Ewa Dąbrowska

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Ewa Dąbrowska (* 1963 in Danzig) ist eine polnische Sprachforscherin (Kognitive Linguistik).

Dabrowska studierte an der Universität Gdańsk, an der sie 1995 in Linguistik promoviert wurde. Außerdem erhielt sie dort 1995 einen Master-Abschluss in Anglistik. Danach ging sie nach Großbritannien, wo sie an der Universität Glasgow (Master-Abschluss in moderner englischer Sprache 1994), der University of Sussex, der University of Sheffield und der Northumbria University Newcastle war, bevor sie 2017 Professorin an der University of Birmingham wurde. Für 2018 erhielt sie eine Humboldt-Professur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Sie arbeitete auch am Max-Planck-Institut für evolutionäre Biologie in Leipzig und in Japan.

Dabrowska ist in der kognitiven Linguistik eine führende Vertreterin der Gegnerschaft zur früher etablierten Ansicht (Noam Chomsky u. a.), dass es eine Universalgrammatik gibt, die sogar genetisch verankert ist. Sie untersuchte empirisch den Spracherwerb in verschiedenen Kulturen bei Erwachsenen und Kindern und fand unter anderem, dass Sprachdefizite in den ersten Lebensjahren kaum mehr ausgeglichen werden können. Sie erforscht auch individuelle Unterschiede in den Sprachfähigkeiten bei Sprechern derselben Sprache.

2014 wurde sie Präsidentin der United Kingdom Cognitive Linguistics Association und ist im Rat der International Cognitive Linguistics Association.

Schriften (Auswahl)

  • Herausgeber mit Dagmar Divjak: Handbook of Cognitive Linguistics, De Gruyter Mouton, Berlin 2015
  • Ten Lectures on Grammar in the Mind. Foreign Language Teaching and Research Press (Eminent Linguist Lecture Series), Peking 2013, Leiden: Brill
  • Language, Mind and Brain: Some Psychological and Neurological Constraints on Theories of Grammar. Edinburgh University Press, 2004
  • mit Wojciech Kubiński: Akwizycja języka w świetle językoznawstwa kognitywnego (Spracherwerb vom Standpunkt der kognitiven Linguistik), Uniwersitas, Krakau 2003
  • Cognitive Semantics and the Polish Dative, De Gruyter, 1997
  • What exactly is Universal Grammar, and has anyone seen it ?, Frontiers in Psychology, Band 6, 2015, S. 852
  • Cognitive linguistics' seven deadly sins, Cognitive Linguistics, Band 27, 2016, S. 479–491.
  • Different speakers, different grammars: Individual differences in native language attainment, Linguistic Approaches to Bilingualism, Band 2, 2012, S. 219–253

Weblinks