Föhringer Eisenbahnbrücke
Föhringer Eisenbahnbrücke | ||
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Föhringer Eisenbahnbrücke | ||
Nutzung | Bahn | |
Überführt | Münchner Nordring | |
Querung von | Isar, Mittlere-Isar-Kanal | |
Ort | München | |
Konstruktion | Stahlbalkenbrücke | |
Gesamtlänge | 155 m | |
Baubeginn | 1. Brücke: 1907 2. Brücke: 1968 | |
Eröffnung | 5. Juni 1909 | |
Lage | ||
Koordinaten | 48° 11′ 2″ N, 11° 37′ 50″ O | |
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Die Föhringer Eisenbahnbrücke liegt im nördlichen Teil von München zwischen dem Stadtteil Schwabing-Freimann und der Gemeinde Unterföhring. Auf der Bahnbrücke überquert der Münchner Nordring die Isar und den parallel verlaufenden Mittlere-Isar-Kanal.
Geschichte
Die ursprüngliche Brücke entstand ab 1907 im Zuge der Güterstrecke von München Ost über Freimann nach Schwabing und wurde am 5. Juni 1909 in Betrieb genommen. Die Brücke wurde in Stampfbetonkonstruktion errichtet und bestand aus drei Bögen mit einer Spannweite von jeweils etwa 30 Metern. Sie war eingleisig ausgeführt, die Pfeilerfundamente waren allerdings schon für einen zweigleisigen Ausbau ausgelegt.[1]
Durch die Kanalisierung der Isar, nicht nur an dieser Stelle, grub sich der Fluss immer weiter ein. Dies war zwar beim Bau bedacht worden, allerdings schritt der Prozess schneller voran als vermutet. Um die Brücke zu schützen, wurde flussabwärts eine Grundschwelle erbaut, die das Geschiebe zurückhält.
Mit dem zweigleisigen Ausbau des Münchner Nordrings errichtete die Deutsche Reichsbahn von 1940 bis 1941 einen zweiten Brückenüberbau als Vollwandträger in Stahl auf den bereits dafür ausgelegten Pfeilerfundamenten auf der Nordseite der alten Brücke. Am 30. April 1945 sprengten deutsche Soldaten die Bahnbrücke und die danebenliegende Straßenbrücke (Leinthalerbrücke).[2] Der Stahlträger des nördlichen Streckengleises wurde im Mai 1946 aus der Isar gehoben und repariert, sodass zunächst ein eingleisiger Betrieb möglich war.[3] Als Ersatz für die zerstörte Stampfbetonbrücke des südlichen Gleises wurde behelfsmäßig ein geschraubter Pionier-Überbau nach dem System Roth-Waagner errichtet.[1]
Von 1968 bis 1969 ersetzte die Deutsche Bundesbahn die provisorische Brücke durch eine Balkenbrücke aus Stahl.[4] Die neue Brücke besteht aus einem 139,9 Meter langen geschweißten Durchlaufträger mit Hohlkasten und trägt zwei Gleise.[1]
Südlich der Leinthalerbrücke wurde mit der Herzog-Heinrich-Brücke inzwischen eine weitere Straßenbrücke errichtet, auf der der Föhringer Ring verläuft. In der Nähe der Brücke liegt das Heizkraftwerk Nord.
Literatur
- Christine Rädlinger: Geschichte der Münchner Brücken. Hrsg.: Landeshauptstadt München, Baureferat. Verlag Franz Schiermeier, München 2008, ISBN 978-3-9811425-2-5.
- Klaus-Dieter Korhammer, Armin Franzke, Ernst Rudolph: Drehscheibe des Südens. Eisenbahnknoten München. Hrsg.: Peter Lisson. Hestra-Verlag, Darmstadt 1991, ISBN 3-7771-0236-9, S. 95.
Weblinks
- Föhringer Eisenbahnbrücke auf nordostkultur-muenchen.de
- Frank Sellke: Brückenblatt der Eisenbahnbrücke Unterföhring auf brueckenweb.de
Einzelnachweise
- ↑ a b c Korhammer, Franzke, Rudolph: Drehscheibe des Südens. 1991, S. 95.
- ↑ Leinthaler Brücke. In: nordostkultur-muenchen.de, abgerufen am 12. September 2017.
- ↑ Die Eisenbahn im Nordosten. In: nordostkultur-muenchen.de, abgerufen am 18. November 2020.
- ↑ Föhringer Eisenbahnbrücke. In: nordostkultur-muenchen.de, abgerufen am 18. November 2020.