Feuerwehrmuseum Finsterwalde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Feuerwehrmuseum Finsterwalde ist eine museale Einrichtung in der Stadt Finsterwalde im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Seit Januar 2013 befindet es sich in der Remise einer einstigen Fabrikantenvilla. Die sogenannte Habermann’sche Villa[1] in der Geschwister-Scholl-Straße (bis 1948 Kurzer Damm genannt) gehört zu einer aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gebäudegruppe und ist in der Denkmalliste des Landes Brandenburg zu finden.[2]

Ausstellung

Das Museum, das sich mit der regionalen Geschichte des Feuerlöschwesens befasst, besitzt etwa 350 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Zuvor befand sich die Feuerwehrausstellung in Räumlichkeiten des Finsterwalder Schlosses, die einst von einer hier ansässigen Tuchfabrik genutzt und 1925 zu einem Feuerwehrdepot umgebaut wurden.[3]

Im Schloss musste die Einrichtung allerdings den Umbauarbeiten zu einem neuen Bürgerservice der Stadtverwaltung weichen. Anlässlich des 140. Jubiläums der Finsterwalder Feuerwehr wurden die für das Museum vorgesehenen Gebäude in der Geschwister-Scholl-Straße dem örtlichen Feuerwehrverein am 16. Juni 2012 übergeben und die neue Einrichtung konnte am 20. Januar 2013 eingeweiht werden. Der Umbau der denkmalgeschützten Gebäude in der Geschwister-Scholl-Straße kostete etwa eine halbe Million Euro, die zu zwei Dritteln von Bund und Land übernommen wurden.[4]

Zu den Ausstellungsstücken gehören verschiedene Feuerwehrfahrzeuge, wie ein Tanklöschfahrzeug TLF 15 H3A (Baujahr 1956), ein Schlauchkraftwagen SKW 14 S4000 (Baujahr 1959) und ein aus dem Jahr 1986 stammender Ausrückedienstwageb AdW Wartburg 353. Weitere hier zu findende Zeugnisse aus den verschiedenen Epochen der Finsterwalder Feuerwehrgeschichte sind unter anderem wasserführende Armaturen, Funk- und Alarmierungstechnik, Atemschutz- und Kleingeräte, Leitern, ein zweirädriges Wasserfass sowie Steiger- und Angriffswagen. Das vermutlich älteste hier ausgestellte Stück ist eine Handdruckspritze aus dem Jahr 1881, die ursprünglich in Herzberg/Elster gebaut wurde und 1972 anlässlich des einhundertjährigen Bestehens der Finsterwalder Feuerwehr dieser von der Birkwalder Feuerwehr geschenkt wurde.[5]

Gebäude

Villa und Remise in der Geschwister-Scholl-Straße 2 wurden um 1870 von Kommerzienrat Benno Richard Haberland, einem in Finsterwalde ansässigen Tuchfabrikanten, errichtet. Das sich östlich anschließende Firmengelände am Langen Damm wurde 1898 mit der Villa an den Tuchfabrikanten Koswig veräußert. Die Gebäude stehen in der Gegenwart unter Denkmalschutz. Sie gehören zu einer Gebäudegruppe, die ungefähr ab der Mitte des 19. Jahrhunderts am einstigen Kurzen Damm entstand, wo sich bevorzugt ortsansässige Unternehmer auf großzügig bemessenen Grundstücken nieder ließen. Diese Gebäude zählen heute zu den prägendsten Zeugnissen der örtlichen Bebauung.[2]

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Babette Weber: Feuerwehrmuseum Finsterwalde. In: Museen im Landkreis Elbe-Elster, Jahreskalender für das Jahr 2013 der Sparkasse Elbe-Elster, 2012.
  2. a b Woitzik, Manfred: Genius Loci, Finsterwalder Siedlungs- und Baugeschichte; Verein der Freunde und Förderverein des Kreismuseums Finsterwalde e.V.; 2010; ISBN 978-3-9811107-0-8, S. 185–187.
  3. Die Geschichte des Schlosses Finsterwalde auf der städtischen Website (Memento des Originals vom 3. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.finsterwalde.de
  4. Dieter Babbe: Fast halbe Million für neues Museum. In: Lausitzer Rundschau, 13. Juni 2012.
  5. Dieter Babbe: Vom Kuhstall in die Remise. In: Lausitzer Rundschau, 21. Januar 2013.

Siehe auch

Weblinks

Koordinaten: 51° 37′ 39,7″ N, 13° 42′ 46,9″ O