Euphorbia leuconeura
Euphorbia leuconeura | ||||||||||||
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Euphorbia leuconeura – Habitus
Euphorbia leuconeura – Habitus | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euphorbia leuconeura | ||||||||||||
Boiss. |
Euphorbia leuconeura (griechisch λευκός (leukós) = weiß und νευρά (neurá) = Nerv, deutsch Madagascar-Juwel oder, aufgrund der manchmal meterweit geschleuderten Samen, auch Spuckpalme) ist eine Pflanzenart in der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Sie ist eine Zimmerpflanze und nur selten im Handel erhältlich. Diese Art ist in den nördlichen Küstenregenwäldern Madagaskars endemisch.
Beschreibung
Bei Euphorbia leuconeura handelt es sich um einen aufrecht wachsenden, meist unverzweigten, stammsukkulenten Strauch, der Wuchshöhen bis 180 cm erreicht, wenn die Pfahlwurzel weit genug nach unten wachsen kann. Der dunkelgrüne, vier- bis fünfkantige Stamm weist einen Durchmesser von 2 bis 5 cm auf und ist mit Blattnarben versehen. An der Basis ist er schlanker. Die borstigen, zusammenhängenden, braunroten Kanten bestehen aus den Nebenblattdornen. Diese werden bis zu 5 mm lang und schließen die Cyathien (Scheinblüten der Wolfsmilch) ein. Zur Verzweigung neigt die Pflanze erst nach 4- bis 5-wöchigen Trockenphasen, oder wenn sie größer als ca. 50 cm ist.
Der Milchsaft enthält Triterpensaponine und Diterpenester, vor allem Ingenole und Phorbolester.[1]
Die terminalen Laubblätter sind lanzettlich und etwa 15 cm lang und bis 6,5 cm breit. Der Blattstiel ist 4 cm lang. Die Blattspreite ist an der Spitze dunkelgrün, zur Basis hin heller werdend. Die Blattrippen sind weiß (daher der Namenszusatz leuconeura). Nebenblätter sind vorhanden und knorpelähnlich (ohne Chlorophyll und Nervatur).
Je zwei Cyathien sitzen in den Achseln der terminalen Blätter. Sie werden bis zu 4 mm lang und bis zu 1,5 mm breit und sind von grünlich weißer Farbe. Die Form ist zylindrisch. Die Staubblätter ragen weit aus dem Cyathium heraus. Der Fruchtknoten ist unterständig.
Die Kapselfrucht verholzt in der Fruchtreife und reißt dann explosiv auf (Ballochorie). Der kugelige Samen mit einer rauen Oberfläche wird dabei mehrere Meter fortgeschleudert, somit gehört diese Euphorbie zu den Austrocknungsstreuern. Die Samenschale ist dunkelbraun, das Endosperm weißlich.
Vermehrung
Die Befruchtung erfolgt durch Selbstbestäubung (Autogamie). Die Samen werden durch einen Schleudermechanismus (Ballochorie) verbreitet. Die Vermehrung geschieht nahezu ausschließlich generativ über Samen, obwohl auch abgebrochene Zweige in feuchtem Substrat sehr langsam Wurzeln entwickeln und zur eigenständigen Pflanze werden.
Verbreitung
Euphorbia leuconeura ist im Norden Madagaskars endemisch. Die Art steht auf der Roten Liste der IUCN und gilt als gefährdet (Vulnerable).[2]
Literatur
- Urs Eggli: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Dicotyledons. 2. Auflage. Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-41966-2, S. 158 (Google Books [abgerufen am 18. Mai 2008]).
- Werner Rauh: Succulent and Xerophytic Plants of Madagascar. Band 1. Strawberry Press, London 1995, ISBN 978-0-912647-14-2, S. 124 f.
- Volker Buddensiek: Sukkulente Euphorbien. Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 978-3-8001-6634-3, S. 113.
Einzelnachweise
- ↑ Gerd Vogg, Elke Mattes, Axel Polack, Heinrich Sandermann Jr.: Tumor Promoters in Commercial Indoor-Plant Cultivars of the Euphorbiaceae. In: . Band 107, Nr. 9, September 1999, PMC 1566443 (freier Volltext).
- ↑ Euphorbia leuconeura in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: Haevermans, T., 2004. Abgerufen am 5. Februar 2021.