Farbempfindung
Die Farbempfindung ist ein streng reizgebundenes Phänomen in den Sehzentren des Gesichtssinnes.
Ursache der Erregung ist die Wechselwirkung von Photonen unterschiedlicher Energie mit dem Sehpurpur in den Sehzellen. Beim Menschen ist Strahlung zwischen 380 nm und 780 nm für den Gesichtssinn wirksam, also wahrnehmbar.
Andere Tiergattungen haben andere Empfindlichkeiten. Sie sind dann in der Lage längerwellig im Infrarot oder kurzwelliger im Ultraviolett liegende Reize auszuwerten (Schmetterlinge: unter 380 nm).
Durch den Farbreiz auf die Zapfen und Weiterleitung über die Sehnerven wird eine Unterscheidung der verschiedenen spektralen Zusammensetzung möglich, was als Farbvalenz wahrgenommen wird.
Isolierte Empfindungen gibt es nur unter Laborbedingungen, dadurch ist die „reine Farbempfindung“ als Basis der Farbforschung von anderen Phänomenen, wie Glanz, Struktur oder Sichtfeldumgebung, begleitet. Die Schwierigkeit eine reine Farblehre oder eine allgemein anerkannte Harmonielehre zu erstellen ist in dieser Besonderheit des Sehsinnes begründet. Die visuelle Wahrnehmung ist nicht punkt-, sondern flächenbezogen, auch wenn die „farbempfindlichen“ Zapfen nur auf einen engen Bereich der Netzhaut konzentriert sind.
Zu weiteren Ausführungen über die Farbempfindung siehe im Artikel Farbwahrnehmung.
Begriff | Wirkort | Wirkart | Fachgebiet |
---|---|---|---|
Farbreiz | Lichtquelle | Transport von Photonen | Entstehung von Farben / Optik |
Farbvalenz | Auge (Zapfen) | Spektralspezifische Reaktion der Netzhaut | Physiologie |
Farbempfindung | Gehirn | Farbwahrnehmung | Physiologie / Psychologie |
Quelle
- Karl Mütze (Herausg.): ABC der Optik. Brockhaus, Leipzig 1961