Eva Marie Saint

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Eva Marie Saint bei der Emmy-Verleihung 1990

Eva Marie Saint (* 4. Juli 1924 in Newark, New Jersey) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie gewann den Oscar als beste Nebendarstellerin für Die Faust im Nacken (1954) und spielte ihre wohl bekannteste Rolle in Hitchcocks Der unsichtbare Dritte (1959).

Leben

Die Tochter von John Merle Saint und seiner Ehefrau Eva Marie besuchte die Bethlehem Central High School bei New York, an der sie 1942 ihren Abschluss machte. Ursprünglich wollte sie eine berufliche Laufbahn als Lehrerin einschlagen. Anschließend studierte sie Schauspielerei an der Bowling Green State University. Ihre Karriere begann Mitte der 1940er Jahre mit kleineren Fernsehrollen, Werbesendungen und Radioauftritten. 1954 wurde sie für ihren Auftritt in The Trip To Bountiful mit dem Theatre World Award ausgezeichnet. Saint bevorzugte im Laufe ihrer Filmkarriere vor allem doppelbödige und hintergründige Rollen und spielte nur in relativ ausgewählten Filmprojekten. Bereits für ihren ersten Kinofilm Die Faust im Nacken von Elia Kazan erhielt sie 1955 einen Oscar für die beste Nebenrolle. Darin spielte sie die Geliebte von Marlon Brando, deren Bruder bei Auseinandersetzungen im Hafenviertel stirbt. In den Jahren danach folgten weitere erfolgreiche Filme, darunter Fred Zinnemanns revolutionäres Drogendrama Giftiger Schnee (1957) an der Seite von Don Murray.

Eine ihrer bekanntesten Rollen spielte sie 1959 als geheimnisvolle Blondine an der Seite von Cary Grant in dem Filmklassiker Der unsichtbare Dritte von Alfred Hitchcock. Der Regisseur sorgte bei den Dreharbeiten dafür, dass Saint – die für ihr langes blondes Haar bekannt war – ihre Haare kürzte, weil dies besser zu den Eigenschaften ihrer Figur passen würde. Der unsichtbare Dritte wurde ein großer Filmerfolg und wegweisend für den Actionfilm. Zu ihrem 90. Geburtstag schrieb die FAZ über Saints Rollen: „Eva Marie Saint wusste genau, was sie wollte. Sie ging den Männern in ihrer klassischen Schönheit unter die Haut, weil sie ankündigte, was geschehen würde. Das waren sie nicht gewöhnt. Eva Marie Saint bestimmte mit Ironie und Selbstironie und in lasziver Kommandolaune das Geschehen.“[1]

Danach übernahm sie größere Rollen in Exodus (1960), dem Drama über die Gründung Israels mit Paul Newman, sowie als tragische Schönheit in John Frankenheimers Mein Bruder, ein Lump (1962). 1964 spielte sie die Ehefrau eines Pfarrers (Richard Burton) in … die alles begehren, die von ihrem Mann betrogen wird. Zwei Jahre später spielte sie, erneut unter der Regie von Frankenheimer, eine Magazin-Redakteurin in dem Autorennfahrerfilm Grand Prix.

Als die Qualität der Filmangebote in den 1970er Jahren abnahm, arbeitete Saint wieder vermehrt fürs Theater. Für ihre Fernseharbeit erhielt sie insgesamt fünf Emmy-Nominierungen, ehe sie den Emmy 1990 für die Miniserie People Like Us gewann. 1986 war sie als fragile Mutter von Tom Hanks in der Tragikomödie Nothing in Common – Sie haben nichts gemeinsam zu sehen. 1990 spielte sie die Ehefrau des ermordeten Leon Klinghoffer (Burt Lancaster) in dem Fernsehfilm Die Entführung der Achille Lauro. Wim Wenders besetzte sie 2005 in seinem Film Don’t Come Knocking, 2006 trat sie in Superman Returns als Martha Kent – die Adoptivmutter der Hauptfigur – auf. Auf dem Hollywood Walk of Fame hat sie zwei Sterne. Seit 2012 wirkte Saint als Sprecherin in der Zeichentrickserie Die Legende von Korra mit. Am 4. März 2018 trat die damals 93-jährige Künstlerin bei der Oscar-Verleihung auf, als sie den Preis für das Beste Kostümdesign überreichte.[2] Seit dem Tod von Olivia de Havilland im Juli 2020 ist sie die älteste lebende Person, die den Oscar gewonnen hat.[3]

Eva Marie Saint war von 1951 bis zu dessen Tod mit dem Regisseur und Produzenten Jeffrey Hayden (1926–2016)[4] verheiratet. Sie hat zwei Kinder aus dieser Ehe[5] und drei Enkelkinder. Das Theater auf dem Campus der Bowling Green State University ist nach ihr benannt.

Filmografie (Auswahl)

Eva Marie Saint (2009)

Weblinks

Commons: Eva Marie Saint – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise