Ferdinand Spiegel

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Ferdinand Spiegel (* 4. Juni 1879 in Würzburg; † 4. Februar 1950 ebenda) war ein deutscher Maler, Grafiker und Illustrator und Vertreter einer „völkisch“-traditionalistischen Stilrichtung, nach dessen Entwürfen in den Jahren 1934 und 1935 insgesamt zwölf Briefmarken der Reichspost verausgabt wurden.

Leben

Ferdinand Spiegel: Portrait eines Sarntaler Bauern

Spiegel war ein Schüler von Wilhelm von Diez in München und trat zunächst als Mitarbeiter des Simplicissimus und der Münchener Jugend in Erscheinung. Ab 1918 war er als Professor an der Akademie der Bildenden Künste, ab 1924 den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin tätig. Hier trat er besonders mit der Darstellung großer, markiger Bauerngestalten und mit zahlreichen, heroisierenden Soldatenbildnissen hervor.

Nach seinen Entwürfen wurden im Deutschen Reich zwei Briefmarkenserien verausgabt: die Serie „Berufsstände“ von 1934 mit neun Werten sowie die Serie zur „Schütz-, Bach- und Händelfeier“ 1935 mit drei Werten.

Briefmarke Heinrich Schütz (1935)

Spiegel, der in der Zeit des Nationalsozialismus ein geschätzter Künstler war, war auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen im Münchner Haus der Deutschen Kunst mit insgesamt 35 Werken vertreten, darunter 1941 mit elf Fliegerbildern und 1943 mit elf Bildern zur Organisation Todt.[1] Seit 1939 leitete er ein Meisteratelier an der Berliner Akademie. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Adolf Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Kunstmaler auf, was ihn von einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront befreite.

Literatur

  • R. Pfeiffer: Bergbauern, das Gesicht eines Volkes, in: Die Völkische Kunst, 1 (1935).
  • Ernst Klee: Spiegel, Ferdinand. Eintrag in ders.: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 578.
  • Susanna Partsch: Spiegel, Ferdinand. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 105, de Gruyter, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-023271-4, S. 263 f.

Einzelnachweise

  1. Zwei davon werden gezeigt in Die Deutsche Wochenschau Nr. 669.