November 2019. Zur Genealogie und zum ehemals in Rinteln im "Hoyaischen" tätigen Vater Conrad Friedrich Bödeker vergleiche neben Rotermund auch Johann Conrad Paulus Pfarrers zu Möllenbeck Nachrichten von allen Hessen-Schaumburgischen Superintendenten, Kirchen, und den dabey von der Zeit der Reformation bis jetzo gestandenen und noch stehenden Predigern, Rinteln; Bösendahl, 1786, S. 220–221; Digitalisat über Google-Bücher

Einzelnachweise

  1. a b c o. V.: Bödeker, Ernst Friedrich Wilhelm in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 4. November 2019
  2. Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  3. a b c d e Heinrich Wilhelm Rotermund: Boedecker (Ernst Friedrich Wilhelm), in ders.: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen Band, Schünemann, Bremen 1823, S. 669; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. a b c Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biographie, Band 3: Hannover unter dem Kurhut 1646–1815 Sponholtz, Hannover 1916 (posthum von seiner Frau A. Rothert und M. Peters herausgegeben), S. 481
  5. a b c Christian Daniel Beck: Allgemeines Repertorium der neuesten in- und ausländischen Literatur für das Jahr 1826, Band 1, hrsg. von einer Gesellschaft Gelehrter, Leipzig: Carl Cnobloch, 1826, S. 395; Digitalisat über Google-Bücher
  6. Johann Conrad Paulus Pfarrers zu Möllenbeck Nachrichten von allen Hessen-Schaumburgischen Superintendenten, Kirchen, und den dabey von der Zeit der Reformation bis jetzo gestandenen und noch stehenden Predigern, Rinteln; Bösendahl, 1786, S. 220–221; Digitalisat über Google-Bücher
  7. Nachweis über den Gemeinsamen Verbundkatalog (GVB)