Ewald Hecker (Mediziner)

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Ewald Hecker

Ewald Hecker (* 20. Oktober 1843 in Halle (Saale); † 11. Januar 1909 in Wiesbaden) war ein deutscher Psychiater und Schüler Karl Ludwig Kahlbaums.

Leben

Hecker studierte von 1861 bis 1866 zunächst Architektur und dann Medizin. Im Wintersemester 1862/63 wurde er Mitglied der Burschenschaft Germania Königsberg. 1866 wurde er in Königsberg mit einer Arbeit über Tuberkulose promoviert und arbeitete anschließend als Assistenzarzt an der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Allenberg/Ostpreußen, wo er auch seinen späteren Freund und Mentor Karl Ludwig Kahlbaum kennenlernte. In Kahlbaums privater psychiatrischer Klinik in Görlitz im heutigen Sachsen arbeitete Hecker von 1867 bis 1876; aus dieser Zeit stammen die Arbeiten Heckers und Kahlbaums zur Katatonie und Hebephrenie. 1871 heiratete Hecker; aus der Ehe stammen zwei Kinder (ein Sohn und eine Tochter). Von 1876 bis 1881 war Hecker in Plagwitz/Schlesien tätig, wo er die dortige Heil- und Pflegeanstalt leitete und umorganisierte. Anschließend zog er nach Johannesberg um aus der dortigen Wasserheilanstalt eine psychiatrische Klinik zu machen; ab 1891 behandelte er Patienten in seinem Haus in Wiesbaden. Nach 1905 verschlechterte sich Heckers Gesundheitszustand; er erlitt eine Reihe von Schlaganfällen und verstarb 1909 im Alter von 65 Jahren in Wiesbaden.

Sein Sohn ist der Filmregisseur, Kabarettist und Bildhauer Waldemar Hecker.

Leistungen

Am bekanntesten ist Hecker für die Ergebnisse der Zusammenarbeit mit Kahlbaum, mit dem zusammen er in den 1870er Jahren die Konzepte der dementia catatonica und der dementia hebephrenica entwickelte.

Schriften (Auswahl)

  • Die Hebephrenie. Ein Beitrag zur klinischen Psychiatrie. In: Arch. Pathol. Anat. Physiol. Klin. Med. Band 52, 1871, S. 394–429.
  • Die Physiologie und Psychologie des Lachens und des Komischen. Berlin 1873.
  • Hypnose und Suggestion im Dienste der Heilkunde. Wiesbaden 1893.

Literatur