Erwin-Schrödinger-Institut für Mathematische Physik

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Das Erwin-Schrödinger-Institut für Mathematische Physik (Erwin Schrödinger International Institute for Mathematical Physics, ESI) ist ein Institut für Mathematische Physik in Wien, das 1993 gegründet wurde und heute Teil der Universität Wien ist. Es ist nach Erwin Schrödinger benannt, ist als internationale Begegnungsstätte von Mathematikern und Physikern konzipiert und soll insbesondere auch dank seiner Lage in Mitteleuropa Verbindungen nach Osteuropa pflegen.

Direktor des Instituts ist Joachim Schwermer, Stellvertreter sind Jakob Yngvason und Goulnara Arzhantseva.

Geschichte

Formal wurde das Institut von seiner Gründung bis Ende Mai 2011 von einem gleichnamigen Verein (ZVR-Zahl 298034776) getragen, der vom österreichischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft finanziert wurde. Maßgeblich an der Gründung beteiligt waren Walter Thirring, der in Wien eine Schule der mathematischen Physik etablierte, und Peter W. Michor, sein erster Direktor, sowie Heide Narnhofer, Professorin für theoretische Physik in Wien und aus der Schule von Thirring.

Das Institut war zuerst in der Pasteurgasse (im selben Gebäude, in dem auch Schrödinger zeitweise wohnte) und ist seit 1996 in der Boltzmanngasse 9, nahe der Fakultät für Physik und des damaligen Standorts des Instituts für Mathematik der Universität Wien, angesiedelt.

Das österreichische Wissenschaftsministerium beabsichtigte zum 1. Jänner 2011 die Einstellung der finanziellen Unterstützung des Instituts. Die entsprechende Ankündigung im November 2010 hatte Protest in der wissenschaftlichen Gemeinschaft hervorgerufen. Das Institut wird seit 1. Juni 2011 von der Universität Wien weitergeführt.

2013 feierte das Institut mit einem hochkarätigen Workshop sein 20-jähriges Bestehen, unter anderem hielten Alain Connes, David Ruelle, Yuri Tschinkel und Peter Goddard Vorträge.[1]

Preise & Auszeichnungen

Das Institut verleiht seit 2020 die sog. Medal of the Erwin Schrödinger Institute for Mathematics and Physics (kurz: ESI Medal).[2]

Gewinner

2020 verliehen an den Mathematiker und Physiker Anton Alekseev[3]

2021 verliehen an den Mathematiker und Physiker Elliot Lieb[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jubiläum im Zeichen von Mathematik und Physik, Bildbericht in uni:view, der Online-Zeitung der Universität Wien, 10. Mai 2013
  2. The ESI Medal. Abgerufen am 1. Juli 2022.
  3. a b The ESI Medal: Recipients. Abgerufen am 1. Juli 2022.

Koordinaten: 48° 13′ 21,4″ N, 16° 21′ 22″ O