Forstmühle (Gesees)
Forstmühle Gemeinde Gesees Koordinaten: 49° 55′ 9″ N, 11° 32′ 13″ O
| |
---|---|
Höhe: | 377 (370–381) m ü. NHN |
Einwohner: | 11 (1987)[1] |
Postleitzahl: | 95494 |
Vorwahl: | 09201 |
Forstmühle ist ein fränkischer Weiler, der zur Gemeinde Gesees gehört.
Geografie
Der im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz gelegene Weiler ist einer von sieben amtlich benannten Gemeindeteilen der im südöstlichen Teil von Oberfranken liegenden Gemeinde Gesees.[2] Forstmühle liegt etwas mehr als zwei Kilometer nördlich des Ortszentrums von Gesees auf einer Höhe von 377 m ü. NHN.[3]
Geschichte
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstand Forstmühle der Landeshoheit des Fürstentums Bayreuth.[4][5][6] Die Vogtei über das damals einzige Anwesen des Ortes übte das Stadtvogteiamt Bayreuth aus.[7][8] Auch die Hochgerichtsbarkeit über den Ort nahm dieses Amt als Fraischamt wahr.[9][10]
1791/1792 verzichtete mit Karl Alexander der letzte Markgraf der Fränkischen Zollern gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete und übergab sie an die königliche Hauptlinie der Hohenzollern in Berlin. Diese gliederten diese Gebiete in das preußische Königreich ein und fassten sie als Ansbach-Bayreuth zusammen. Die Verwaltung des Territoriums übertrugen sie dem in Ansbach residierenden Gouverneur Karl August von Hardenberg. Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde Forstmühle zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[11] Mit der Erwerbung des Fürstentums im Jahr 1810 durch das Königreich Bayern wurde Forstmühle bayerisch.[12]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Forstmühle mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 Bestandteil der Landgemeinde Forkendorf.[13] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde Forstmühle zusammen mit der Gemeinde Forkendorf pn Gesees eingemeindet.[14] 1987 hatte Forstmühle elf Einwohner.[1]
Verkehr
Eine aus dem Nordwesten von der Staatsstraße St 2163 kommende Gemeindeverbindungsstraße durchquert den Ort und führt in südwestlicher Richtung weiter zur Kreisstraße BT 5. Vom ÖPNV wird Forstmühle nicht bedient, die nächstgelegene Bushaltestelle befindet sich im Bayreuther Ortsteil Geigenreuth.
Literatur
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
- Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Johann Kaspar Bundschuh: Spänfleck. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 162 (Digitalisat).
- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
Weblinks
- Forstmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. Mai 2020.
- Forstmühle im Bayerischen Behördenwegweiser, abgerufen am 23. Mai 2020
- Forstmühle im BayernAtlas, abgerufen am 23. Mai 2020
- Forstmühle auf historischer Karte, abgerufen am 23. Mai 2020
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 294 (Digitalisat). Abgerufen am 23. Mai 2020
- ↑ Forstmühle in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 23. Mai 2020.
- ↑ Geografische Lage von Forstmühle im BayernAtlas, abgerufen am 23. Mai 2020
- ↑ Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66, Karte „Die territoriale Differenzierung der Fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)“.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- ↑ Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
- ↑ Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 356.
- ↑ Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
- ↑ Johann Kaspar Bundschuh: Forkendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 162 (Digitalisat).
- ↑ Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
- ↑ Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
- ↑ Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 471.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 716.