Fleming and Townsend

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Fleming and Townsend
Allgemeine Informationen
Genre(s) Old-Time Music
Gründung 1920er-Jahre
Auflösung 1940er-Jahre
Gründungsmitglieder
Reece Fleming
Gesang, Gitarre, Mandoline, Mundharmonika, Kazoo
Respers Townsend

Fleming and Townsend war ein US-amerikanisches Old-Time-Duo, dass zur Zeit der Weltwirtschaftskrise einige Hits hatte.

Geschichte

Reece Fleming und Respers Townsend kamen beide aus der Nähe von Covington im Tipton County, Tennessee. Sie begannen, in den 1920er-Jahren zusammen zu spielen, um ihr spärliches Einkommen aufzubessern und sich selbst zu unterhalten. Zunächst trat das Duo auf Barn Dances in den naheliegenden Ortschaften auf und dehnte seine Aktivitäten später mit steigender Popularität auf das Radio aus. Auch in Läden, Theatern und Clubs in Covington und Memphis, das nur ungefähr 30 Meilen nördlich des Tipton County liegt, traten sie auf.

1930 waren Fleming und Townsend bereits so bekannt, dass sie einen Vertrag beim Label Victor Records bekamen. Laut Ted Townsend, Resper Townsends Sohn, wurde das Duo bei einem Auftritt beim Sender WREC von Victor entdeckt und unter Vertrag genommen. Trotz der Weltwirtschaftskrise, die die Karriere vieler anderer Musiker zerstörte, schafften Fleming und Townsend mit ihrer ersten Single She’s Just That Kind / Just One Little Kiss ihren ersten Hit. Mit rund 20.000 verkauften Exemplaren zählte die Platte zu den Bestsellern Victors, denn in der damaligen Zeit schafften nur Jimmie Rodgers, die Carter Family und Carson Robison & Frank Luther solche Verkaufszahlen für Victor.

Auch ihre zweite Single, I’m Blue and Lonesome / Little Home Upon the Hill, erreichte einen respektablen Erfolg mit etwas weniger als 11.000 abgesetzten Platten. Fleming und Townsend waren – neben beispielsweise den Carolina Twins – eines der ersten Duos, die gemeinsam jodelten (genannt Blue Yodeling). Fleming übernahm den größten Teil des Gesangs und die Gitarrenbegleitung, während Townsend die zweite Stimme sang und Mandoline, Gitarre, Mundharmonika oder Kazoo spielte. Sein teilweise bluesiger Stil auf der Mundharmonika erinnerte laut Tony Russell stark an Noah Lewis, Musiker in der Gruppe Cannon’s Jug Stompers, der ebenfalls in der Nähe von Covington lebte.

Obwohl sich ihre späteren Platten weitaus schlechter verkauften, behielt das Duo bis 1932 seinen Vertrag bei Victor. Einige ihrer Kompositionen wurden auch von anderen aufgenommen. Frankie Marvin und Gene Autry nahmen mit She’s Just That Kind, She’s Always On My Mind und I’m Blue and Lonesome drei ihrer Songs im Duett auf, und auch die Callahan Brothers und Hank Penny spielten ihre Versionen von She’s Just That Kind ein.

Nachdem der Vertrag mit Victor ausgelaufen war, hielten Fleming und Townsend für die American Record Corporation im September 1934 in New York City eine Session ab. Unter den zahlreichen Aufnahmen fanden sich hier Neuaufnahmen alter Songs wie beispielsweise She’s Just That Kind, Little Home on the Hill oder Gonna Quit Drinkin‘ When I Die. Am 16. August 1937 folgte die letzte Session des Duos für Decca Records und obwohl keine großen Hits mehr produziert wurden, veröffentlichte Victor in den 1930er-Jahren Flemings und Townsends altes Material bei Bluebird Records erneut.

Bis in die 1940er Jahre hinein traten Fleming und Townsend weiterhin auf und trotz eines Berichts im Billboard-Magazin, dass das Duo 1947 neue Songs aufnehmen wolle, entstanden keine weiteren Platten. Trotzdem pflegten beide ihre Freundschaft und trafen sich zum gelegentlichen Angeln und Jagen. Während Fleming weiterhin der Musik treu blieb und bei Malcolm Yelvingtons Star Rhythm Boys spielte, zog sich Townsend aus dem Musikgeschäft zurück.

Reece Fleming starb 1958, Respers Townsend 1974.

Diskografie

Jahr Titel # Anmerkungen
Victor Records
1930 She’s Just That Kind / Just One Little Kiss 40297
1930 Little Home Upon the Hill / I’m Blue and Lonesome 40321
(Mama) What Makes You That Way? / She’s Always On My Mind 23509
Something’s Got to Change Somewhere / I’ll Tell You About the Women 23520
Gonna Quit Drinkin’ When I Die / Drifting On 23549
The Ramblin’ Boy / Me, the Moon and My Gal 23557
I’m Leavin’ This Town / Lookin’ for a Mama 23563
Pretty Mama, You’re Doin’ Wrong / Sweet Daddy from Tennessee 23575
I Wanta Be Where You Are / How Can You Be Mean to Me 23594
Wanna Be a Man Like Dad / Come and Drift With Me 23604
I Feel So Blue / My Baby Can’t Be Found 23625
Blowin’ the Blues / A Drunkard’s Resolution 23635
She’s Just That Kind No.2 / First Time in Jail 23666
Yes, I Got Mine / Oh That Cow 23676
Bad Reputation / Unlucky Me 23694
Cottonfield Blues / That Lonesome Train 23710
The Blues Have Gone / Lonesome (I Need You) 23758
I Love You Sweetheart, I Love You / When It’s Hottest Time Down South 23771
The Picture On My Dresser / I’ll Never See Her Again 23789
Do-Do-Daddling Thing /? 23793 B-Seite von Jimmie Davis
Right Always Wins / Longing to Mother 23814
The Gambler’s Advice /? 23829 B-Seite von Harry McClintock
Conqueror Records
When I’m Gone You’ll Be Blue / The Gambler’s Confession 8567
Little Shack By the Maple /? 8587 B-Seite von Jimmie & Eddie Dean
Banner Records
I’ll Get Along / She’s Just That Kind 33264
Hey Hey Pretty Mama / Gonna Quit Drinking When I Die 33357
What You Gonna Do (This Year My Friend) / Blue and Lonesome 33431
Decca Records
Old Coon Dog Blues / Banana Peeling Mama 5419
If I Had Somebody / The Criminal’s Fate 5427
Ride Along Little Gal / Weary Mind Blues 5445
That’s When You Take the Blues / Triflin’ Mama from Dixie 5463
Tell My Baby I’m Gone / Just at Twilight 5487
A Rambling Gambling Rounder / A Longing for You 5516
Unveröffentlichte Titel
1932
  • Dreamy Moon of Tennessee
  • The Memory That Lingers
  • Look What You Done
  • My City Girl
Victor
1934
  • Longing for Hawaii
  • The Orphan Child
  • Happy and Gay
  • Our President and the Farmers
  • Springtime In the Mountains
  • Southern Jane
  • Years Ago I Had a Lover
  • Little Home on the Hill
ARC

Literatur

  • Tony Russell: Country Music Records: A Discography 1922–1942. Oxford University Press, 2004, ISBN 0-19-513989-5, S. 346–348.
  • Tony Russell: Country Music Originals. Oxford University Press, 2007, ISBN 978-0-19-532509-6, S. 74–76.

Weblinks