Forumscheck

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Vorderseite Rückseite Maße
110 × 49 mm
1-Mark-Forumscheck (Vorderseite)
1-Mark-Forumscheck (Rückseite)
115 × 52 mm
122 × 55 mm
127 × 58 mm
134 × 61 mm
100-Mark-Forumscheck (Vorderseite)
100-Mark-Forumscheck (Rückseite)
140 × 61 mm
500-Mark-Forumscheck (Vorderseite)
500-Mark-Forumscheck (Rückseite)
141 × 67 mm

Als Forumscheck wurde in der DDR ein Zahlungsmittel bezeichnet, das von der Forum Außenhandelsgesellschaft m.b.H., einer 1976 gegründeten Tochterfirma des Bereichs Kommerzielle Koordinierung des DDR-Außenhandelsministeriums, ausgegeben wurde. Mit Forumschecks konnten DDR-Bürger in den Intershops einkaufen, dabei entsprach eine Forumscheck-Mark einer D-Mark. Der hier abgebildete 500-Mark-Forumscheck kam jedoch nicht in Umlauf.

Nach Einführung dieser Schecks am 16. April 1979[1] war es den DDR-Bürgern verboten, frei konvertierbare Devisen in Form von Bargeld zu besitzen, lediglich der Besitz von Forumschecks war erlaubt. Ziel dieser Regelung war es, die in die DDR eingeführten westlichen Valuten möglichst schnell abzuschöpfen. Um die Forumscheck-Regelung durchzusetzen, durften nur Nicht-DDR-Bürger im Intershop mit Devisen bar zahlen und mussten dazu den Reisepass vorzeigen. DDR-Bürger durften dies offiziell nicht und mussten das „Westgeld“ vorher in den Filialen der Staatsbank der DDR gegen Forumschecks einwechseln. Ein Rücktausch war nicht möglich. Zumindest ab Mitte der 1980er Jahre wurde aber auch der direkte Kauf mit D-Mark durch DDR-Bürger häufig wieder akzeptiert.

Die Forumschecks konnten nur in einem Intershop eingelöst werden. Dort wurden sie wie Geld behandelt, das heißt bei Zahlung mit Forumschecks wurde das „Wechselgeld“ auch in Forumschecks zurückgegeben (kleinere Beträge als 50 Forumscheck-Pfennig wurden meist in Form von Schokoladentäfelchen oder Lutschern à 10 Pfennig erstattet).

Anfang 1990, nach dem Fall der Berliner Mauer, konnten die Schecks gegen „echte“ D-Mark zurückgetauscht werden.

Vergleichbare Zahlungsmittel

Der Forumscheck war kein reines DDR-Phänomen, auch in anderen sozialistischen Ländern gab es vergleichbare Schecks.

In der Volksrepublik Polen konnte man in den Pewex- und Baltona-Geschäften neben US-Dollar und Deutscher Mark auch mit Bon PeKaO zahlen.

In der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR) gab es hierfür die Tuzex-Krone.

In der Volksrepublik China mussten Ausländer von 1980 bis 1994 ihre Devisen in Foreign Exchange Certificates (FEC) tauschen. Viele Transaktionen und Einkäufe in den Freundschaftsläden waren nur mit FEC möglich.

In Kuba existierte von 1994 bis 2020 der Peso convertible. Er ersetzte seit 2004 vollständig den US-Dollar als Zahlungsmittel in den kubanischen „Dollarshops“ und für Touristen. Bis 2004 konnte der Dollar gleichwertig verwendet werden. Mittlerweile ist er abgeschafft. In den noch immer bestehenden Geschäften für Ausländer kann seitdem nur noch bargeldlos, allerdings ausschließlich in Devisen, bezahlt werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neue Währung in den Intershops (Memento vom 15. Mai 2009 im Internet Archive) 16. April 1979 – auf 60xDeutschland.de