Festung Cosel
Die Festung Cosel ist eine preußische Festungsanlage aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie wurde um die oberschlesische Stadt Cosel an der Oder errichtet und ist heute nur noch teilweise erhalten. Sie wurde in preußischer Manier anstelle einer älteren, durch die Habsburger errichteten Festungsanlage erbaut. Die Flächen der Festung wurden kaum bebaut und sind heute noch als grüner Ring um die Kernstadt erkennbar.
Geschichte
Um 1739 begannen die Habsburger den Bau einer Festung in Cosel, die unvollendet blieb. 1741 wurde Cosel durch Preußen erobert. 1743 wurde eine preußische Garnison vor Ort stationiert. Im Zweiten Schlesischen Krieg gelang es 1745 den Österreichern, die Stadt Cosel für einige Monate zurückzuerobern.
Der preußische König Friedrich der Große erkannte die strategische Lage Cosels und ließ die Festungsanlagen von 1746 bis 1754 ausbauen.
Während des Siebenjährigen Krieges belagerten österreichische Streitkräfte 1758 die Festung für fünf Monate, konnten diese jedoch nicht erobern. 1783 wurden die Rogauer, Klodnitzer und Kobelwitzer Redouten und die Adler-Redoute gebaut. Von 1787 bis 1789 wurde das Glacis aufgeschüttet. 1789 wurde an der Oder ein Flutschleusenwehr angelegt und an der Garnisonkirche das Artillerie-Zeughaus errichtet. 1795 besaß die Festung 226 Geschütze, davon 117 Eiserne. 1805 wurde der Bau des Forts Friedrich Wilhelm zwischen Klodnitzer und Adler-Redoute begonnen. 1806 begann man mit dem Bau des Montalembertschen Turms im Fort, der 1829 fertig gestellt wurde. Die Garnison bestand am 23. Januar 1807 aus 67 Offizieren, 4249 Mann und 40 Pferden. Während der Napoleonischen Kriege versuchten französische Heere und die mit ihnen verbündeten bayerischen und württembergischen Truppen 1807 die Festung zu belagern. 1873 wurde die Festung geschleift.
Liste der Kommandanten
- 1745 Johann Georg von Lehmann, Generalmajor, Kommandant
- 1750 Heinrich Günther Gottfried von Bosse, Generalleutnant
- 1753 Christoph Friedrich von Lattorf, Generalleutnant
- 1762 Gerhard Alexander von Saß, Generalleutnant
- 1790 Karl Anton Dominik von Otto, Generalmajor
- 1797 Christian Friedrich von Knebel, Generalmajor
- 1802 Karl August von Elster, Generalmajor
- 1802 David von Neumann, Generalmajor
- 1808 Wilhelm Ludwig von Puttkamer, Generalmajor
- 1809 Joseph Friedrich Karl von Klüx, Major
- 1809 Karl Gustav von Erichsen, Generalmajor
- 1811 Karl Wilhelm Sigismund von Rottenburg, Major, 2. Kommandant, später Kommandant von Colberg und Wesel
- 1812 August Ernst von Kamptz, Generalmajor 1813, 1. Kommandant, später Kommandant von Colberg
- 1813 Friedrich Schuler von Senden, 1. Kommandant, später Kommandant von Breslau und Torgau
- 1817 Heinrich Wilhelm von Weltzien, zuvor Kommandant von Glatz, Koblenz und Erfurt
- 1825 Karl Friedrich Köhn von Jaski, Oberst, zuvor Kommandant von Küstrin
- 1828 Friedrich von Bülow, Oberst, zuvor Kommandant von Küstrin
- 1830 Friedrich Christian von Liebe, Oberst
- 1834 Franz Ludwig von Jeanneret, Oberst
- 1838 Heinrich Anton Alexander von Zur Westen, Generalmajor
- 1843 August Ferdinand von Arnauld de la Perière, Generalmajor
- 1845 Vinzent von Lupinski, Generalmajor
- 1856 Konrad von Puttkamer, Major, zuvor Kommandant von Torgau später Neiße
- 1857 Friedrich Schimmel, Oberstleutnant, zuvor Kommandant von Saarbrücken, später Glatz
- 1859 Emil von Kessel, Oberstleutnant/Oberst
- 1862 Hermann von Hülsen
- 1866 Albert von Zimmermann, Oberstleutnant/Oberst, später Kommandant von Saarlouis
- 1870 Heinrich von Eberhardt, Generalmajor
Literatur
- Janusz Bogdanowski: Twierdza Koźle. Problem planu w świetle systemu kleszczowego szkoły staropruskiej i szkoły Arad. Warschau 1966.
- Grzegorz Bukal: Gerhard Cornelius Walrave i holendersko-pruska fortyfikacja na ziemiach polskich. Warschau 1995.
- Ryszard Pacułt: Twierdza Kozielska. Kędzierzyn-Koźle 1997.
- Augustin Weltzel: Geschichte der Stadt, Herrschaft und Festung Cosel. Digitalisat
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Die Staatskräfte der preussischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III. Band 3, S. 196f.