Exazerbation

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Unter Exazerbation (lateinisch Exacerbatio; von [ex-]acerbare, „aufbringen“, „aufstacheln“) oder Rekrudeszenz (oder Aggravation) versteht man in der Medizin die deutliche Verschlechterung des Krankheitsbildes bei chronisch verlaufenden Erkrankungen.[1] Als „akute Exazerbation“ wird dementsprechend eine plötzliche Verschlechterung bezeichnet.

Beispiel:

  • Bei der akuten Exazerbation einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (AECOPD) handelt es sich um eine Verstärkung der Symptomatik, die über die normale Tagesschwankung hinausgeht, länger als 24 Stunden anhält und eine Intensivierung der Behandlung erfordert. Kardinalsymptome einer solchen Verschlechterung sind jeweils zunehmende Dyspnoe und Purulenz des Sputums sowie ein zusätzlich vermehrtes Sputumvolumen. (umgangssprachlich ausgedrückt: Atemnot, mehr Schleim beim Husten, der beim Typ II der AECOPD immer gelblicher vom Eiter werden kann.)
  • Neben der Zuordnung zu Typ I und II kann man die AECOPD in drei Schweregrade einteilen: Leichtgradige AECOPD, mittelschwere AECOPD (Indikationen zur stationären Aufnahme[2]) und Schwere AECOPD (Kriterien zur Intensivtherapie.[3])
  • Als schwere Exazerbation einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung wird das gleichzeitige Auftreten aller drei Leitsymptome (AHA: Auswurf, Husten, Atemnot)[4] bei deutlicher Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes bezeichnet.

Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einer Remission um eine (vorübergehende) Besserung von Krankheitssymptomen.

Literatur

  • Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 77–81: Akute Exazerbation der chronisch obstruktiven Bronchitis (AECOPD).

Weblinks

Wiktionary: Exazerbation – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

  1. Pschyrembel klinisches Wörterbuch 261ste Auflage, 2007; Walter de Gruyter.
  2. Schwere Atemnot, schlechter Allgemeinzustand, schnelle Zunahme der Symptomatik, Bewusstseinstrübung, Zunahme von Ödemen und oder Zynose, neu aufgetretene Herzrhythmusstörungen, schwerwiegende Begleiterkrankungen.
  3. Schwere Atemnot mit fehlendem Ansprechen auf die Notfalltherapie, Koma, Hypoxämie, Hyperkapnie, Azidose, Kreislaufinsuffizien.
  4. Markus Stein: Der respiratorische Notfall (DFP-Literatur) – Leitsymptome im Überblick. (Memento des Originals vom 16. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medizin-medien.at Medizin Medien Austria, abgerufen am 29. Dezember 2010.