Fatima Bhutto

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Fatima Bhutto bei einer Buchvorstellung in der SOAS in London

Fatima Bhutto, Urdu فاطمہ بھٹو, (geboren am 29. Mai 1982 in Kabul) ist eine pakistanische Journalistin und Schriftstellerin.

Leben

Fatima Bhutto wurde als Tochter Murtaza Bhuttos und der Afghanin Fauzia Fasihuddin in Kabul geboren, wohin ihr Vater vor dem Militärregime Zia-ul-Haqs geflohen war.[1] Ihre Eltern ließen sich drei Jahre später scheiden, ihr Vater ließ sich in Syrien nieder und heiratete dort ihre Stiefmutter, die Ballettausbilderin Ghinwa Bhutto. Sie ist die Enkelin Zulfikar Ali Bhuttos und die Nichte Benazir Bhuttos. Ihr Vater kehrte nach dem Ende der Militärherrschaft 1993 nach Pakistan zurück und entzweite sich mit seiner Schwester Benazir. 1996 wurde er bei einem Polizeieinsatz vor seinem Haus in Karatschi erschossen, Fatima Bhutto und ihre Mutter glauben, dass Benazir und ihr Mann Asif Ali Zardari hierbei ihre Hände im Spiel hatten. Sie schrieb ihre Masterarbeit an der School of Oriental and African Studies in London über die Widerstandsbewegung gegen Zias Militärregime.[2]

Bhutto lebt und arbeitet in Karatschi[3].

Aktivitäten

Im Alter von 15 Jahren veröffentlichte Bhutto ihr erstes Buch, einen Gedichtband mit dem Titel Whispers of the desert. Ihr zweites Buch war eine Sammlung von Erzählungen von Opfern des Erdbebens in Kaschmir 2005. 2010 beschrieb sie die Geschichte ihrer Familie aus ihrer Sicht in dem Buch Songs of blood and sword.[4] Ihr nächstes Buch, The Shadows of the crescent Moon (dt.: „Schatten des Halbmonds“), wurde 2014 für den Women’s Prize for Fiction nominiert.[5] 2015 veröffentlichte sie das E-Book „Demokratie“, in dem die Planung eines Staatsstreichs geschildert wird,[6] in ihrem im Herbst 2018 erschienenen Roman The Runaways erzählt sie die fiktive Geschichte von drei jungen Leuten, die sich einer bewaffneten islamistischen Organisation im Irak anschließen.[7] Sie nimmt auch in Artikeln und Interviews zu politischen Themen in Pakistan Stellung.[4][8] Obwohl ihre Mutter eine Abspaltung von der PPP gründete und sie gern als Erbin von Bhuttos Vermächtnis sehen würde,[9] strebt sie keine aktive politische Rolle an. Dies begründet sie damit, dass die Politik in Pakistan durch die Rolle familiärer Clans zur Seifenoper verkommen sei, die die wirklichen Probleme des Landes nicht zur Kenntnis nähme.[2]

Werke

  • Whispers of The Desert (1998)
  • 8.50 a.m. 8 October 2005
  • Songs of Blood and Sword (2010)
  • The Shadow of the Crescent Moon (2013)
  • Democracy (2015)
  • The Runaways (2018), Penguin Books, ISBN 978-0-241-34699-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. William Dalrymple: Family Matters. In: Business Standard. 10. April 2010, abgerufen am 5. April 2021 (englisch).
  2. a b The broken bloodline, Declan Walsh, The Guardian, 11. Januar 2008
  3. Profil, eigene Website
  4. a b Fatima Bhutto on the Floods in Pakistan, the Government Response and Her Memoir, Songs of Blood and Sword, Democracy Now, 24. September 2010
  5. Fatima Bhutto nominated for fiction prize, Dawn, 7. März 2014
  6. Rehashing the predictable: Review of Democracy by Fatima Bhutto, Rezension von Hamna Zubair, Dawn, 29. März 2015
  7. Fatima Bhutto raises the question of identity, Rezension von Maheen Irfan Ghani, Herald, Dawn, 24. Februar 2019
  8. Beiträge Fatima Bhuttos in der Zeitschrift New Statesman
  9. Pakistan. Katja Mielke, Conrad Schetter, München 2013, ISBN 9783-4066-5295-0, S. 80