Füsun Onur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Füsun Onur (* 12. Februar 1938 in Kuzguncuk, Istanbul) ist eine türkische Installationskünstlerin.[1]

Leben und Werk

Füsun Onur wurde bis 1956 an der Üsküdar Amerikan Lisesi ausgebildet und studierte anschließend bis 1960 an der Mimar Sinan Üniversitesi bei Ali Hadi Bara (1906–1971).[2]

Onur nutzte 1962 ein Fulbright-Stipendium für einen Aufenthalt in Amerika. Von 1963 bis 1967 studierte sie Skulptur am Maryland Institute College of Art. Zurück in Istanbul arbeitete Onur freischaffend in ihrem eigenen Atelier.[3]

„Das Beharren auf der Bedeutsamkeit der individuellen Erfahrung und die Verwendung von Alltagsmaterialien und Fundstücken kennzeichnen die Objekte und Environments Füsun Onurs von Beginn der 70er Jahre an. Seit damals erstellt die 1938 in Istanbul geborene Künstlerin konsequent das fragile, oft vergängliche Mobiliar ihrer privaten Mythologie. Glasscheiben, Wollfäden, Tüllgespinste, hölzerne Gerüste, Kleider, Stühle, Kisten und Bälle sind die Stoffe, aus denen sie ihre ephemeren Objekte und Empfindungsräume von spröder Poesie baut.“

[4]

„(...) Nur Menschen können die doppelte Bedeutung von Symbolen wahrnehmen. (...)Das Verzichten auf Symbole verursacht einen Spannungsverlust im Leben und tötet die Kreativität. Dann begnügt man sich nur damit, was auf dem Bild oder in der Skulptur zu sehen ist. Das ist ein Portrait, das ist ein Stillleben, das ist eine Landschaft... Durch Etikettieren und Kategorisieren werden die Werke in die Liste der Bekannten einreiht. Das verursacht einen Bedeutungsverlust. Eigentlich sind die ZuschauerInnen da, um die Bedeutung zu vermehren. Kreative BesucherInnen beeinflussen auch die KünstlerInnen. Zwischen KünstlerInnen und BesucherInnen soll ein Dialog stattfinden.“

Füsun Onur [5]

Ausstellungen (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 1981: Zweiter Preis für die Installation Resimde Üçüncü Boyut İçeri Gel, Istanbul
  • 2004: Ehrenpreis zum 50. Jubiläum des Internationalen Kunstkritikerverbands, Sektion Türkei (AICA TR)
  • 2012: Sedat-Simavi-Preis für Bildende Kunst

Literatur

  • Brehm, Margrit (Redaktion): Aus der Ferne so nah. Vier Künstlerinnen aus der Türkei. Füsun Onur, Selda Asal, Elif Celebi, Günes Savas. From far away so close. Woman Artists from Turkey. (englisch/deutsch) 2001 Baden-Baden, Staatliche Kunsthalle

Einzelnachweise

  1. dOCUMENTA (13). Das Begleitbuch/The Guidebook. Katalog/Catalog 3/3., Seite 168, 2012, ISBN 978-3-7757-2954-3
  2. Galata Füsun Onur abgerufen am 20. Juni 2016 (englisch)
  3. Turkish Cultural Foundation Füsun Onur (Memento des Originals vom 21. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.turkishculture.org abgerufen am 20. Juni 2016 (englisch)
  4. staatliche kunsthalle baden-baden Aus der Ferne so nah (Memento des Originals vom 21. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunsthalle-baden-baden.de abgerufen am 21. Juni 2016
  5. Istanbul Kadin Müzesi Füsun Onur Erste Installationskünstlerin der Türkei, abgerufen am 21. Juni 2016.
  6. Hurriyet Daily News, Hatice Utkan, 15. Juli 2014 Turkey’s pioneer female artist’s art and life at Arter abgerufen am 21. Juni 2016 (englisch)