Fasciculus uncinatus
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Als Fasciculus uncinatus (von lat. "uncinus" – Haken) bezeichnet man ein kompaktes Nervenfaserbündel, das Teile des Temporallappens mit Teilen des präfrontalen Cortex (orbitale Rinde des Frontallappens) verbindet. Diese Nervenfasern sind bei der auditiven Sprachverarbeitung besonders aktiv (ventraler Verarbeitungspfad; semantisches Langzeitgedächtnis). Sie stehen auch in enger Verbindung mit dem Abruf von Gedächtnisinhalten aus dem episodischen Langzeitgedächtnis.
Auch im Kleinhirn gibt es einen Fasciculus uncinatus; er ist Teil der Commissura cerebelli.
Quellen
- M. Pritzel, M. Brand, H. J. Markowitsch: Gehirn und Verhalten. Ein Grundkurs der physiologischen Psychologie. Spektrum, Heidelberg 200, S. 428.
- D. Weniger: Aphasie. In: H.-O. Karnath, W. Hartje, W. Ziegler (Hrsg.): Kognitive Neurologie. Thieme, Stuttgart 2006, ISBN 3-13-136521-8, S. 58.
- K. Zilles: Architektonik und funktionelle Neuroanatomie der Hirnrinde des Menschen. In: H. Förstl, M. Hautzinger, G. Roth (Hrsg.): Neurobiologie psychischer Störungen. Springer, Berlin 2006, ISBN 3-540-25694-6.