Ernst Ramdohr

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Ernst Ramdohr (* 14. April 1839 in Clausthal; † 4. Januar 1922) war ein deutscher Gymnasiallehrer und Parlamentarier.[1]

Leben

Ernst Claus Hans Philipp Ramdohr studierte Philologie an der Georg-August-Universität Göttingen. 1858 wurde er Mitglied des Corps Friso-Luneburgia Göttingen.[2] Nach dem Studium und der Promotion zum Dr. phil. trat er in das Lehramt ein. Von 1863 bis 1867 war er Lehrer am Johanneum Lüneburg, von 1867 bis 1871 in Hannover und von 1871 bis 1876 in Attendorn. 1876 wechselte er nach Jever, wo er Direktor des Mariengymnasiums wurde. Von Herbst 1879 bis 1881 übernahm er die Erziehung des verwaisten Otto Erich Hartleben, dessen Vater sein persönlicher Freund gewesen war. Vom 12. August 1887 bis zum 31. März 1911 wirkte Ramdohr als Direktor der Leibnizschule Hannover.[1] Seit einer Nachwahl am 26. September 1906 bis 1908 saß Ramdohr als Abgeordneter des Wahlkreises Hannover 4 (Stadtkreis Hannover) im Preußischen Abgeordnetenhaus. Von 1907 bis 1911 gehörte er dem Zentralvorstand der Nationalliberalen Partei an. In stenographischen Mitschriften der Tagungen des Jahres 1913[3] wird er als Mitglied der Freikonservativen Partei aufgeführt.

Auszeichnungen

Schriften

  • Zur homerischen Ethik, Teil 1, 1865; Teil 2, 1867
  • Friedrich II., der Hohenstaufe, 1877
  • Wallenstein, 1877
  • Drei Kaiser aus der Hohenstaufenzeit: Heinrich VI., Philipp von Schwaben, Otto IV., 1877
  • Umwandlung des Leibniz-Realgymnasiums in eine Reformschule, 1895
  • Über den gegenwärtigen Stand der Reformschulfrage, 1898

Literatur

  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 310.

Einzelnachweise

  1. a b Ulrich Junghans, Karl-Wilhelm Steinwede, Martin Stupperich, Gerd Tiedje (Red.): Die Direktoren der Leibnizschule, in dies: Leibnizschule Hannover 1874–1999. 125 Jahre Gymnasium. Festschrift zum Jubiläum (Innentitel: 125 Jahre Leibnizschule Hannover. Ein Gymnasium im Zeichen der Reformen von 1874 bis 1999), herausgegeben von der Leibnizschule mit Unterstützung des Leibnizforums e.V. und des Verbandes ehemaliger Leibnizer VEL anläßlich ihres 125-Jubiläums, Hannover 1999, Anhang [ohne Seitennummern] nach S. 253
  2. Kösener Korpslisten 1910, 67/51
  3. Verhandlungen: Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Preußischen Hauses der Abgeordneten (Preussische Verlagsanstalt, 1912); Seite 1563 (Eingeschränkte Vorschau bei books.google.de, Einsichtnahme 12. Mai 2020)
  4. Kösener Corpslisten 1960, 79/51