Fischer-Hepp-Umlagerung

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Die Fischer-Hepp-Umlagerung ist in der Chemie eine Umlagerungsreaktion, die nach ihren Entdeckern, den deutschen Chemikern Otto Philipp Fischer (1852–1932) und Eduard Hepp (1851–1917) benannt wurde.[1]

Übersichtsreaktion

Bei der Fischer-Hepp-Umlagerung wird ein aromatisches Nitrosamin 1 in eine isomere Nitroso-Verbindung 2 umlagert.[2][3] Sie ermöglicht die Synthese von N-monoalkyliertem Anilin, das in para-Stellung durch eine Nitrosogruppe substituiert ist:[4]

Übersichtsreaktion Fischer-Hepp-Umlagerung

Die Umlagerung erfolgt durch Einwirkung von Salzsäure auf das Nitrosamin 1. Die chemische Ausbeute der Reaktion ist unter diesen Bedingungen generell gut, vermindert sich aber oft bei Verwendung einer anderen Säure.[5]

Mechanismus

Der genaue Reaktionsmechanismus ist unbekannt, offensichtlich handelt es sich jedoch um eine intramolekulare Reaktion, da die Umlagerung auch in Gegenwart von Harnstoff erfolgt, der salpetrige Säure oder Nitrosylchlorid abgefangen hätte.[5]

Einzelnachweise

  1. Winfried R. Pötsch, Annelore Fischer und Wolfgang Müller unter Mitarbeit von Heinz Cassebaum: Lexikon bedeutender Chemiker. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, ISBN 3-323-00185-0, S. 197.
  2. Otto Fischer, Eduard Hepp: Zur Kenntniss der Nitrosamine. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 19, Nr. 2, Juli 1886, S. 2991–2995, doi:10.1002/cber.188601902297.
  3. Michael B. Smith: March's advanced organic chemistry. 7. Auflage, John Wiley & Sons, 2013, ISBN 978-0-470-46259-1, S. 639.
  4. Bradford P. Mundy, Michael G. Ellert, Frank G. Favaloro, Jr.: Name Reactions in Organic Synthesis. Wiley & Sons, 2. Auflage, 2005, ISBN 0-471-22854-0, S. 246.
  5. a b Ivan Ernest: Bindung, Struktur und Reaktionsmechanismen in der organischen Chemie. Springer, 1972, ISBN 3-211-81060-9, S. 272–273.