Falkenstein (Pfalz)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 36′ N, 7° 52′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Winnweiler | |
Höhe: | 404 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,49 km2 | |
Einwohner: | 178 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67808 | |
Vorwahl: | 06302 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 020 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Jakobstraße 29 67722 Winnweiler | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Volker Demmerle (parteilos) | |
Lage der Ortsgemeinde Falkenstein im Donnersbergkreis | ||
Falkenstein ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Winnweiler an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die kleinste Ortsgemeinde darstellt.
Geographie
Lage
Falkenstein liegt im Nordpfälzer Bergland innerhalb dessen Teilbereich Falkensteiner Berge[2]; lediglich der Norden der Gemarkung gehört zum Donnersbergmassiv und dessen Untereinheit Westliche Donnersbergrandhöhen. Das Straßendorf liegt an einer alten Passstraße, die in einer Höhe von 464 Metern ihren Scheitelpunkt erreicht. Die Hauptstraße gehört mit 25 Prozent Steigung zu den steilsten öffentlichen Straßen Deutschlands. Südwestlich des Ortes öffnet sich das Falkensteiner Tal, das vor allem durch seine Felsformationen bekannt ist. Die Gemarkung ist größtenteils bewaldet. Neben dem eigentlichen Ort gehört zur Gemarkung zusätzlich ein großes Wochenendhausgebiet auf einem Bergrücken zwischen Appel- und Alsenztal auf 400 bis 480 Metern Höhe. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Rockenhausen, Imsbach, Winnweiler und Schweisweiler.
Erhebungen
Die Gemeinde befindet sich in einem tief eingeschnittenen Tal zwischen dem Bickberg (559 m ü. NHN) im Südosten und dem Schelmenberg (465 m ü. NHN) im Nordwesten, beides südwestliche Ausläufer des Donnersbergs. Ganz im Norden erstreckt sich die 488,1 Meter hohe Schneid.
Gewässer
Zentrales Fließgewässer der Gemeinde ist der Falkensteiner Bach. Im äußersten Nordosten der Gemarkung jenseits des Siedlungsgebiets entspringt der Appelbach.
Stadtgliederung
Zu Falkenstein gehören auch die Wohnplätze Bornshof, Fuchshof, Merzauerhof und Wambacherhof.[3]
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 730 Millimeter. Die Niederschläge liegen im mittleren Zehntel der in Deutschland erfassten Werte. An 47 Prozent der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juli. Im Juli fallen 1,7 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren mäßig. An 40 Prozent der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung als „Falconolai“ ist im Jahr 891 nachweisbar. 1135 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Burg mit dem Besitzer Sigebold von Falkenstein. Im Jahr 1233 befand sich die Burg im Besitz von Philipp III. von Bolanden, der sich erstmals „Herr zu Falkenstein“ nannte. Er war Reichskämmerer und Burgvogt auf dem Trifels und erbte 1258 die Landvogtei in der Wetterau.
1456 wurden Burg und Herrschaft von Wirich IV. von Daun-Oberstein erworben. Dieser gründete und betrieb die Bergwerke und Verhüttungsanlagen. 1536 verstärkte sein Enkel Wirich V. von Daun-Falkenstein die Burg mit Wehranlagen und ließ die zu einem Renaissanceschloss umbauen.
Im Dreißigjährigen Krieg 1647 kam es zu einer Belagerung, Beschießung und Erstürmung der Burg durch die Franzosen. General Schönbeck ließ diese darauf mit drei Minen sprengen. 1654 stürmten Falkensteiner Untertanen das Gebäude und erschossen den lothringischen Kommandanten Weingart. Der letzte Graf von Falkenstein, Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein, verkaufte 1667 die verarmte Grafschaft an Herzog Karl IV. von Lothringen. Sechzig Jahre später gelangte 1736 die Grafschaft durch die Heirat des Franz Stephan von Lothringen mit Maria Theresia an das Haus Österreich-Lothringen. Seit 1782 wurde sie als Oberamt Winnweiler von der vorderösterreichischen Regierung in Freiburg im Breisgau verwaltet.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war die Gemeinde in den Kanton Winnweiler eingegliedert. 1815 gehörte der Ort infolge der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zunächst erneut zu Österreich. Ein Jahr später wurde er Bayern zugeschlagen. Von 1818 bis 1862 war Falkenstein Bestandteil des Landkommissariat Kaiserslautern, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
Am 1. Dezember 1900 wechselte die Gemeinde in das neu geschaffene Bezirksamt Rockenhausen. Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Rockenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Falkenstein innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. 1961 hatte die Gemeinde insgesamt 275 Einwohner. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde in den neu geschaffenen Donnersbergkreis. 1972 wurde sie der neu gebildeten Verbandsgemeinde Winnweiler zugeschlagen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Falkenstein besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]
Bürgermeister
Der parteilose Volker Demmerle wurde 2009 Ortsbürgermeister von Falkenstein.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 72,22 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6]
Vorgänger von Volker Demmerle waren Andreas Fischer (Ortsbürgermeister[7] 2004–2009) und Josef Fischer (1989–2004).[8]
Wappen
Blasonierung: „Geviert von Grün und Gold; oben drei wachsende Eicheln mit Laub in verwechselten Farben, unten links eine grüne bezinnte Burg, unten rechts ein goldener Falke.“ | |
Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Die Burgruine Falkenstein und der Jüdische Friedhof sind als Denkmalzonen ausgewiesen.
Erstere befindet sich oberhalb des Ortes. Sie wurde ab 1979 teilweise restauriert. Dort befindet sich ebenso die Freilichtbühne mit angrenzender „Burgstubb“. Familie Gienanth erwarb das Burgareal, das später über den Nordpfälzer Geschichtsverein an den Landkreis Rockenhausen und den Donnersbergkreis fiel. Seit 1996 ist die Burgruine im Eigentum der Gemeinde. Sowohl 1978 als auch 1984 erfolgten Sanierungsmaßnahmen an der Burgruine und sie wurde unter Denkmalschutz gestellt. Nach der Gründung des Burgfördervereins wurde 1992 eine Freilichtbühne und 1997 eine Kneippanlage eröffnet. 2007 erfolgte der Neubau der Burghütte Falkenstein.
Hinzu kommen insgesamt vier Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen.
Sonstige Bauwerke
Der moderne Bau der katholischen Kirche St. Katharina wurde 1976 fertiggestellt und ersetzte eine Kapelle aus dem Jahr 1764. Eine Kneipp-Anlage rund 200 Meter unterhalb des Friedhofs wurde im Jahre 1997 eröffnet.
Natur
Mit dem Falkensteiner Tal existiert im Gemeindegebiet ein Naturdenkmal. Zudem liegt das Naturschutzgebiet Schelmenkopf-Falkenstein innerhalb der Gemarkung der Gemeinde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Kreisstraße 37 bindet die Gemeinde an das Straßennetz an. Westlich von Falkenstein verläuft die B 48, die auch zur A 63 (Kaiserslautern–Mainz) führt. In Winnweiler befindet sich ein Bahnhof der Alsenztalbahn.
Tourismus
Durch die Gemeinde verlaufen der mit einem roten Balken markierte Fernwanderweg Donnersberg–Donon sowie zwei weitere Wanderwege von denen der eine mit einem gelben Balken und der andere mit einem grün-gelben Balken gekennzeichnet ist. Durch den Süden der Gemarkung führt außerdem der Pfälzer Höhenweg.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Josef Fischer (* 1940), Bäckermeister, Ortsbürgermeister von 1989 bis 2004, nachdem er bereits seit 1974 als Erster Beigeordneter für die Gemeinde tätig war. Als Dank für sein Engagement wurde er 2008 zum Ehrenbürger ernannt.[8]
Personen, die vor Ort gewirkt haben
- Kuno II. von Falkenstein (~1320–1388), Erzbischof und Kurfürst von Trier
- Emich Christian von Leiningen-Dagsburg (1642–1702), Graf von Leiningen und Dagsburg, heiratete 1664 vor Ort
Weblinks
- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Falkenstein
- Webseite des ehemaligen Ortsbürgermeisters Andreas Fischer mit Informationen zu Falkenstein
- Bilder von Burg Falkenstein auf historische-orte.de
- Literatur über Falkenstein in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ B. Ullrich: Falkensteiner Berge. Großlandschaft Saar-Nahe-Bergland. In: Geoportal der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz. Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz, 2020, abgerufen am 11. Juni 2022.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 137 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Falkenstein. Abgerufen am 2. September 2019.
- ↑ Sebastian Stollhof: Sieben treten nicht mehr an. Die Rheinpfalz, 25. Januar 2019, abgerufen am 26. Mai 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 2. September 2019 (siehe Winnweiler, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile).
- ↑ Partnerstädte der Stadt Falkenstein. Besuch 2006. Stadt Falkenstein/Vogtland, abgerufen am 25. Mai 2020.
- ↑ a b Früherer Ortschef Josef Fischer wird 80. Die Rheinpfalz, 27. April 2020, abgerufen am 25. Mai 2020.