Flight of the Amazon Queen

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Flight of the Amazon Queen
Flight of the Amazon Queen.jpg
Entwickler Interactive Binary Illusions
Publisher Renegade Software
Leitende Entwickler John Passfield, Steve Stamatiadis
Veröffentlichung 1995
Plattform Commodore Amiga, DOS
Spiel-Engine JASPAR
Genre Point-and-Click-Adventure
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Tastatur, Maus
Medium CD-ROM, Diskette
Sprache Deutsch, Englisch, Französisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 6 freigegeben

Flight of the Amazon Queen ist ein Point-and-Click-Adventure des australischen Studios Interactive Binary Illusions. Es wurde 1995 für MS-DOS veröffentlicht, später folgte auch eine Version für den Heimcomputer Commodore Amiga.

Handlung

Flight of the Amazon Queen spielt im Jahr 1949. Joe King ist Eigentümer des Frachtflugzeugs Amazon Queen, einer Ford Trimotor. Die Schauspielerin Faye Russel beauftragt ihn und seinen Mechaniker Sparky, sie zu einem Drehort zu fliegen. In einem Gewitter über dem Amazonas-Dschungel wird die Amazon Queen von einem Blitz getroffen und stürzt ab, was alle Beteiligten überleben. Beim Versuch, die Gruppe zurück in die Zivilisation zu bringen, kreuzt King den Weg des Wissenschaftlers Dr. Eisenstein, der die lokalen Eingeborenen mit Hilfe einer Erfindung in Dinosaurier verwandeln will. Ziel des Spielers ist es, die drei Protagonisten zu retten und die Pläne des Dr. Eisenstein zu durchkreuzen.

Charaktere

Joe King

Der Held des Spiels heißt Joe King und ist im Logistikgewerbe tätig. Er ist der Kapitän der Amazon Queen, eines klapprigen, aber immer noch rüstigen Flugzeugs. Damit befördern er und sein infantiler, comic-vernarrter Mechaniker Sparky Pakete und Passagiere. Joe hat in jedem Hafen ein Mädchen und versteht es, mit Frauen umzugehen. Sein Name ist eine Anspielung auf das englische Wort joking.

Dr. Eisenstein

Frank Eisenstein (Dr. Frank Ironstein) ist der verrückte Bösewicht des Spiels. Joe King muss dessen größenwahnsinnige Pläne, die Weltherrschaft mit Hilfe seines Dino-Rays zu erlangen, vereiteln. Der Dino-Ray ist eine Strahlenwaffe, die Menschen in Halb-Dinosaurier mutieren lässt. Eisenstein will mit der Waffe eine Dinosaurierarmee aufbauen, um sein Ziel zu erreichen.

Faye Russel

Der Filmstar Faye Russel ist Joes Lieblingsschauspielerin. Joe soll sie am Anfang der Handlung mit der Amazon Queen mitnehmen. Sein ärgster Konkurrent im Fluggeschäft, der Holländer Hans Anderson, hat jedoch bereits ein Auge auf sie geworfen.

Krämer Bob

Bob führt ein Krämergeschäft in einem Pygmäendorf. Er hilft Joe bei der Befreiung der entführten Prinzessin Azura. In der deutschen Talkie-Version des Spiels wird Bob von dem Schauspieler Christoph Waltz gesprochen,[1] dessen Name im Abspann fälschlich ohne tz geschrieben wurde.

Spielprinzip und Technik

Flight of the Amazon Queen ist ein Point-and-Click-Adventure. Aus Sprites zusammengesetzte Figuren agieren vor handgezeichneten, teilanimierten Kulissen. Mit der Maus kann der Spieler seine Spielfigur durch die Örtlichkeiten bewegen und mit den Maustasten Aktionen einleiten, die den Spielcharakter mit seiner Umwelt interagieren lassen. Joe kann so Gegenstände finden und sie auf die Umgebung oder andere Gegenstände anwenden sowie im Rahmen von Multiple-Choice-Dialogen mit NPCs kommunizieren. Mit fortschreitendem Handlungsverlauf werden weitere Orte freigeschaltet.

Produktionsnotizen

Die Entwicklung von Flight of the Amazon Queen dauerte fast vier Jahre. Ursprünglich bestand das Team hinter dem Spiel nur aus drei Personen – John Passfield und Steven Stamatiadis schrieben das Script, Passfield programmierte gemeinsam mit Tony Ball, Stamatiadis malte die Grafiken.[2] Eine der wesentlichen Inspirationsquellen für Story und Design des Spiels war laut Passfield die Adventure-Serie Monkey Island von LucasArts.[3] Erst als sich mit Renegade Software ein Publisher fand, konnte durch diesen eine Vertonung finanziert werden. Die Spiel-Engine des Spiels, JASPAR (John And Steve’s Programmable Adventure Resource), war eine Eigenentwicklung von Passfield.

Große Bekanntheit erlangte das Spiel, nachdem es im März 2004 als Freie Software veröffentlicht wurde, um das damals junge ScummVM-Projekt zu unterstützen. Inzwischen kann es mit Hilfe von ScummVM auf allen aktuellen Betriebssystemen gespielt werden. Ein separat auf der CD-ROM-Version enthaltenes Textadventure, das Spoiler zum Hauptspiel enthält, ist unter ScummVM spielbar. Da es nicht aus dem Hauptspiel heraus abgerufen werden kann, wurde es nur wenig bekannt. Seit März 2016 gibt es anlässlich des 20. Jubiläums des Spiels eine überarbeitete Version namens Flight of the Amazon Queen: 20th Anniversary Edition für iOS.[4]

Im Januar 2022 kündigte John Passfield die Entwicklung eines Nachfolgers des Spiels namens Return of the Amazon Queen an.[5]

Das Flugzeug, in dem die Protagonisten im 2007 veröffentlichten Adventure Belief & Betrayal des italienischen Entwicklers Artematica Entertainment von England nach Frankreich fliegen, trägt den Namen „Amazon Queen“.

Rezeption

Die deutsche Amiga Games notierte eine packende, mit filmartigen Zwischensequenzen durchsetzte Story, die brillant und abwechslungsreich dargestellt sei und deren Rätsel stets fordernd, aber nie unfair wirkten. In Summe handele es sich bei Flight of the Amazon Queen um „wohl das stimmungsvollste und spannendste Adventure von 1995“.[6] Die deutsche Website Adventure-Archiv.com lobte Story, Charaktere und Dialoge des Spiels und kritisierte lediglich teils lange Laufwege; insgesamt bezeichnete sie Flight of the Amazon Queen als "Pflichtspiel".[7]

Magazin Wertung
Adventure-Archiv.com[7] 85 %
Amiga Games[6] 92 %

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Test auf Adventurecorner.de
  2. Essay von Designer John Passfield auf Gamasutra.com. Abgerufen am 15. Juni 2015.
  3. Point & Click-Adventures. In: Retro Gamer. Nr. 3, 2015, S. 28.
  4. Flight of the Amazon Queen: Adventure-Klassiker neu aufgelegt (iPlayApps.de). Abgerufen am 30. März 2016.
  5. AdventureGamers.com: Amazon Queen readying to make its return. Abgerufen am 5. Januar 2022.
  6. a b Oliver Preißner: Flight of the Amazon Queen. In: Amiga Games. Dezember 1995.
  7. a b Rezension auf Adventure-Archiv.com. Abgerufen am 15. Juni 2015.