François Bozizé

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François Bozizé

François Bozizé [fʀɑ̃ˈswa bɔziˈze] (* 14. Oktober 1946 in Mouila, Gabun) war vom 15. März 2003 bis zum Putsch von Michel Djotodia am 24. März 2013 Präsident der Zentralafrikanischen Republik.

Leben

Bozizé besuchte eine Offizierschule in der Provinz Bouar und wurde 1975 zum Hauptmann ernannt. 1978 wurde er vom damaligen Kaiser Jean-Bédel Bokassa zum Brigadegeneral befördert. Nachdem Bokassa 1979 von David Dacko seines Amtes enthoben worden war, wurde Bozizé zum Verteidigungsminister erhoben. Während der Militärregierung von André Kolingba (1981 bis 1993) arbeitete Bozizé als Kommunikationsminister, wurde dann aber der Planung eines Putschversuches beschuldigt. Nach seiner Festnahme in Cotonou, Benin, im Juli 1989 wurde er inhaftiert und gefoltert, 1991 dann aber freigesprochen.

Bei den Wahlen im Jahre 1993, zu denen Bozizé kandidierte, verlor er gegen Ange-Félix Patassé, der die Nachfolge von Kolingba antrat. Daraufhin unterstützte er den neuen Präsidenten für viele Jahre und half ihm, 1996 und 1997 Meutereien in der Armee niederzuschlagen. Bozizé wurde dann zum Stabschef der Streitkräfte ernannt.

Im Mai 2001 jedoch wurde Bozizés Loyalität nach einem weiteren fehlgeschlagenen Staatsstreich gegen Patassé in Frage gestellt. Der Aufstand wurde mit Hilfe libyscher Truppen niedergeschlagen. Bozizé weigerte sich, Fragen bezüglich seiner Beteiligung zu beantworten, und floh im November schließlich mitsamt 300 Unterstützern in den Tschad.

Von dort aus führte Bozizé während des Jahres 2002 regelmäßig Angriffe in die Zentralafrikanische Republik durch. Im Oktober startete er eine Attacke auf die Hauptstadt Bangui. Mit der Hilfe Libyens und der Bewegung für die Befreiung des Kongo (eine rebellische Gruppierung aus der Demokratischen Republik Kongo) konnte Patassé den Angriff aber abwehren.

Am 15. März 2003 konnte Bozizé schließlich die Macht an sich reißen. Patassé war zu der Zeit auf einem Treffen in Niger und nicht in der Lage, zurückzukehren: Bozizé und seine Truppen hatten die Kontrolle über Bangui und den Flughafen gewonnen. Patassé flüchtete zunächst nach Kamerun und dann nach Togo.

Im März 2004 sorgte Bozizé international für Aufsehen, als er dem abgesetzten haitianischen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide erlaubte, die Zentralafrikanische Republik als Exil zu nutzen. Aristide blieb dort aber nur kurz.

Bozizé setzte die Verfassung von 1995 außer Kraft und am 5. Dezember 2004 wurde einer neuen Verfassung, die der alten sehr ähnlich sein soll, in einem Volksentscheid zugestimmt. Nach seiner Machtergreifung erklärte Bozizé, dass er bei geplanten Präsidentschaftswahlen nicht kandidieren würde, aber angesichts des erfolgreichen Volksentscheides bekundete er seine Absicht, sich doch aufstellen zu lassen.[1]

Ende Dezember 2004 war Bozizé einer von fünf Kandidaten für die Präsidentschaftswahl zu Beginn des Jahres 2005. Im Januar 2005 erklärte er, dass drei weitere Kandidaten, die zu Beginn ausgeschlossen worden waren, nun doch teilnehmen könnten; Ende Januar wurde bekannt, dass noch weitere Kandidaten teilnehmen dürften, sodass die Gesamtzahl auf 11 anstieg. Der frühere Präsident Patassé war nicht unter ihnen. Die Wahlen wurden außerdem um einen Monat vom 13. Februar auf den 13. März verlegt.

Nach rund zwei Jahren kam es 2005 zu einer Legalisierung der Herrschaft Bozizés. Am 13. März erreichte er zunächst im ersten Wahlgang einen deutlichen Vorsprung gegenüber seinem Gegenkandidaten Martin Ziguélé. Am 8. Mai fand die zweite Wahlrunde statt, in der er 64,6 % der Stimmen erreichte. Am 11. Juni 2005 wurde Bozizé schließlich als Präsident vereidigt.

Bis zum Morgen des 24. März 2013 nahmen Séléka-Rebellen den Präsidentenpalast ein. Bozizé flüchtete daraufhin gemäß der Aussage eines seiner Berater in die Demokratische Republik Kongo,[2] traf jedoch am nächsten Tag in Kamerun ein.[3]

Im Mai 2014 sperrte die US-amerikanische Regierung Bozizés Bankkonten.[4]

Literatur

Weblinks

Commons: François Bozizé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bozize to contest presidency as an independent candidate. In: IRIN . 13. Dezember 2004. Abgerufen am 14. August 2008.
  2. Präsident der Zentralafrikanischen Republik auf der Flucht, In: Zeit Online vom 24. März 2013. Abgerufen am 24. März 2013.
  3. Christopher Torchia and Rukmini Callimachi: Central African Republic president flees to Cameroon, Washington Post, 25. März 2013, gesichtet am 26. März 2013.
  4. Sanktionen: USA sperren Konten von Zentralafrikanern, Handelsblatt, 14. Mai 2014.