Exterior-Gateway-Protokoll
Ein Exterior-Gateway-Protokoll (EGP) dient dazu, Erreichbarkeitsinformationen zwischen autonomen Systemen (AS) auszutauschen, d. h. Informationen darüber, welche Netze erreichbar sind.
Die Router der autonomen Systeme setzen diese Daten dann in interne Routing-Informationen für Intradomain-Routingprotokolle wie OSPF oder Routing Information Protocol (RIP) um.
Funktionen
Ein EGP hat drei wesentliche Funktionen:
- Nachbarn festlegen: Zwei Router aus zwei verschiedenen AS verständigen sich miteinander, ob sie EGP-Partner werden wollen.
- Erreichbarkeit der Nachbarn: In bestimmten Zeitintervallen wird überprüft, ob die EGP-Partner noch erreichbar sind.
- Erreichbarkeit von Netzwerken: EGP-Partner erhalten auf Anfrage eine Liste von erreichbaren Netzwerken in den autonomen Systemen der Nachbarn. Dies ist die Hauptaufgabe von EGP.
Geschichte
Das ursprüngliche Exterior-Gateway-Protokoll wurde Anfang der 1980er Jahre von Eric C. Rosen[1] und David L. Mills[2] spezifiziert. Dieses Protokoll wird heute nicht mehr verwendet, allerdings wurde sein Name im Laufe der Zeit zum generellen Begriff für die oben beschriebene Klasse von Routing-Protokollen verallgemeinert.
Nachfolger des ursprünglichen EGP ist das Anfang der 1990er Jahre entwickelte[3] Border Gateway Protocol (BGP), das bis heute eingesetzt wird. Als intelligentes Protokoll[4] ist es in der Lage, Routenoptimierung auf Basis bereits vorhandener EGP-Daten zu betreiben und dadurch Zeitverluste beim Aufbau neuer Routen auf ein Minimum zu reduzieren.