Evert Prahm
Evert Prahm bei Niedrigwasser in New Holland (North Lincolnshire, UK)
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Evert Prahm ist der ehemalige Name eines Küstenmotorschiffs. Das Schiff kollidierte im Januar 2016 mit der Schwebefähre in Rendsburg, die dabei irreparabel beschädigt wurde.
Geschichte
Das Schiff wurde unter der Baunummer 90 auf der Kötter-Werft in Haren (Ems) gebaut. Die Kiellegung des Schiffes fand am 5. Mai 1994, der Stapellauf am 25. September 1996 statt.
Das Schiff gehörte einem Unternehmen der Hammann & Prahm-Reederei in Wischhafen. Bereedert wurde es von der ebenfalls in Wischhafen ansässigen Karl-Meyer-Reederei.[1][2] Die Befrachtung oblag dem Unternehmen Wilhelm E. F. Schmid in Husum.[3]
Am 8. Januar 2016 kollidierte die Evert Prahm gegen 6:40 Uhr mit der Schwebefähre in Rendsburg. Dabei wurden der Fährführer sowie ein Passagier auf der Fähre verletzt. Das Schiff wurde vor allem am Brückenhaus stark beschädigt. Infolge der Kollision wurden der Nord-Ostsee-Kanal sowie die Rendsburger Hochbrücke, über die die Bahnstrecke Neumünster–Flensburg verläuft, gesperrt.[4] Kanal und Brücke wurden rund zehn Stunden nach der Kollision wieder für den Verkehr freigegeben.[5][6]
Die Evert Prahm befand sich mit einer Ladung Mais auf dem Weg von Liepāja in Lettland nach Husum. An Bord befanden sich sieben Besatzungsmitglieder sowie der Kanallotse.[2]
Die Kollision wurde von der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung als „schwerer Seeunfall“ eingestuft.[2]
Die Evert Prahm wurde nach dem Unfall instand gesetzt. 2020 wurde sie nach Polen verkauft. Das in May B umbenannte Schiff wurde unter die Flagge Panamas gebracht.
Technische Daten und Ausstattung
Das Schiff wird von einem SKL-Dieselmotor (Typ: 6 VD 29/24 AL-2) mit 1320 kW Leistung angetrieben, der über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller wirkt. Das Schiff erreicht damit eine Geschwindigkeit von 11 kn. Für die Stromversorgung stehen ein Dieselgenerator von MWM (Typ: TD 226-6) sowie ein Notgenerator von Deutz (Typ: F5L912) zur Verfügung. Das Schiff ist mit einem Bugstrahlruder ausgestattet.
Der Laderaum ist boxenförmig und 50,38 m lang, 9,30 m breit und 6,64 m tief. Die Kapazität beträgt 113.200 ft³ für Schütt- und Stückgüter. Der Laderaum wird mit hydraulisch betriebenen Faltlukendeckel verschlossen. Er kann mit zwei Schotten, die an zwölf Positionen errichten werden können, unterteilt werden. Die Tankdecke kann mit 12 t pro m², die Lukendeckel mit 1,46 t pro m² belastet werden.
Die Decksaufbauten befinden sich am Heck des Schiffes.
Weblinks
- MS Evert Prahm (Memento vom 2. Februar 2017 im Internet Archive), Wilhelm E.F. Schmid GmbH
Einzelnachweise
- ↑ Karl-Meyer-Flotte (Memento vom 27. Januar 2017 im Internet Archive), Karl Meyer AG.
- ↑ a b c Kollision des Küstenmotorschiffs „Evert Prahm“ mit der Rendsburger Schwebefähre, Untersuchungszwischenbericht zu dem Untersuchungsbericht 12/16, Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, 6. Januar 2017 (PDF-Datei, 315 kB). Abgerufen am 26. Januar 2017.
- ↑ Schiffe (Memento vom 2. Februar 2017 im Internet Archive), Wilhelm E. F. Schmid GmbH.
- ↑ Eckhard-Herbert Arndt: Kollision im NOK: Ursache noch unklar, THB – Deutsche Schiffahrts-Zeitung, 8. Januar 2016. Abgerufen am 26. Januar 2017.
- ↑ Unfall Rendsburger Schwebefähre mit Frachter: Die Fast-Katastrophe, Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 9. Januar 2016. Abgerufen am 26. Januar 2017.
- ↑ Kollision der Schwebefähre mit einem Seeschiff (Memento vom 26. März 2021 im Internet Archive), Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau, 3. April 2017.