Flughafen Pristina
Pristina International Airport Adem Jashari Aeroporti Ndërkombëtar i Prishtinës Adem Jashari Међународни аеродром Приштина Адем Јашари | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | BKPR |
IATA-Code | PRN |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 545 m (1.788 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 15 km südwestlich von Pristina[1] |
Straße | Nationalstraße M-9/Autobahn R 7 (E851) |
Nahverkehr | Busshuttle |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1965 |
Betreiber | LIMAK Kosovo International Airport Joint Stock Company (J.S.C.) Pristina International Airport „Adem Jashari“[1] |
Terminals | 1 |
Passagiere | 2.373.698 (2019)[2] |
Luftfracht | 1.200 t (2019)[2] |
Flug- bewegungen |
9.113 (2019)[2] |
Start- und Landebahn | |
17/35[1] | 3040 m × 45 m Asphalt |
Der Flughafen Pristina (Pristina International Airport „Adem Jashari“) ist ein Flughafen bei Pristina, der Hauptstadt des Kosovo. Er liegt rund 15 Kilometer südwestlich der Stadt nahe der Schnellstraße M-9. Benannt ist der Flughafen nach Adem Jashari, einem Mitbegründer der albanischen paramilitärischen UÇK.
Geschichte
Der Flughafen wurde an diesem Standort 1965 eröffnet für Verbindungen innerhalb Jugoslawiens.[3]
Luftwaffenstützpunkt Slatina
Auf dem militärischen Teil des Flughafens, der nach dem dortigen Dorf Sllatina benannt wurde, wurde in den 1960er Jahren eine größere Flugzeugkaserne erbaut. Diese Kaverne war die zweite Hauptbasis für die jugoslawische Luftwaffe (RV i PVO) und beherbergte das 83. LAP (Jagdfliegerregiment) mit den beiden Jagdfliegerstaffeln (123. und 124. LAE) mit insgesamt 24 Kampfflugzeugen vom Typ MiG-21bis „Fishbed“.
Im Verlauf des Kosovokrieges erfolgten ab dem 22. April 1999 insgesamt zehn Luftangriffe auf den Stützpunkt durch F-15 „Strike Eagle“ der NATO. Dabei konnten die in der Flugzeugkaverne befindlichen Kampfflugzeuge nicht beschädigt werden. Nach dem Krieg verfügte die KFOR über die Kavernen und übergab diese (Ende 2010) der kosovarischen Polizei.
Nach der Einstellung der Kampfhandlungen und dem Beginn der Kontrolle des Kosovo durch die KFOR geriet der Flughafen in die Schlagzeilen, als russische Fallschirmjäger ohne Rücksprache mit westlichen Ländern mit ihrem Vorstoß nach Priština am 12. Juni 1999 den Flughafen besetzten.
Zivile Nutzung
1985 wurde der Flughafen mit moderner Ausrüstung gemäß den ICAO-Standards ausgestattet.[3]
Nach dem Kosovokrieg wurde er grundlegend renoviert und zum internationalen Flughafen ausgebaut. Anfangs wurden nur gelegentliche Charterflüge der Air Prishtina und Kosova Airlines abgefertigt. 2003 gab es erstmals Linienflugbetrieb der Kosova Airlines mit einer Boeing 737-700, 2004 folgte Air Prishtina mit einem Airbus A320, gab diesen aber noch im gleichen Jahr wieder auf. Auch Kosova Airlines hat ihren Flugbetrieb 2006 wieder eingestellt.
Seit 2010 wird der Flughafen von der türkischen LIMAK Holding betrieben.[3]
Am 23. Oktober 2013 wurde nach zweijähriger Bauzeit rund einen Kilometer südlich vom alten ein neues Terminal eröffnet. Seit der Erweiterung besitzt der Flughafen drei Fluggastbrücken. 2021 wurde das Instrumentenlandesystem und weitere Navigationssysteme verbessert und die Piste auf 3040 Meter verlängert, wodurch auch Langstreckenflüge und Landungen bei schlechterem Wetter möglich sein sollen.[4][5]
Aufgrund der COVID-19-Pandemie beschloss die Republik Kosovo am 13. März 2020 bis auf Weiteres eine Einreisesperre für Reisende aus Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz, worauf alle Flugverbindungen annulliert wurden.[6]
Heutige Nutzung als Verkehrsflughafen
Ursprünglich verfügte der Flughafen über drei Start- und Landebahnen. Neben der eigentlichen Start- und Landebahn wird eine Start- und Landebahn als Zufahrtsstraße zum Flughafen, die andere für das Abstellen von Flugzeugen benutzt. Das Ein- und Aussteigen aus den Flugzeugen erfolgt über Gangways und über den neu errichteten Terminal. Der Flughafen besitzt eine Business Lounge.
Heute fliegen zum Beispiel Eurowings, Swiss, Edelweiss Air, TUI Airlines Belgium, Turkish Airlines, Pegasus Airlines, Austrian Airlines, Wizz Air und Norwegian Air Shuttle nach Pristina. Seit dem Sommer 2010 fliegt die Billigfluggesellschaft easyJet ab Genf und Basel-Mülhausen nach Pristina. Inzwischen werden auch Flüge ab Berlin-Schönefeld angeboten.
Zwischenfälle
- Am 12. November 1999 prallte eine von den Vereinten Nationen gecharterte ATR 42-300 der Si Fly im Landeanflug auf den Flughafen Priština im Kosovo gegen einen Berg. Alle 24 Insassen kamen dabei ums Leben (siehe auch Si-Fly-Flug 3275).[7]
Siehe auch
Weblinks
- airportpristina.com Offizielle Seite (englisch)
- Luftfahrtkarte für Flughafen Pristina auf SkyVector.com
Einzelnachweise
- ↑ a b c AIP KOSOVO PART 3 — AERODROMES (AD). (PDF; 21,86 MB) In: caa-ks.org. Civil Aviation Authority Republic of Kosovo, 6. August 2015, S. AD 2.1 - 1, archiviert vom Original am 21. März 2017; abgerufen am 21. März 2017 (englisch).
- ↑ a b c Statistics on passengers, flights and cargo at PIA Adem Jashari 2019. Civil Aviation Authority Republic of Kosovo, abgerufen am 21. Juni 2020 (englisch).
- ↑ a b c History. In: Prishtina International Airport Adem Jashari / Limak Kosovo. Abgerufen am 20. Juni 2015 (englisch).
- ↑ Pristina Airport eyes long haul flights. In: EX-YU Aviation News. 1. Februar 2020, abgerufen am 27. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ Pristina Airport targets 2.5 million passengers after swift recovery. In: EX-YU Aviation News. 26. Dezember 2021, abgerufen am 27. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ Kosovo: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt, 12. März 2020, abgerufen am 6. April 2020.
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch)