Exterstraße 8

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Haus Exterstraße 8
Detmold - 002 - Exterstraße 8.jpg
Daten
Ort Exterstraße 8
Detmold
Baujahr 1720
Koordinaten 51° 56′ 2″ N, 8° 52′ 45,3″ OKoordinaten: 51° 56′ 2″ N, 8° 52′ 45,3″ O

Das Gebäude Exterstraße 8 ist ein um 1720 errichteter Fachwerkbau, der seit dem 22. Dezember 1982 als Baudenkmal in der Denkmalliste der Stadt Detmold im Kreis Lippe eingetragen ist.

Geschichte und Architektur

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges, giebelständiges Fachwerkhaus im Bereich der historischen Detmolder Altstadt. Das genaue Baujahr ist bislang nicht datiert, neuere Quellen geben einen Zeitraum um 1720 an,[1] nach bauhistorischen Untersuchungen könnte es sich aber auch um einen Neubau aus dem Jahr 1804 handeln.[2]

Das Haus an der Straße wurde 1742 von der jüdischen Gemeinde in Detmold zusammen mit der dahinter gelegenen Scheune erworben, die zu einer Synagoge umgebaut wurde. Das Vorderhaus bauten die Detmolder Juden in den Jahren 1803/04 um und nutzten es bis 1913 als Schulgebäude. In dem Haus befand sich auch die Wohnung des Vorsängers. Die Fassade wurde später im Erdgeschoss vertäfelt, im Obergeschoss und Giebeldreieck verputzt. Bei der Freilegung der Fassade im Jahre 1982 kam in einem Balken über dem Eingang eine hebräische Inschrift zutage, sie lautet transkribiert

„Beendigt im Monat Siwan 5654 Gemeinde Detmold – Shalit“

Siwan 5654 ist der neunte Monat des Jahres 5654 im jüdischen Kalender, das entspricht dem Jahr 1804 der christlichen Zeitrechnung. Shalit wird übersetzt mit sie mögen viele gute Zeiten erleben. Die Inschrift wurde 2007 renoviert und neu vergoldet.[2][1]

Das Gebäude ist heute ein Wohn- und Geschäftshaus.

Weblinks

Literatur

  • Dina van Faassen: Ortsartikel Detmold, in: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold, hg. von Karl Hengst in Zusammenarbeit mit Ursula Olschewski, Münster 2013, S. 353–371 Online-Fassung der Historischen Kommission für Westfalen.

Einzelnachweise

  1. a b Dina van Faassen: Detmold. In: Historische Kommission für Westfalen (Hrsg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe: Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold. Ardey, Münster 2013, ISBN 978-3-87023-283-2, S. 367.
  2. a b Gudrun Mitschke-Buchholz: Auf jüdischen Spuren. Zwei Stadtrundgänge durch Detmold (= Panu Derech – Bereitet den Weg. Band 21). 2. Auflage. Lippe Verlag, Lage 2008, ISBN 978-3-89918-018-3, S. 40.