Schönberg am Kamp

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Marktgemeinde
Schönberg am Kamp
Wappen Österreichkarte
Wappen von Schönberg am Kamp
Schönberg am Kamp (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Krems (Land)
Kfz-Kennzeichen: KR
Fläche: 53,27 km²
Koordinaten: 48° 31′ N, 15° 42′ OKoordinaten: 48° 31′ 11″ N, 15° 41′ 49″ O
Höhe: 226 m ü. A.
Einwohner: 1.843 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 35 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3562, 3564
Vorwahl: 02733
Gemeindekennziffer: 3 13 55
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 36, 3562 Schönberg am Kamp
Website: schoenberg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Michael Strommer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
13
3
2
1
13 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Schönberg am Kamp im Bezirk Krems (Land)
AggsbachAlbrechtsberg an der Großen KremsBergern im DunkelsteinerwaldDroßDürnsteinFurth bei GöttweigGedersdorfGföhlGrafeneggHadersdorf-KammernJaidhofKrumau am KampLangenloisLengenfeldLichtenau im WaldviertelMaria Laach am JauerlingMautern an der DonauMühldorfPaudorfRastenfeldRohrendorf bei KremsRossatz-ArnsdorfSchönberg am KampSenftenbergSpitzSt. Leonhard am HornerwaldStraß im StraßertaleStratzingWeinzierl am WaldeWeißenkirchen in der WachauKrems an der DonauLage der Gemeinde Schönberg am Kamp im Bezirk Krems-Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Südansicht von Schönberg am Kamp.
Südansicht von Schönberg am Kamp.
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Schönberg am Kamp ist eine Marktgemeinde mit 1843 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Kamptal im Bezirk Krems in Niederösterreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt am südöstlichen Rand des Waldviertels in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 53,27 Quadratkilometer, etwa 48 Prozent der Fläche ist bewaldet.

Im Gemeindegebiet befindet sich der Naturpark Kamptal-Schönberg. Die Marktgemeinde Schönberg am Kamp ist Mitglied der Kleinregion Kamptal Süd.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus 13 Katastralgemeinden und gliedert sich in 14 Ortschaften (in Klammern: Fläche Stand 31. Dezember 2019[1] bzw. Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

  • Altenhof (115,36 ha; 59 Ew.)
  • Buchberger Waldhütten (391,69 ha; 34 Ew.)
  • Fernitz (331,37 ha; 41 Ew.)
  • Freischling (1.041,89 ha; 94 Ew.)
  • Kriegenreith (122,94 ha; 18 Ew.)
  • Mollands (263,01 ha; 279 Ew.)
  • Neustift bei Schönberg (311,78 ha); Schönberg-Neustift (142 Ew.)
  • Oberplank (327,83 ha; 51 Ew.)
  • Plank am Kamp (366,86 ha; 242 Ew.)
  • Raan (155,91 ha; 35 Ew.)
  • Schönberg (646,54 ha; 579 Ew.) samt Manhartsberg
  • See (30 Ew.)
  • Stiefern (988,92 ha; 191 Ew.)
  • Thürneustift (263,39 ha; 48 Ew.)

Eingemeindungen

  • Am 1. Jänner 1968 entstand im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung durch die Zusammenlegung der Gemeinden Mollands, Schönberg am Kamp und Schönberg-Neustift die Marktgemeinde Schönberg, der sich
  • am 1. Jänner 1970 auch die bis dahin selbstständige Gemeinde Freischling als Ortsteil anschloss.
  • Am 1. Jänner 1971 entstand mit der Eingliederung von Zöbing die Marktgemeinde Zöbing-Schönberg.
  • Am 1. Jänner 1972 verließ der Ortsteil Zöbing diese Großgemeinde und schloss sich als Ortsteil der Stadtgemeinde Langenlois an. Der verbliebene Teil der Großgemeinde besteht seitdem mit dem Namen Schönberg am Kamp.[3]

Postleitzahlen

In der Marktgemeinde Schönberg am Kamp finden zwei Postleitzahlen Verwendung. Der Hauptort Schönberg am Kamp und die Ortsteile Buchberger Waldhütten, Mollands, Schönberg-Neustift, See, Stiefern und Thürneustift haben die Postleitzahl 3562. Altenhof, Fernitz, Freischling, Kriegenreith, Plank am Kamp, Oberplank und Raan haben die Postleitzahl 3564.

Nachbargemeinden

Je zwei der sieben Nachbargemeinden liegen im Horn (HO) bzw. im Hollabrunn (HL).

Gars am Kamp (HO) Burgschleinitz-Kühnring (HO)
St. Leonhard am Hornerwald Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Maissau (HL)

Hohenwarth-Mühlbach a.M. (HL)
Langenlois Straß im Straßertale

Geschichte

Schönberg am Kamp, Ansichtskarte um 1900

Schönberg am Kamp war bereits 1168 ein Besitz der Kuenringer, die auch Besitzer der heutigen Ruine Schoneberg oberhalb Schönbergs waren. 1372 besiegte Leopold III. von Habsburg auf dieser Burg sitzende Raubritter. Anschließend wurde die Herrschaft landesfürstlich. 1483 wurde Schönberg von den Hussiten, 1485 von den Ungarn besetzt. Zwischen 1540 und 1629 war der Ort protestantisch.[4]

Mit der Inbetriebnahme der Kamptalbahn 1889 entwickelte sich Schönberg am Kamp neben Langenlois, Gars am Kamp und Rosenburg zu einer der bedeutendsten Sommerfrischen des Kamptals. Nach 1945 konnte Schönberg am Kamp nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des von zahlreichen Badeanstalten gesäumten Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.

Seit den 1990er Jahren profitiert Schönberg am Kamp zunehmend vom Weintourismus und anderen Formen des sanften Tourismus.[5]

Bevölkerungsentwicklung

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text:"Quelle: Statistik Austria"

</timeline> In den Jahren von 1981 bis 2001 waren Geburtenbilanz und Wanderungsbilanz negativ. Von 2001 bis 2011 gab es eine starke Zuwanderung in die Gemeinde Schönberg am Kamp.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen
  • Schönberger Sommerfest – 1. Augustwochenende
  • Jungweinsegnung – letztes Novemberwochenende
  • Schräger Advent – 2. Adventsamstag und -sonntag

Wirtschaft

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 55, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 232. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 830. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48 Prozent.

Der Wein spielt in Schönberg eine Hauptrolle. Die 4,2 km² Weinbaufläche machen Schönberg zu einem der größten Weinbaugemeinden im Kamptal. In den Weinbergen Schönbergs werden hervorragende Weine gekeltert. Hauptsorten sind Grüner Veltliner und Riesling (Weißer Riesling oder Rheinriesling).

Bildung

In Schönberg befindet sich ein Kindergarten[7] und eine Volksschule.[8]

Verkehr

  • Straße: Schönberg am Kamp wird von der Kamptalstraße B 34 durchquert.
  • Bahn: Die Gemeinde liegt an der Kamptalbahn. Die ÖBB betreiben die Bahnhöfe Schönberg/Kamp und Plank/Kamp sowie die Bedarfshaltestellen Altenhof am Kamp und Stiefern.
  • Weg: Der 115,6 Kilometer lange Kamptalweg mit seinem Ausgangspunkt in Altenwörth und seinem Zielpunkt in Zwettl führt durch den Hauptort Schönberg am Kamp.
  • Bus: Seit 1995 fährt der Garser Bus, eine Initiative des Wirtschaftsvereins „Gars Innovativ“, jeweils dienstags und freitags sämtliche Orte der Marktgemeinde Gars am Kamp und weitere Orte der Umgebung, darunter auch Freischling und Raan im Gemeindegebiet von Schönberg am Kamp an, um Personen, die keinen PKW besitzen und keinen Anschluss an den ÖPNV haben, Einkäufe und Erledigungen in Gars am Kamp zu ermöglichen.[9]

Politik

Gemeindeamt Schönberg am Kamp.

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder. Nach den Gemeinderatswahlen hatte der Gemeinderat folgende Verteilungen:

  • 1990: 14 ÖVP, 4 SPÖ und 1 FPÖ
  • 1995: 12 ÖVP, 3 SPÖ, 3 FPÖ und 1 LIF[10]
  • 2000: 13 ÖVP, 3 SPÖ und 3 FPÖ[11]
  • 2005: 13 ÖVP, 5 SPÖ und 1 FPÖ[12]
  • 2010: 14 ÖVP, 4 SPÖ und 1 FPÖ[13]
  • 2015: 13 ÖVP, 4 SPÖ und 2 FPÖ[14]

Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung:

13 ÖVP, 3 GRÜNE, 2 SPÖ und 1 FPÖ.[15]

Bürgermeister

  • 1935–1938 Theodor Eggendorfer
  • 1945–1960 Theodor Eggendorfer (ÖVP)
  • 1988–2003 Emmerich Riedlmayer (ÖVP)[16]
  • 2003–2018 Peter Heindl (ÖVP)
  • seit 2019 Michael Strommer (ÖVP)[17]

Wappen

AUT Schönberg am Kamp COA.png

Mit Bescheid der Niederösterreichischen Landesregierung vom 31. März 1981 erhielt die Gemeinde Schönberg am Kamp ein Gemeindewappen verliehen. Blasonierung:

„Ein blauer Schild, belegt mit einem silbernen Adlerflug, der rechts oben von einer goldenen Weintraube begleitet wird.“

Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Schwarz.[18]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

  • 2021: Helmut Diewald[19]
  • 2021: Josef Weber[20]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Andreas Brandstetter (* 1969), Vorsitzender des Vorstandes der Uniqa Insurance Group AG
  • Ilse Helbich (* 1923), österreichische Publizistin und Schriftstellerin, lebt in Schönberg am Kamp.
  • Robert Kammerzell (1884–1950), österreichischer Künstler und Heimatforscher, lebte von 1923 bis zu seinem Tod im Ortsteil Plank am Kamp.
  • Trude Marzik (1923–2016), österreichische Erzählerin und Lyrikerin, langjähriger Sommerfrischegast im Ortsteil Oberplank, dem sie mit dem autobiographischen Werk Geliebte Sommerfrische ein literarisches Denkmal setzte.[21]
  • Erich Landgrebe (1908–1979), österreichischer Schriftsteller und Maler, Sommerfrischegast im Ortsteil Plank am Kamp, dem er mit dem Roman Michaels erster Sommer ein literarisches Denkmal setzte.[22]

Literatur

  • Josef Filsmaier: Schönberger Heimatbuch. Eine Chronik der Marktgemeinde Schönberg am Kamp. Wien 1966.
  • Josef Filsmaier: Loatwagen und Busserlzug. Das Kamptal um Schönberg als Landschaft für Winzer und Wiener. Ausstellung der volkskundlichen Sammlung des Niederösterreichischen Landesmuseums, 19. März bis 31. Mai 1982. Wien 1982.
  • Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 978-3-205-98315-6.

Weblinks

Commons: Schönberg am Kamp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Herman Rafetseder: „Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 2).“ Linz 1989, S. 180. ISBN 3-900387-22-2.
  4. Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8. Aufl., Salzburg 1984, S. 207 f., ISBN 3-900173-01-X.
  5. Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 978-3-205-98315-6.
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Schönberg, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 4. April 2019.
  7. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  8. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  9. Artikel zum Garser Bus im Magazin Raum und Ordnung der NÖ Landesregierung (PDF-Datei; 14 kB).
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Schönberg am Kamp. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 22. Juli 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Schönberg am Kamp. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 22. Juli 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Schönberg am Kamp. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 22. Juli 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Schönberg am Kamp. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 22. Juli 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Schönberg am Kamp. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 22. Juli 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Schönberg am Kamp. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 4. Februar 2020.
  16. Michael Strommer: Altbürgermeister Emmerich Riedlmayer 80 Jahre. In: Gemeinde Schönberg am Kamp (Hrsg.): Schönberg transparent. Nr. 3/2022. Marktgemeinde Schönberg am Kamp, Schönberg am Kamp September 2022, S. 29.
  17. Bürgermeister. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  18. Kundmachung der Niederösterreichischen Landesregierunghttp://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=LgblNO&Dokumentnummer=LRNI_1981060 (Memento vom 24. Februar 2016 im Internet Archive) vom 19. Mai 1981.
  19. Auszeichnung: Zwei neue Ehrenbürger. In: noen.at. Abgerufen am 20. Oktober 2021.
  20. Auszeichnung: Zwei neue Ehrenbürger. In: noen.at. Abgerufen am 20. Oktober 2021.
  21. Trude Marzik: Geliebte Sommerfrische. Wien 1994, ISBN 3-218-00583-3.
  22. Erich Landgrebe: Michaels erster Sommer. 1. Auflage, Wien 1940.