Fabio Capello

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Fabio Capello
Fabio Capello (2014)
Personalia
Geburtstag 18. Juni 1946
Geburtsort San Canzian d’IsonzoItalien
Größe 178 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1962–1964 SPAL Ferrara
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1964–1967 SPAL Ferrara 49 0(3)
1967–1970 AS Rom 62 (11)
1970–1976 Juventus Turin 165 (27)
1976–1980 AC Mailand 65 0(4)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1972–1976 Italien 32 0(8)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1982–1986 AC Mailand Primavera
1986–1987 AC Mailand (Assistent)
1987 AC Mailand (interim)
1991–1996 AC Mailand
1996–1997 Real Madrid
1997–1998 AC Mailand
1999–2004 AS Rom
2004–2006 Juventus Turin
2006–2007 Real Madrid
2007–2012 England
2012–2015 Russland
2017–2018 Jiangsu Suning
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Fabio Capello (* 18. Juni 1946 in San Canzian d’Isonzo, Provinz Gorizia) ist ein italienischer Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. Nachdem er bereits als Spieler von 1967 bis 1980 mit Juventus Turin und dem AC Mailand vier italienische Meistertitel und zweimal die Coppa Italia mit der AS Rom und dem AC Mailand gefeiert hatte, begann er 1991 eine noch erfolgreichere Trainerkarriere. In dieser gewann er weitere sieben italienische und spanische Landesmeisterschaften und als größten Erfolg seiner Karriere 1994 die UEFA Champions League.

Mittlerweile ist Fabio Capello vom erfolgreichen und prestigeträchtigen Vereinstrainer zum Nationaltrainer geworden. Von 2007 bis 2012 betreute er bis zu seinem Rücktritt die englische Nationalmannschaft. Zwischen Juli 2012 und Juli 2015 war er für die russische Nationalmannschaft zuständig.

Spielerkarriere

Capello war zu seiner aktiven Zeit in den 1970er Jahren Mittelfeldspieler bei Juventus sowie bei der italienischen Nationalmannschaft. In Italien erlangte er vor allem aufgrund seines 1973 erzielten Tores gegen England (1:0) Berühmtheit, das Italien zum ersten Sieg im Wembley-Stadion führte. Insgesamt spielte er 32-mal für die Squadra Azzurra und erzielte dabei acht Tore. Er nahm an der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland teil, die jedoch für die italienische Mannschaft bereits nach der 1:2-Niederlage gegen Polen in der Vorrunde endete. Capello spielte in allen drei Spielen und erzielte gegen Polen den Anschlusstreffer zum 1:2 in der 85. Minute. 1980 beendete er seine Laufbahn. 2004 gestand er ein, während seiner Spielerkarriere leistungssteigernde Mittel wie das Stimulans Micoren genommen zu haben.[1]

Trainerkarriere

1991 wurde er Trainer von AC Mailand. In insgesamt fünf Jahren führte er den Verein 1994 mit einem 4:0-Finalsieg über den FC Barcelona zum Gewinn der UEFA Champions League und zu vier Meistertiteln. Nach einer Saison bei Real Madrid, mit dem er 1997 den spanischen Titel gewann, kehrte er für eine Saison zum AC Milan zurück.

Ab 1999 war er Trainer der AS Rom, die er 2001 zum Scudetto, der italienischen Meisterschaft, führte. Ab 2004 trainierte er Juventus Turin, wo er Marcello Lippi ablöste und zwei Meistertitel errang. Am 4. Juli 2006 gab er die einseitige Auflösung des Vertragsverhältnisses mit Juventus bekannt und wechselte erneut als Cheftrainer zu Real Madrid, wo er am 6. Juli 2006 einen 3-Jahres-Vertrag unterzeichnete. Auch diesmal konnte er auf Anhieb den Gewinn der Meisterschaft feiern und genießt in und um Madrid herum einen ausgezeichneten, fast schon legendären Ruf. Am 28. Juni 2007 wurde er von Real allerdings trotz des gewonnenen Meistertitels als Trainer entlassen. Man kritisierte seine Mannschaftspolitik und sein defensives Spielsystem. Er soll dafür eine Abfindung in Höhe von 6,2 Millionen Euro erhalten haben.

Nationaltrainer England

Capello äußerte einmal die Absicht, zum Abschluss seiner Karriere in einigen Jahren eine große Nationalmannschaft zu übernehmen. Dieses Ziel erreichte er am 14. Dezember 2007. An diesem Tag bestätigte der englische Fußballverband die Verpflichtung Capellos als Nachfolger des entlassenen Steve McClaren. Er führte die Mannschaft, die zuvor mit McClaren die Qualifikation zur Europameisterschaft verpasst hatte, nach einer erfolgreichen Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 nach Südafrika. Die Mannschaft konnte in der Endrunde die Erwartungen jedoch nicht erfüllen und schied im Achtelfinale nach einer 1:4-Niederlage gegen Deutschland aus.

Am 8. Februar 2012 trat der Italiener vor der Europameisterschaft 2012 von seinem Amt zurück, nachdem es mit dem Verband Streit um die Absetzung des Kapitäns John Terry gegeben hatte.[2] Terry wurde seines Amtes aufgrund von Rassismusvorwürfen enthoben. Nachfolger von Capello wurde Roy Hodgson.

Nationaltrainer Russland

Am 16. Juli 2012 bestätigte der Vize-Präsident des russischen Fußballverbandes gegenüber der Presse, dass Fabio Capello das Traineramt der russischen Fußballnationalmannschaft übernehmen werde.[3] In der anschließenden WM-Qualifikation führte der Italiener die Sbornaja zum Gruppensieg und damit auf den Weg zur WM nach Brasilien. Dieser Erfolg wurde vom Verband am 24. Januar 2014 honoriert mit der Vertragsverlängerung bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland.[4]

Ziemlich genau drei Jahre nach dem Amtsantritt beendete der russische Fußballverband am 14. Juli 2015 das Arbeitsverhältnis mit Capello, nachdem die Qualifikation für die EURO 2016 trotz des 2. Platzes und der Qualifikation nicht optimal verlief. Auf dem Weg zur WM im eigenen Land wollte man das Zwischenziel EM nicht aufs Spiel setzen und trennte sich in beiderseitigem Einvernehmen von dem prominenten Trainer.[5]

Erfolge

Als Spieler

Als Trainer

* aberkannt im Rahmen des italienischen Fußball-Skandals 2005/2006

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Fabio Capello – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fabio Capello: I took drugs telegraph.co.uk 13. Dezember 2007
  2. thefa.com: „Fabio Capello resignation“ (englisch, abgerufen am 8. Februar 2012)
  3. welt.de: „Capello neuer russischer Nationaltrainer“ 16. Juli 2012
  4. Capello to coach Russia until end of 2018 World Cup. In: reuters.com. 24. Januar 2014, abgerufen am 3. Oktober 2020.
  5. Fabio Capello leaves role as Russia’s head coach three years early. In: theguardian.com. 14. Juli 2015, abgerufen am 3. Oktober 2020.