Ernst Karl Weber

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Ernst Karl Weber (* 22. Oktober 1880 in Zürich; † 13. Juli 1973 ebenda), reformiert, heimatberechtigt seit 1901 in Zürich, war ein Schweizer Astronom und Kartograph.

Leben

Ernst Karl Weber hatte sächsischer Vorfahren, sein Vater war Heinrich Friedrich Weber. Nach der Reifeprüfung 1899 absolvierte er ein Bauingenieursstudium an der ETH Zürich, das er 1904 mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Dipl.-Ing. abschloss. Weber bekleidete in der Folge eine Assistentenstelle an der dortigen Eidgenössischen Sternwarte, später war er im Rahmen von Vorstudien für den Bau der Mont-Blanc-Bahn tätig.

1908 wechselte Ernst Karl Weber als Volontär an die russische Hauptsternwarte Pulkowo bei St. Petersburg. 1909 und 1910 beteiligte er sich im Auftrag der Akademie der Wissenschaften St. Petersburg an einer Expedition, die die rund 6000 km lange ostsibirische Eismeerküste vermessen und kartographisch aufbereiten sollte. Seine Arbeiten bildeten die Grundlage für die ersten zuverlässigen Karten der dortigen Küstengebiete.

Nach Vermessungsarbeiten in Südostasien, Australien und Rumänien hielt Ernst Karl Weber von 1934 bis 1951 an verschiedenen Hochschulen in Istanbul und später in Bagdad Professuren für Geodäsie inne. 1957 kehrte er in die Schweiz zurück. Ernst Karl Weber, der zweimal verheiratet war, verstarb 1973 in seinem 93. Lebensjahr in seiner Heimatstadt Zürich.

Nach Ernst Karl Weber wurde ein Kap südlich der Wrangelinsel benannt.

Publikation

  • mit Ernst Niggli, Fritz Gassmann: Die magnetische Anomalie westlich von Locarno. In: Schweizerische Mineralogische und Petrographische Mitteilungen 29, 1949, S. 492–510.

Literatur

  • Hans Keller, Fritz Kobold: Schweizer Beitrag zur Erforschung der nordostsibirischen Eismeerküste. Ernst K. Weber und die russische Expedition. In: Schweizer Ingenieur und Architekt 102, 1984, S. 579–584.
  • Rudolf Mumenthaler: Im Paradies der Gelehrten. Schweizer Wissenschaftler im Zarenreich (1725-1917) (= Beiträge zur Geschichte der Russlandschweizer Bd. 6). H. Rohr, Zürich 1996, ISBN 3-858-65632-1, S. 416–434.
  • Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 10, Saur, München, 1996, ISBN 3-598-23163-6, S. 352.

Weblinks