Quintus Fabius Maximus Rullianus

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Quintus Fabius Maximus Rullianus (oder Rullus), Sohn des Marcus, aus der römischen Patrizierfamilie der Fabier, war ein römischer Staatsmann und Feldherr. Er war im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. insgesamt fünfmal Konsul[1] und gelangte zu großem Ruhm durch seine Erfolge in den Samnitenkriegen.

Seine erste Erwähnung in den erhaltenen Dokumenten ist als Magister equitum im Jahr 325 v. Chr., als er einen gewagten Sieg gegen die Samniten bei Imbrinium erkämpfte. Der Angriff erfolgte ohne Zustimmung des römischen Diktators Lucius Papirius Cursor, der über dieses Vorgehen verärgert war und vom Senat verlangte, Fabius wegen Missachtung der Befehle zu bestrafen.[2] beschreibt eine angespannte Szene, in der Papirius nahezu alleine gegen Senat und Volk stand, die Fabius aufgrund seines Sieges unterstützten, aber auch nicht die Macht, die sie Papirius gegeben hatten, untergraben wollten. Fabius beendete schließlich die Krise, indem er sich dem Diktator zu Füßen warf, um Vergebung bat und sie auch erhielt.

Fabius wurde erstmals Konsul im Jahr 322 v. Chr., erscheint dann im Jahr 315 als Diktator mit einer erfolgreichen Belagerung Saticulas, und dann, weniger erfolgreich, in der Schlacht von Lautulae (Diodorus Siculus erwähnt eine weitere Diktatur 313, unterliegt dabei aber wahrscheinlich einem Irrtum). Als Konsul im Jahr 310 kämpfte Fabius bei Sutrium gegen die Etrusker, verfolgte sie auf ihrer Flucht in den Cimianischen Wald, wo er sie erneut schlug. Ein weiteres Mal Konsul im 308, schlug er Perusia und Nuceria Alfaterna. Ab 304 diente er als Censor.

Fabius war zum vierten Mal Konsul im Jahr 297, als er die Samniten bei Tifernum schlug, indem er einen Teil seiner Kräfte um einen Hügel herum in den Rücken des Feindes schickte. 295 wurde er einstimmig (zusammen mit Publius Decius Mus) für eine fünfte Amtszeit gewählt, in der er dauerhaften Ruhm durch die Schlacht von Sentinum (heute Sassoferrato) erwarb, in der er eine Koalition aus Etruskern, Samniten und Galliern schlug.

Rullianus’ Sohn war Quintus Fabius Maximus Gurges, sein Urenkel Quintus Fabius Maximus Verrucosus, genannt Cunctator, der Zauderer des Zweiten Punischen Kriegs.

Obwohl Rullianus’ Ruhm außer Zweifel steht, ähneln Details seines Lebens auffällig Geschichten aus dem Leben Cunctators. Die Hauptquelle für seine Vita ist Livius, der sich aus den Annalen des Quintus Fabius Pictor und anderer bediente.

Literatur

Anmerkungen

  1. Zur Ämterlaufbahn des Fabius Maximus Rullianus siehe: T. Robert S. Broughton: The Magistrates Of The Roman Republic. Band 1: 509 B.C. – 100 B.C. (= Philological Monographs. Bd. 15, Teil 1, ZDB-ID 418575-4). American Philological Association, New York NY 1951, S. 147 f. (Magister equitum 325), S. 149 f. (Konsul I 322), S. 156 f. (Diktator 315), S. 161–163 (Konsul II 310), S. 164 (Konsul III 308), S. 175 (Konsul IV), S. 177–179 (Konsul V 295), (Unveränderter Nachdruck 1968).
  2. Titus Livius, Ab urbe condita 8,31-36.