Europium(II)-chlorid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Europium(II)-chlorid
_ Eu2+ 0 _ Cl
Allgemeines
Name Europium(II)-chlorid
Andere Namen

Europiumdichlorid

Verhältnisformel EuCl2
Kurzbeschreibung

weißer bis blass rosa Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 237-386-7
ECHA-InfoCard 100.033.973
PubChem 83719
ChemSpider 75541
Eigenschaften
Molare Masse 222,87 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

4,86 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

757 °C[3]

Siedepunkt

> 2000 °C[3]

Löslichkeit

löslich in Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Europium(II)-chlorid ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der Chloride.

Gewinnung und Darstellung

Europium(II)-chlorid kann durch Reduktion von Europium(III)-chlorid mit Wasserstoff dargestellt werden.[1]

Die Verbindung lässt sich auch durch Reduktion mit Lithium-Naphthalin gewinnen.[4]

Das Dihydrat kann durch Reduktion von Europium(III)-Verbindungen (z. B. Europium(III)-oxid) in salzsaurer Lösung mit Zink und anschließender Reaktion mit konzentrierter Salzsäure gewonnen werden.[1]

Eigenschaften

Europium(II)-chlorid ist ein weißer bis blassrosa Feststoff. Er besitzt eine orthorhombische Kristallstruktur vom Blei(II)-chlorid-Typ mit der Raumgruppe Pbnm (Raumgruppen-Nr. 62, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/62.3. Die Hochtemperaturmodifikation besitzt eine kubische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Fm3 (Nr. 202)Vorlage:Raumgruppe/202.[3] Das Dihydrat ist ein weißes, bei Tageslicht schwach bläulich fluoreszierendes, blättchenförmig kristallisierender Feststoff. Er ist sehr oxidations- und luftempfindlich und besitzt eine monokline Kristallstruktur isotyp mit der von Strontium(II)-chlorid-dihydrat und der Raumgruppe C2/c (Nr. 15)Vorlage:Raumgruppe/15 (a = 1167,8 pm, b = 641,3 pm, c = 670,5 pm, β = 105,3°).[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1083, 1093.
  2. a b Datenblatt Europium(II) chloride, 99.99% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 18. April 2013 (PDF).
  3. a b c d e Roger Blachnik (Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Band III: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. begründet von Jean d’Ans, Ellen Lax. 4., neubearbeitete und revidierte Auflage. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-60035-3, S. 446–447 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Kurt Rossmanith: Herstellung der klassischen Seltenerd(II)-chloride in Lösung. In: Monatshefte für Chemie. 110, 1979, S. 109–114, doi:10.1007/BF00903752.