Filz-Flockenblume

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Filz-Flockenblume

Filz-Flockenblume (Cyanus triumfettii)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Gattung: Cyanus
Art: Filz-Flockenblume
Wissenschaftlicher Name
Cyanus triumfettii
(All.) Á.Löve & D.Löve

Die Filz-Flockenblume (Cyanus triumfettii), auch Bunt-Flockenblume genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Cyanus in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Die Bestimmung dieser Pflanzenart erweist sich als schwierig, da sie schnell zu Hybridisierungen (Bastardbildungen) neigt. Dadurch entstehen schwer zu unterscheidende Kleinarten. Gelegentlich findet man sie als Zierpflanze in Gärten und Parks.

Beschreibung

Habitus, Laubblätter und Blütenkorb
Blütenkorb im Detail

Vegetative Merkmale

Die Filz-Flockenblume ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 60 Zentimetern erreicht. Der Wurzelstock ist kurz kriechend und weißlich behaart. Der Stängel ist aufsteigend und einfach beblättert.

Ihre Laubblätter sind ungeteilt und schmal lanzettlich, sowie beiderseits graufilzig. Die oberen Blätter sind deutlich kurz herablaufend. Sie sitzen an kurzen Blattstielen.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Die einzelnen, endständigen, kurz gestielten Körbe bestehen aus Röhrenblüten, blauen Randblüten und violett bis leuchtend purpurn gefärbte Scheibenblüten. Im Gegensatz zur Berg-Flockenblume sind die Fransen der Hüllblätter meist hell und fast doppelt so lang wie die Breite des bräunlichen Hüllblattrandes. Die Hüllschuppen sind grün, an der Spitze oft rot überlaufen. Die Anhängsel der mittleren Hüllschuppen sind dunkelbraun, schwarz oder bleich. Sie sind regelmäßig kammartig gefranst.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22 oder 44.[1]

Vorkommen

Die Filz-Flockenblume ist in Süd- und Mitteleuropa verbreitet. In Deutschland kommt sie nur an wenigen Stellen in Süddeutschland und dem Alpenraum natürlich vor. In Österreich kommt sie zerstreut in den südlichen und östlichen Bundesländern vor. In der Schweiz ist sie im Tessin und im Wallis heimisch und wächst dort kollin-subalpin an trockenen Hängen und in lichten Wäldern.[2]

Sie besiedelt Halbtrockenrasen, Säume und lichte Wälder. Sie ist licht- und wärmeliebend und kommt von der Ebene bis in den subalpinen Bereich vor. Sie gedeiht in Gesellschaften der Verbände Geranion sanguinei, Carpinion, Caricion ferrugineae, Polygono-Trisetion oder der Ordnung Quercetalia pubescentis.[1]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+w (sehr trocken aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[2]

Illustration von Cyanus triumfettii subsp. axillaris

Systematik

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1773 unter dem Namen (Basionym) Centaurea triumfetti durch Carlo Allioni. Die Neukombination zu Cyanus triumfettii (All.) Á.Löve & D.Löve wurde 1961 durch Áskell Löve und Doris Löve veröffentlicht. Das Artepitheton triumfettii ehrt den italienischen Arzt und Botaniker Giovanni Battista Triumfetti. Die Filz-Flockenblume wird zusammen mit der Kornblume und der Berg-Flockenblume der Gattung Cyanus zugeordnet.

Je nach Autor gibt es von Cyanus triumfettii einige Unterarten:[3]

  • Cyanus triumfettii subsp. axillaris (Čelak.) Štěpánek (Syn.: Centaurea triumfettii subsp. aligera Dostál, nom. illeg.): Sie kommt in Portugal, Spanien, Frankreich, der Schweiz, Italien, Sizilien, auf der Balkanhalbinsel, in der Slowakei, in Rumänien und in Vorderasien vor.[3]
  • Cyanus triumfettii subsp. nanus (Ten.) Greuter: Sie kommt nur in Italien vor.[3]
  • Cyanus triumfettii subsp. strictus (Waldst. & Kit.) Dostál: Sie kommt in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Montenegro, Bulgarien, Rumänien und in der Ukraine vor.[3]
  • Cyanus triumfettii (All.) Á.Löve & D.Löve subsp. triumfettii: Sie kommt in Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, in Italien, Rumänien und Albanien vor.[3]

Literatur

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Neue bearbeitete Auflage. Mosaik, München 1996, ISBN 3-576-10558-1, S. 268.
  • Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 972.
  2. a b Centaurea triumfettii All. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
  3. a b c d e Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: Werner Greuter, E. von Raab-Straube (ed.): Compositae.: Datenblatt Cyanus triumfettii In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks

Commons: Filz-Flockenblume (Centaurea triumfettii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien