Evi Zemanek

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Evi Zemanek (geb. am 31. Oktober 1976 in Schwabmünchen)[1] ist eine deutsche Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaftlerin. Sie ist Professorin am Institut für Medienkulturwissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.[2]

Ausbildung

Evi Zemanek studierte von 1997 bis 2002 Komparatistik mit germanistischem Schwerpunkt, Italianistik, Amerikanistik, Kunstgeschichte und Kommunikationswissenschaft an der Universität Augsburg, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der DePaul University Chicago und der Universität Pisa. Sie schloss ihr Studium 2002 an der LMU München als Magistra artium ab. Sie erhielt ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes und promovierte 2007 an der LMU München mit einer medienkomperatistischen Arbeit summa cum laude.[3]

Karriere

Von 2007 bis 2010 arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Komparatistik und Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2010 wurde sie Juniorprofessorin (W1) für Neuere deutsche Literatur und Intermedialität an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und erhielt nach positiver Endevaluation die Lehrbefugnis für Neuere deutsche Literatur und Intermedialität.

Seit 2019 bekleidet sie dort eine W3-Professur für Medienkulturwissenschaft mit den Schwerpunkten Medienökologie und -komparatistik im Rahmen des Heisenberg-Programms.[3] Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind Wissenspoetologie, Gattungstheorie (bes. Lyrik), polyglotte Literatur, Inter- und Transmedialität, Text-Bild-Relationen, Karikatur und Satire, Adaption und Remediatisierung, Transmedia Ecociticism, Umweltdokumentarfilm und Umweltjournalismus, Literatur- und Medienökologie, Verflechtungen von Diskurs-, Medien- und Umweltgeschichte.

Andere Tätigkeitsfelder

Zemanek ist Mitglied in verschiedenen Graduiertenkollegs und beteiligt an vielen internationalen und interdisziplinären Forschungskooperationen wie beispielsweise dem von ihr 2013 gegründeten DFG-Netzwerk Ethik und Ästhetik in literarischen Repräsentationen ökologischer Transformationen, dem DFG-Netzwerk Politiken der Idylle (seit 2018) und dem transatlantischen Alexander von Humboldt-Netzwerk Environmental Humanities. Sie ist Mitglied der DGAVL (Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft und der Gesellschaft für Medienwissenschaft. An der Universität Freiburg ist sie außerdem Mitglied im  Zentrum für Populäre Kultur und Musik, im Frankreichzentrum, im Zentrum für zivile Sicherheit und Gesellschaft, im Afrika-Zentrum für Transregionale Forschung und sie ist im trinationalen INTERREG-Verbund Upper Rhine Cluster for Sustainability Research aktiv. Sie ist Sprecherin des Forschungsschwerpunkts „Researching and Building Resilience in the Environmental Humanities“.[4]

Auszeichnungen

Veröffentlichungen

Monographien (Auswahl)

  • Komparatistik, zus. m. Alexander Nebrig, u. Mitarb. v. Markus May u. Dirk Kretzschmar (Reihe Studienbuch, Akademie Verlag), Berlin 2012.
  • Das Gesicht im Gedicht, Dissertation, Köln/Wien, Böhlau Verlag, 2010
  • T. S. Eliot und Ezra Pound im Dialog mit Dante – Die Divina Commedia in der modernen Lyrik, München, M-Press Meidenbauer, 2008

Herausgeberschaften (Auswahl)

Zeitschriften und Buchreihen (online und print)

  • ab 2021: Herausgabe der Reihe Environmental Humanities, Metzler Verlag (zus. m. Gabriele Dürbeck u. Hannes Bergthaller)
  • seit 2019: Medienkomparatistik – Vergleichende Medien- und Kulturforschung / Comparative Media and Cultur Studies, Nomos Verlag, hg. mit Jonas Nesselhauf
  • seit 2011: Komparatistik Online, hg. mit Annette Simonis, Linda Simonis und Kirsten Kramer

Bände

  • Literatur der Jahrtausendwende: Themen, Schreibverfahren und Buchmarkt um 2000, hg. mit Susanne Krones, Bielefeld 2008.
  • Sonett-Künste. Mediale Transformationen einer klassischen Gattung, hg. mit Erika Greber, Dozwil (CH) 2012.
  • Annäherung, Anverwandlung, Aneignung. Goethes Übersetzungen in poetologischer und interkultureller Perspektive, hg. v. Markus May u. Evi Zemanek, Würzburg 2013.
  • Text-Architekturen. Die Baukunst der Literatur, hg. v. Robert Krause u. Evi Zemanek, Berlin u. a. 2014.
  • Polyglotte Texte. Formen und Funktionen literarischer Mehrsprachigkeit von der Antike bis zur Gegenwart, Sonderheft hg. mit Weertje Willms, Bochum 2015.
  • Mensch-Maschine-Materie-Tier. Entwürfe posthumaner Interaktionen, hg. mit Christa Grewe-Volpp, Philologie im Netz (2016), Beiheft 10.
  • Ecological Thought in German Literature and Culture, hg. mit Gabriele Dürbeck, Urte Stobbe und Hubert Zapf (Ecocriticial Theory and Practice, Lexington Books), Lanham/MD 2017.
  • Ökologische Genres. Naturästhetik – Umweltethik – Wissenspoetik, Göttingen 2018.
  • Nachhaltigkeit interdisziplinär. Konzepte, Diskurse, Praktiken. Ein Kompendium, hg. mit Ursula Kluwick (UTB-Studienbuch) Böhlau/Vandenhoeck & Ruprecht 2019.
  • Questionner les Humanités environnementales: regards Croisés France/Allemagne, hg. mit A. Choné, T. Freytag und P. Hamman, Sonderheft der Révue d'Allemagne (2020).

Sonderhefte, Special Issues (Online und Print)

  • Polyglotte Texte. Formen und Funktionen literarischer Mehrsprachigkeit von der Antike bis zur Gegenwart, Sonderheft hg. v. Weertje Willms u. Evi Zemanek. In: Komparatistik Online, H.2 (2014). (als Printversion erschienen unter demselben Titel, s. o.)[7]
  • Mensch-Maschine-Materie-Tier. Entwürfe posthumaner Interaktionen, hg. v. Christa Grewe-Volpp u. Evi Zemanek, Philologie im Netz (2016), Beiheft 10.[8]
  • Spürtechniken. Von der Wahrnehmung der Natur zur Natur als Medium. Sonderheft Medienobservationen (2020), hg. Birgit Schneider u. Evi Zemanek[9]
  • Questionner les Humanités environnementales: regards Croisés France/Allemagne. Sonderheft Révue d'Allemagne, hg. v. A. Choné, T. Freytag, P. Hamman u E. Zemanek 2019.[10]

Weblinks

Einzelnachweise