f6 (Zigarettenmarke)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zwei Zigaretten der Marke f6
Datei:F6zigaretten.jpg
Links: „Automatenpackung“ f6 blue, rechts: 19er-„Ladenpackung“ f6 menthol fresh
Zigarettenschachtel f6, nur kurze Zeit hergestellt mit einer DDR-Steuerbanderole und einem DM-Preis

f6 ist die Zigarettenmarke der f6 Cigarettenfabrik Dresden GmbH, die zur Altria Group gehört. Bis 1990 wurde sie in der DDR vom 1959 entstandenen Kombinat VEB Dresdner Zigarettenfabriken hergestellt. Ein markantes Merkmal der f6-Zigaretten ist der kurze Filter. Auch geschmacklich unterscheiden sich diese Zigaretten recht deutlich von Zigaretten anderer Marken.

F6-Zigaretten wurden bis Mitte 2019 in der unter Denkmalschutz stehenden Zigarettenfabrik Jasmatzi in Striesen hergestellt, seitdem hat der Herstellerkonzern Philip Morris die Produktion nach Tschechien und Polen verlegt.[1] Zum Jahresende 2012 wurden die Zigaretten bis auf die Marke „f6 Original“ vom Markt genommen und durch die Marke Chesterfield ersetzt.

Geschichte

Durch die Erfahrungen mit der Zigarettenmarke Cabinet, die vom Reemtsma-Konzern aufgekauft, im Marketing auf westdeutsche Konsumentenbedürfnisse ausgerichtet wurde und daraufhin in Ostdeutschland von ehemals fast 30 % Marktanteil auf 12 % fiel, betonte das Marketing für f6 die ostdeutsche Herkunft durch die vertraute Verpackungsgestaltung und entsprechende Werbeslogans. Die Zigarettenmarke f6 hielt ca. 18 % Marktanteil am ostdeutschen Zigarettenmarkt und 3,5 % Marktanteil in Deutschland (Platz 8). Dabei spielte auch die Preispolitik des Herstellers eine Rolle – der Preis für diese Zigaretten lag unter dem Marktdurchschnitt. Als erstes ostdeutsches Produkt erhielt die Marke den Goldenen Effie, den wichtigsten Preis der Werbebranche für die Markenführung und die Gesamtkommunikation. Mit dem von f6 initiierten f6 Music Award, einem Musikförderpreis, wollte die Marke ab 1997 ihr ostdeutsches Image vertiefen, es wurden explizit Musiker aus dieser Region gefördert.

Anfang Juni 2019 wurde die Produktion der Zigaretten von Dresden nach Tschechien und Polen verlagert. In Sachsen wird f6 nicht mehr hergestellt.[1]

Produkte

  • f6 (Nikotin: 0,8 mg | Kondensat/Teer: 10 mg | Kohlenmonoxid: 9 mg)
  • f6 silver (Nikotin: 0,3 mg | Kondensat/Teer: 3 mg | Kohlenmonoxid: 4 mg; wird nicht mehr hergestellt)
  • f6 blue (Nikotin: 0,5 mg | Kondensat/Teer: 6 mg | Kohlenmonoxid: 7 mg) (jetzt Chesterfield Blue)
  • f6 Fine Flavor (ehemals light) (Nikotin: 0,8 mg | Kondensat/Teer: 7 mg | Kohlenmonoxid: 8 mg; jetzt Chesterfield Blue)
  • f6 International Blend (Nikotin: 0,8 mg | Kondensat/Teer: 10 mg | Kohlenmonoxid 10 mg; wird nicht mehr hergestellt)
  • f6 full flavor (ehemals red bzw. sun) (Nikotin: 0,8 mg | Kondensat/Teer: 10 mg | Kohlenmonoxid: 10 mg; jetzt Chesterfield Red)
  • f6 menthol (Nikotin: 1,0 mg | Kondensat/Teer: 12 mg/Kohlenmonoxid:9 mg; wird nicht mehr hergestellt)
  • f6 menthol fresh (Nikotin: 0,5 mg | Kondensat/Teer: 6 mg | Kohlenmonoxid: 7 mg; jetzt Chesterfield Menthol)
  • f6 Stix Fine Flavor
  • f6 Zigarettentabak (Dose 120 g)
  • f6 Zigarettentabak (Tütchen 30 g)
  • f6 Zigarillos
  • f6 Tobacco Block (für Tobacco-Block-System 2.0)

Trivia

  • Der Name f6 steht für Filterzigarette der 60er Jahre.[2] Die Behauptung, der Name leite sich von der dem früheren Produktionsgebäude Yenidze nahegelegenen Fernverkehrsstraße 6 der DDR, kurz F6, ab, ist nicht korrekt.
  • In Anspielung auf den zum Teil grob geschnittenen, mit Stängelteilen durchsetzten Tabak gab es im DDR-Volksmund den Spruch: „Was ist der Unterschied zwischen f6 und Wasser? – Wasser hat keine Balken.“

Literatur

  • f6 – Nicht in Rauch aufgelöst. In: Zschiesche, Arnd/Errichiello, Oliver: Erfolgsgeheimnis Ost/Survivalstrategien der besten Marken. Gabler GWV Fachverlage, Wiesbaden 2009 (S. 120–121).

Einzelnachweise

  1. a b Christiane Raatz und Steffen Höhne: Keine Zigaretten mehr aus Dresden: f6 kommt nun aus Polen. 30. Juli 2019, abgerufen am 24. Oktober 2019.
  2. Birger Nicolai: Diese Ostmarken haben sich im Westen behauptet: F6. In: WELT ONLINE. Axel Springer AG, 2. Oktober 2010, abgerufen am 14. Dezember 2011.