Etymologische Figur

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Die etymologische Figur (lateinisch figura etymologica) ist eine Redefigur, bei der ein Verb und ein Substantiv mit demselben Wortstamm (z. B. kämpfen und Kampf) miteinander verbunden werden („einen Kampf kämpfen“).

Dieses Stilmittel kann zur Bekräftigung oder Verstärkung der Wortbedeutung dienen. Es ist ein Sonderfall des Polyptotons.

Grammatik

Das Substantiv steht im Akkusativ (hier Akkusativ des Inhalts genannt) und dient als Objekt (hier auch kognates Objekt genannt).[1] Andere Grammatiker sind der Meinung, dass es sich hier nicht um ein Objekt, sondern um einen modalen Akkusativ handelt.[2]

Bei dieser Konstruktion kann auch ein intransitives Verb ein Akkusativobjekt bzw. einen modalen Akkusativ führen. Beispiel: Zu schlafen gibt es normalerweise kein Akkusativobjekt („er schläft ihn“ oder „er schläft es“ ist ungrammatisch), aber man kann „einen ruhigen Schlaf schlafen“.

Ein anderes Beispiel für den Akkusativ des Inhalts ist: „einen heldenhaften Tod sterben“. Jedoch handelt es sich hier nicht um eine etymologische Figur, weil die Wörter sterben und Tod etymologisch nicht verwandt sind.

Im Sinne der Etymologie geht es bei der etymologischen Figur genau genommen nicht um den Wortstamm, sondern um die gemeinsame Wortwurzel.

Beispiele

  • „einen schweren Kampf kämpfen“
  • „eine gute Tat tun“
  • „ein schönes Leben leben“
  • „gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir“ (Goethe, Erlkönig, Vers 10)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hadumod Bußmann (Hrsg.) unter Mitarbeit von Hartmut Lauffer: Lexikon der Sprachwissenschaft. 4., durchgesehene und bibliographisch ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-45204-7.
  2. Auf deutsch oder auf Deutsch?