Ernst Waldow

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Ernst Waldow (* 22. August 1893 in Berlin; † 5. Juni 1964 in Hamburg), geboren als Ernst Hermann Adolf de Wolff, war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Seine Eltern waren das Schauspielerehepaar Carl (Adolf Hubert) de Wolff und Therese Leontine Hedwig Zacharias. Waldow wollte die Schauspielschule am Königlichen Schauspielhaus in Berlin besuchen, bestand jedoch dort nicht die Aufnahmeprüfung[1], daher wechselte er durch Vermittlung von Albert Patry zur Schauspielschule des Deutschen Theaters.

Waldow erhielt nach seiner Schauspielerausbildung 1913 sein erstes Engagement am Lessingtheater Berlin, danach spielte er am Kurtheater Helgoland, in Wismar und Lübeck. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat an der Westfront. Ab 1918 spielte er am Schauspielhaus Leipzig, dann am Schlosspark Theater in Steglitz, am Schauspielhaus Bremen, an den Hamburger Kammerspielen und am Staatstheater Stuttgart. 1934 kehrte er nach Berlin zurück, wo er an der Tribüne und am Lessingtheater große Erfolge feierte, in letzterem besonders in dem Lustspiel Wenn der Hahn kräht, das im En-suite-Spielbetrieb über 250-mal aufgeführt wurde. Er stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

Waldow setzte seine Theaterarbeit auch nach dem Zweiten Weltkrieg vorwiegend in Berlin fort.

Seine erste Filmrolle bekam er 1916 als Hauslehrer in Paul Wegeners Märchenfilm Rübezahls Hochzeit, und fortab sah man ihn als Nebendarsteller in zahlreichen Produktionen. Meist mimte er als Komiker Personen, die sich durch übertriebene Korrektheit oder Besserwisserei hervortun. Staatsanwälte, Rechtsanwälte, Professoren und Lehrer, Direktoren und Vorgesetzte, wohlmeinend-nervige Nachbarn oder besorgte Väter setzte er in seiner charakteristischen Art in Szene.

Außerhalb von Komödien war Ernst Waldow selten zu erleben. In Der verzauberte Tag spielte er den widerlichen Buchhalter Krummholz, dessen abgewiesene Liebe in blinden Hass umschlägt. Am bedeutendsten dürfte in dieser Hinsicht seine Rolle in dem Film Affaire Blum (1948) sein, wo er als beschränkter Kriminalkommissar Schwerdtfeger einen Unschuldigen verfolgt.

Ernst Waldow starb 1964 im Alter von 70 Jahren in Hamburg und wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem in Berlin beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten.[3]

Filmografie (Auswahl)

Theater

Hörspiele

Literatur

  • Rainer Dick, Ingrun Spazier: Ernst Waldow – Schauspieler. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 27, 1996.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 232 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biografie Albert Patrys (Memento vom 21. Februar 2014 im Internet Archive), dort wird erwähnt, dass er die Prüfung nicht bestand
  2. Waldow, Ernst, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 641
  3. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 590.